Anton Wintersteller
Anton Wintersteller (* 31. Mai 1950 aus St. Wolfgang) ist der Initiator und erster Geschäftsführer der EZA Fairer Handel GmbH in Weng in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf.
Leben
Wintersteller hatte 1972 als Sekretär der Katholischen Arbeiterjugend Weltläden auf einer Studienreise in den Niederlanden kennengelernt. Drei Jahre intensiver Bemühungen waren notwendig, bis die Idee auch in Österreich Realität wurde.
In einem Stall im Missionshaus Maria Sorg der St. Petrus Claver Sodalität in Maria Sorg in Bergheim befanden sich das erste Lager und Büro. Das Anfangskapital der GmbH betrug 500.000 Schilling, das Geld kam fast zur Gänze aus den Niederlanden von der Stiftung Wereldhandel. Die heimischen kirchlichen Organisationen seien anfangs noch zögerlich gewesen, viele stiegen aber rasch ein, als sie sahen, wie sehr das Unternehmen expandierte, so Wintersteller.
"Damals wurde vielen Menschen klar, dass die Unterentwicklung in den Ländern des Südens mit den ungerechten Handelsstrukturen zusammenhängt. Viele Pfarren wollten sich deshalb auch engagieren", berichtet der Pionier. Neben den ersten Weltläden seien vor allem diese Pfarren mit vielen Solidaritätsaktionen das Rückgrat der EZA gewesen. 1975 startete man mit Kunstgegenständen, Jutetaschen, Tonwaren und Ähnlichem. Fair gehandelter Kaffee kam erst im folgenden Jahr in das Programm und wurde rasch ein Erfolg. "Die Nachfrage war so stark, dass wir oft mit dem Liefern nicht nachkamen."
Wintersteller war langjähriger Diözesanreferent in Salzburg, zuletzt bis 2011 im Tourismus- und Pilgerpastoral tätig. Im aktiven Ruhestand engagiert sich Wintersteller, der in Seekirchen am Wallersee lebt, unter anderem für Sozialprojekte in Gambia mit seiner Initiative Gambia Sponsoring.
Quellen
- www.sn.at, 15. Juni 2025: Er brachte den fairen Kaffee nach Salzburg
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 5. Juni 2025