St. Wolfgang im Salzkammergut

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Blick auf St. Wolfgang, im Hintergrund links, der Schafberg
Karte
St. Wolfgang mit Schafberg um ca. 1900
St. Wolfgang, Ansicht vom Kalvarienbergweg
St. Wolfgang im Winter 2006 (31. März)
St. Wolfgang v. Westen
St. Wolfgang-Impression
Kalvarienbergkirche
Kalvarienbergkirche
Blick vom Kalvarienberg in St. Wolfgang in Richtung Strobl am Wolfgangsee
Impression vom Uferplatz in St. Wolfgang
Überfuhr-Anlegestelle in St. Wolfgang nach Abersee

St. Wolfgang im Salzkammergut ist eine Marktgemeinde am Nordostufer des Wolfgangsees im Bezirk Gmunden in Oberösterreich. Der Schafberg mit der Schafbergbahn befindet sich zum Großteil noch im Bundesland Salzburg.

Geografie

Geografische Lage

Die Marktgemeinde St. Wolfgang liegt am Nordostufer des Wolfgangsees im Salzkammergut im Kalkvoralpengebiet, etwa 50 km südöstlich der Stadt Salzburg. Im Norden ragt der Schafberg auf, der See bildet direkt bei St. Wolfgang seine engste Stelle.

St. Wolfgang ist nur auf einer Straße erreichbar, die von der Wolfgangsee Straße (B 158) in Strobl abzweigt und um das Ostufer in den Ort führt. In nordwestliche Richtung führt ein Wanderweg, der Falkensteinweg, am Falkenstein vorbei zum Europakloster Gut Aich.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden von St. Wolfgang sind Strobl, St. Gilgen, Weißenbach am Attersee und Bad Ischl.

Geschichte

Hauptartikel Geschichte St. Wolfgang im Salzkammergut

St. Wolfgang ist nach seinem Gründer, Wolfgang von Regensburg, benannt. Wolfgang war 976 zunächst Bischof von Regensburg, zog sich jedoch angesichts einer schwierigen Lage zurück und begab sich in das Kloster von Mondsee sowie an den damals kaum zugänglichen Abersee. Viele Jahre verbrachte er als Einsiedler in der Umgebung des Falkensteines.

In den nächsten Jahrhunderten wurde Wolfgang zu einem viel verehrten Heiligen, um den vielen Legenden entstanden sind. Seine Frömmigkeit und sein wundertätiges Wirken war maßgeblich für den immer größer werdenden Pilgerstrom: 20.000 bis 70.000 Pilger besuchten St. Wolfgang jährlich. Er verhalf dem Ort zu Reichtum und somit zum Bau einer romanischen Kirche. Ein großer Brand im Jahr 1429 vernichtete jedoch den ganzen Ort.

1567 wurde St. Wolfgang durch Maximilian II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das Marktrecht verliehen.

Die Reformation beendete jedoch den aufgekommenen Wohlstand. Gute und schlechte Zeiten wechselten. Erst als Mitte des vorigen Jahrhunderts Kaiser Franz Joseph I. Bad Ischl zu seiner Sommerresidenz wählte, kam es auch in St. Wolfgang wieder zu einer wirtschaftlichen Blüte. Aus einem Ort der Sommerfrische wurde schnell ein internationaler Fremdenverkehrsort. St. Wolfgang verdankt seine zweite Blütezeit und seine historische Bedeutung dem Umstand der Entdeckung durch die Romantiker, Maler wie Rudolf von Alt, Ferdinand Georg Waldmüller, Friedrich Gauermann, Thomas Ender, Reisebuchautoren und Schriftsteller in der Zeit des 19. Jahrhunderts. Der kaiserliche Hof in Bad Ischl ließ das nahe, malerische St. Wolfgang neuerlich in Mode kommen. Prominente, hohe und "höchste Herrschaften" aus den Hochadelsfamilien Europas entdeckten St. Wolfgang mit seiner Schifffahrt und der Schafbergbahn.

Religionen

Der Ort geht der Legende nach auf die Gründung des hl. Wolfgangs zurück. Daraus entstand der Wolfgangikult mit der Wolfgangi-Wallfahrt. Heute bildet die Wallfahrtskirche St. Wolfgang den Mittelpunkt der katholischen Kirche der Pfarrgemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche St. Wolfgang

Hauptartikel Wallfahrtskirche St. Wolfgang

Der Bau der Wallfahrtskirche lässt sich in drei Bauphasen gliedern:

  • die gotische Hallenkirche mit Süd- und Nordschiff aus dem 15. Jahrhundert
  • der glockenförmige Turm aus dem 18. Jahrhundert
  • die barocken Anbauten am Süd- und Nordschiff und die Wolfgangkapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Sehenswürdigkeiten in der Kirche sind:

Kalvarienberg Kirche in St. Wolfgang

Die Kalvarienberg Kirche befindet sich ein Stück nördlich oberhalb von St. Wolfgang an sehr erhabener und weitum sichtbarer Stelle. Vom Kalvarienberg bietet sich eine außerordentliche schöne Aussicht auf den Wallfahrtsort, den Wolfgangsee und die umgebende Landschaft.

Pilgerbrunnen

Hauptartikel Wolfgangibrunnen

Der Brunnen wurde von Abt Wolfgang Haberl zu Ehren seines Namenspatrons, des Heiligen Wolfgang, errichtet. Er diente vor allem der Labung für die zahlreichen Wallfahrer, nebenbei jedoch auch als Hausbrunnen für die anliegenden Häuser und galt seit altersher als Heilquelle.

Hotel Weißes Rössl

Das Weiße Rössl ist nicht nur eines der ältesten, sondern wohl auch das bekannteste Hotel in St. Wolfgang. Vor allem die Operette von Ralph Benatzky und Robert Stolz brachten diesem Haus Weltruhm.

Wallner Haus

Seit dem 15. Jahrhundert betreibt die Familie Wallner das Gewerbe der Lebzelter, Gastgeber, Wachszieher und Met-Erzeuger. Das Haus, in dem Michael Pacher sein Meisterwerk fertig gestellt hat, besticht vor allem durch die bemalte Fassade.

Museen

  • Turmmuseum: Im Turmmuseum finden Sie schöne, alte Kirchenrelikte und erfahren viel über die alte Wallfahrtskirche und die Geschichte des Hl. Wolfgang.
  • Puppenmuseum: Früher in der Villa Bachler-Rix beheimatet, nahe der Schafbergbahn, wird die Welt der Puppen heute in der Dorf-Alm lebendig. Über 1.000 Puppen von so unterschiedlichen Herstellern wie Barbie, Mundia, Götz, Jene, Madra oder Himmstädt können bewundert werden.

Musik

  • Orts- und Bauernmusikkapelle St. Wolfgang
  • Bürgermusikkapelle St. Wolfgang

Glücks- und Kraftplätze

Viele Menschen kommen hierher wegen der zahlreichen Kraft- und Glücksplätze, die seit Menschengedenken zum Innehalten, Abschalten und Lebensenergie tanken animieren.

  • Wallfahrtskirche St. Wolfgang
  • Gebäude des ehemaligen Konvents‚ Schloss St. Wolfgang (Privatbesitz)
  • Kienkira
  • Knappenwand
  • Schaupen
  • Mönichsee
  • Dittelbachwildnis, Einstieg direkt bei der Hupfmühle

Sport

1910 wurde der Wintersportverein St. Wolfgang gegründet, der neben Eisstockschützen auch Skispringer und Skilegenden wie Rudi Nierlich hervorbrachte.

Gastronomie und Hotellerie

Eines der ungewöhnlichsten Eventhotels in Österreich, scalaria, befindet sich in St. Wolfgang. Kern des Areals bildet ein umgebautes Schloss, das 1890 auf einem Felsen am Rande von St. Wolfgang errichtet wurde.

Die bereits im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnte Hupfmühle ist einer der kleinsten Gastbetriebe in St. Wolfgang, gelegen am Fuße des Schafbergs und bekannt für seine Forellen.

Das Vier-Sterne-Hotel Landhaus zu Appesbach‎‎ beherbergte in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte Prominente wie den britischen König Edward VIII oder Leopold III. von Belgien. Heute ist es in Besitz von Dietrich Mateschitz.

Ein nicht mehr bestehendes Hotel war das Grand Hotel St. Wolfgang.

Sommernächte in St. Wolfgang

Jeden zweiten Montag im Sommer findet die "Sommernacht" im Ortszentrum von St. Wolfgang statt. Die drei großen Plätze - Postplatz, Marktplatz und Uferplatz - werden von 19.00–23.00 Uhr von je vier Live-Bands bespielt. Die zahlreichen Wirte, Händler und Barbesitzer sorgen für das leibliche Wohl. Die Geschäfte im Ortszentrum haben geöffnet.

Öffentliche Einrichtungen mit Salzburgbezug

Rettungsorganisationen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten mit Bezug zur Gemeinde

Siehe auch

Bilder

 St. Wolfgang im Salzkammergut – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 St. Wolfgang im Salzkammergut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

Weblinks

Quellen