Tristen

Aus SALZBURGWIKI
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Unter Triste(n) oder Driste(n) versteht man kegelförmige Heuschober.

Beschreibung

Tristen sind Heulager, die im Freien errichtet werden. In Heutristen, in Salzburg auch "Triststatt" genannt, wird das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt werden. In der Mitte der Triste befndet sich eine Triststange, die senkrecht in den Boden gerammt der Triste die nötige Stabilität verleiht. Auf das Fundament schichtet man das Heu in Kegelform auf und bedeckt die Spitze des Kegels mit einem runden Rasenziegel. Es handelt sich dabei meist um Bergheu oder auch um Seeschilfrohr, das zur Streu aufgeschobert, festgetreten und oben abgedeckt wird.

Der Begriff kommt (kam) auch im Zusammenhang mit anderen Materialien zur Anwendung: Getreidehaufen auf der Tenne wurden als Getreidetristen, Reisighaufen als Wittristen und Holzstöße als Holztristen bezeichnet.

Erläuterung

tristen, tristern, trischen bedeutet aufrichten, aufschlichten, aufschobern. Triste oder besser Driste, da das Wort mit dreschen in Zusammenhang steht, hat bei den Bergnamen in den Hohen Tauern (Schobergruppe) die gleiche Bedeutung wie Schober (Heuschober) = Haufen.

Quellen

  • Pohl, Heinz-Dieter Pohl: Die Bergnamen der Hohen Tauern, OaAV-Dokumente Nr. 6, HG Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2009
  • Schmeller, Johann Andreas: Bayrisches Wörterbuch, Band 1/1, S. 675, R. Oldenbourg-Verlag, München, 1996
  • SALZBURGWIKI, Stichwort Almgebäude