Gänsesäger

Der Gänsesäger (Mergus merganser) ist ein auf Sicht jagender, fischfressender Tauchvogel, der zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört und im Bundesland Salzburg vom Aussterben bedroht ist.
Beschreibung
Der Gänsesäger ist vergleichsweise groß, verfügt über einen stromlinienförmigen Körper und einen langen, schmalen, roten Hakenschnabel. Sein Hals ist ebenfalls lang, kann aber beim Schwimmen eingezogen sein. Die Flügel sind schmal und der Gänsesäger erinnert im Flugbild an Lappentaucher wie dem Haubentaucher. Im Prachtkleid ist das Männchen vorwiegend weiß mit schwarzem Kopf, der im Sonnenlicht grünlich schillern kann. Seine Oberseite ist überwiegend schwarz. Das Weibchen hat ein weißes Kinn, sein Kopf ist dunkel rotbraun und die Abgrenzung zwischen dem weißen Kehlfeld und dem rotbraunen Kopf ist scharf. Weibchen haben einen fülligen Schopf am Hinterkopf und die Grenze zwischen dem braunen oberen und dem weißen unteren Vorderhals ist scharf. Die Farbe des Körpers der Weibchen ist gräulich. Im Flug zeigen sie ein rein weißes Rechteck auf dem Armflügel, das durch die weißen Armschwingen und die Großen Armdecken entsteht.
Lebensraum
Für den Gänsesäger geeignete Lebensräume bieten größere und fischreiche Steh- und Fließgewässer, deren Ufer störungsarm (Freizeitaktivitäten, Fischerei etc.) sind und die in Ufernähe Nistplätze wie Höhlenbäume oder Felswände aufweisen.
Brutverbreitung im Bundesland Salzburg
Der Ornithologe Tschusi bezeichnete den Gänsesäger – Oberösterreich und das Bundesland Salzburg betreffend – als regelmäßigen Durchzügler. Er führt auch bereits Brutnachweise vom Zeller See, von Leopoldskroner Moos und von der Salzach bei St. Johann im Pongau an. 1893 wurde bei Surheim, Bayern, ein Gelege entdeckt. Seit Ende der 1970er-Jahre brütet der Gänsesäger an den Salzkammergutseen. Ab 1985 konnten in Salzburg zunehmend Brutzeitbeobachtungen gemacht werden. Ein Brutnachweis gelang 2009 an der unteren Salzach. Solche Nachweise liegen in den letzten Jahren auch vom Zeller See, vom Fuschlsee und von der unteren Salzach vor. In Grenznähe brütet er in der oberösterreichischen Ettenau. Die Populationsgröße im Bundesland Salzburg beträgt weniger als zehn Brutpaare, daher ist der Gefährdungsgrad in der Roten Liste der Brutvögel als sehr hoch eingestuft (vom Aussterben bedroht). Der Gänsesäger benötigt ungestörte Uferbereiche mit geeigneten Höhlenbäumen und meidet hart verbaute Fließgewässer und Stauflächen von Flusskraftwerken.
Zugzeit und Überwinterung
Nur wenige Gänsesäger überwintern in Salzburg. Wintergäste und Durchzügler fliegen von September bis November ein und ziehen Ende März / Anfang April in ihre Brutgebiete zurück.
Ringmeldung
Es macht Sinn, beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell[1] gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.
Quellen
- Killian Mullarney, Dan Zetterström, Lars Svensson, Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S. 44 – 45, 2. Auflage des 2011 erschienenen KOSMOS-Vogelführers.
- Hakan Delin, Lars Svensson, Der große BLV-Vogelführer für unterwegs, S. 46 und 47, BLV-Buchverlag GmbH & Co. KG München, 2008
- Slotta-Bachmayr, Leopold, Medicus, Christine, Stadler, Susanne: Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, HG Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 13/02 – Naturschutzfachdienst, Salzburg 2012