Bürgerbefragung zum Salzburgring

Ende 2022, Anfang 2023 fand eine Bürgerbefragung zum Salzburgring statt, an der nicht einmal 30 Prozent der Teilnehmer aus den betroffenen Gemeinden Koppl, Plainfeld und Hof bei Salzburg waren und etwa 15 Prozent nicht einmal aus Österreich.

Über die Bürgerbefragung

Der Betreiber hat eine Bürgerbefragung zum Salzburgring durchgeführt. "Wir müssen leiser werden, weniger Renntage abhalten und weniger Emissionen erzeugen." So fasst Präsident Friedrich Lehensteiner die Ziele des IGMS (Internationaler Gemeinnütziger Motorsportverein Salzburgring) zusammen. Seit Jahren gibt es Beschwerden von Anrainern aus Koppl, Hof und Plainfeld, dass die Lärmbelastung um den Salzburgring an einzelnen Tagen zu hoch sei. In einer Onlinebefragung hatte der Verein nun die Bürger aufgefordert, ihre Meinung kundzutun.

Mehr als 2 500 Personen haTTen zwischen Dezember 2022 bis Jänner 2023 an der Umfrage des Unternehmens raumsinn teilgenommen. Die Ergebnisse, die am 2. März 2023 am Salzburgring präsentiert wurden, zeigen wenig überraschend ein Bekenntnis zum Veranstaltungsort: 84 Prozent aller Befragten nehmen das Areal positiv oder eher positiv wahr, 90 Prozent sehen den Salzburgring als wichtigen regionalen Wirtschaftsfaktor. Jedoch waren nur 27 Prozent der Teilnehmenden aus den Anrainergemeinden Koppl, Hof und Plainfeld, etwa 15 Prozent nicht einmal aus Österreich.

Von den rund 8 500 Menschen, die in den drei betroffenen Gemeinden leben, haben nur 673 abgestimmt. Deren Antworten wurden in der Auswertung gesondert analysiert. Das Ergebnis: Die Zahl der negativen Rückmeldungen ist doppelt so hoch. Insgesamt nehmen aber auch in dieser Gruppe 70 Prozent den Salzburgring als positiv wahr. Knapp 77 Prozent gaben an, den Salzburgring zu hören, 15 Prozent würden ihn sehen und hören. Von April bis Oktober 2022 hat es laut IGMS 25 motorsportfreie Sonn- und Feiertage gegeben. Das sind doppelt so viele wie 2018. Die Veränderungen hat laut Umfrage aber nur die Hälfte der Befragten wahrgenommen. Die Lärmmessungen des Landes, die seit 2021 durchgeführt werden, zeigen für das Vorjahr ähnliche Werte wie für 2021: Der Schallpegel lag bei bis zu 104 Dezibel.

Der Anrainerbeirat, der seit Jahren für besseren Lärmschutz am Salzburgring gekämpft hatte, war in die Umfrage nicht eingebunden. Mittlerweile hat sich der Beirat aufgelöst, wie der ehemalige Sprecher Norbert Schlager mitteilt: "Wir sind mit 31. Dezember 2022 aus Protest zurückgetreten. Wir verhandeln seit sieben Jahren. Die Fakten liegen auf dem Tisch." Der Beirat hatte Lärmobergrenzen - vor allem bei historischen Fahrzeugen - und eine Abänderung des ihrer Ansicht nach "veralteten" Veranstaltungsbescheides aus 1993/1994 gefordert. Die Ergebnisse der jetzt vorliegenden Befragung haben für Schlager keinerlei Bedeutung.

Das Gelände des Salzburgrings gehört dem Land Salzburg. Mit 31. Dezember 2025 läuft der Pachtvertrag mit dem IGMS aus.

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