Salzburgring

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Der Salzburgring heute: Start- und Ziel mit moderne Boxengasse und Zeitnehmerturm.
Karte
Der legendäre Kurier-Zeitnehmerturm (abgebrannt 1999).
Der Salzburgring 1969 während der Bauzeit.
Eines der Rennen am Eröffnungswochenende, 20.-21. September 1969
21. September 1969: Eröffnung durch die Trachtmusikkapelle ?
21. September 1969: Start!
Historische Rennwagenläufe am Salzburgring
Salzburgring aktuell
Der Ring im 21. Jahrhundert: Höchstgeschwindigkeitsabschnitt bei Start und Ziel
Salzburgring, Ansicht vom Gaisberg aus

Der Salzburgring ist eine permanente Rundkurs-Rennstrecke im Bundesland Salzburg. Seine Länge beträgt 4 255 bei einer Mindestbreite von zehn Metern und zwölf Kurven. Das Gelände des Salzburgrings gehört dem Land Salzburg. Mit 31. Dezember 2025 läuft der Pachtvertrag mit der Betreibergemeinschaft, dem IGMS, aus.

Geschichte

Der Beginn

Der Salzburgring befindet sich im Nesselgraben im Flachgau, der zum größten Teil zur Gemeinde Koppl, zu einem kleinen Teil zur Gemeinde Plainfeld gehört. Er wurde zeitgleich mit dem 'Österreichring' (heute 'Red Bull Ring') in Spielberg (bei Zeltweg) in der Steiermark, gebaut. Seine Errichtung geht auf Wilhelm Willy Löwinger, den Präsidenten des Österreichischen Automobil-Sport-Clubs (ÖASC) der geistige "Vater" der Europa-Bergmeisterschaft für Automobile, zurück.

Errichtet wurde er im Auftrag der "Salzburg-Ring Ges.m.b.H.", der das Land und die Stadtgemeinde Salzburg sowie die Gemeinden Koppl und Plainfeld als Vertreter der öffentlichen Hand, der ARBÖ, der SAMTC und der ÖASC als Vertreter des Motorsports angehörten. Weitere Mitglieder waren die Unternehmen Porsche Austria, Mercedes Benz Österreich, Ford Austria und Semperit. Der Vertrag mit dem Land Salzburg als Grundeigentümer lief bis 2015. Pächter ist seit 1982 der Internationale Gemeinnützige Motorsportverein Salzburgring (IGMS), der 2014 Kaufinteresse bekundete.[1]

Am Mittwoch, den 4. September 1968 unterschrieben Willy Löwinger und Fritz Stengl, die beiden Geschäftsführer der "Salzburg-Ring Ges.m.b.H.", die Bauaufträge. Baubeginn war dann Mitte September.[2] Nachdem im Mai 1969 bereits der Österreichring in Zeltweg in der Steiermark eröffnet worden war, der für zehn Jahre die Zusage zur Durchführung eines Automobil-Weltmeisterschaftslaufs der Formel 3 erhalten hatte, wurde der Salzburgring am 20. und 21. September 1969 mit einem Rennwochenende eröffnet. Wobei die offizielle Eröffnung erst am Sonntag stattfand, hingegen die ersten Rennen bereits am Samstag stattgefunden hatten. Sportliche Höhepunkte bildeten das Formel V-Rennen, an dem unter anderen Niki Lauda, Peter Peter, Helmut Koinigg und Dieter Quester teilnahmen sowie das Rennen der großen Sportwagen-Prototypen, das Kurt Ahrens auf Porsche 908 gewann. Ahrens startete im folgenden Jahr in einem Porsche 917L für das Team der Porsche Konstruktionen KG bei den 24 Stunden von Le Mans.

Die Zeit der großen Rennen

Motorradrennen

Ab 1970 wurden am Salzburgring die legendären Motorrad-1. Mai Rennen ausgetragen. Motorrad-Asse wie Giacomo Agostini (MV Agusta), Toni Mang, Kenny Roberts, Randy Mamola, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Rainey, Wayne Gardner oder Kevin Schwantz begeisterten bei Motorrad-Weltmeisterschaftsläufen bis zu 100 000 Zuschauer. Der letzte Motorrad-Weltmeisterschaftslauf fand 1994 statt, später noch einmal ein Seitenwagen-WM-Lauf. Während des Rennens am 1. Mai 1977 verunglückte der Schweizer Hans Stadelmann tödlich.

Zwischen 1971 und 1994 fiel der Motorrad-Grand-Prix nur zwei Mal aus: 1980 durch einen dramatischen Wintereinbruch Ende April, der die Rennstrecke in eine Loipe verwandelte. Und 1992, als der Traditionsveranstalter ARBÖ aus finanziellen Gründen auf die Ausrichtung des Weltmeisterschaftslaufs verzichtete.

Lange Zeit war die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) zu Gast am Salzburgring. Nach dem einmaligen Auftritt der Superbike-WM 1995 war die IDM auch Spielplatz für Andy Meklau, der sich mit seinem WM-Lauf-Sieg in Spielberg (Steiermark) schon zuvor zu einem Star gemacht hatte. Noch waghalsiger und am Salzburgring stets spektakulär unterwegs waren auch das Seitenwagen-Duo Klaus Klaffenböck-Christian Parzer, die 2001 Weltmeister der Seitenwagen-Klasse wurden.

Automobilrennen

Eine Woche vor seinem Tod nahm noch Jochen Rindt am 30. August 1970 an zwei Rennen teil, die zur Formel-2-Europameisterschaft zählten, beim "Festspielpreis".

Die Salzburg-Ring Ges.m.b.H. hatte sich 1970 nicht für die Austragung eines Formel-1-Laufes aus Kostengründen beworben. Die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung hätte 2,5 Millionen Schilling gekostet.[3]

Die internationalen Langstreckenrennen fanden zwar am Österreichring statt, aber auch am Salzburgring gab es einige bemerkenswerte Rennen. So gastierte bereits 1971 im Rahmen des "Tauernpokals" erstmals die 2-Liter-Sportwagen-Europameisterschaft der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) am Salzburgring. Es war noch sozusagen die "zweite Liga", die nach Salzburg gekommen war. 1976 und 1977 waren dann die großen Sportwagen im Rahmen der offiziellen Weltmeisterschaft am Salzburgring. 1976 siegte Jochen Mass auf Porsche 936, 1977 Vittorio Brambilla auf Alfa Romeo T33/SC/12.

Die Bavaria-Rennen waren vom deutschen Automobilclub "ADAC" zwischen 1971 und 1982 am Salzburgring veranstaltete Automobilrennen. Bei dieser Deutschen Rennsport Meisterschaft (DRM) gab es spektakuläre Boliden zu sehen wie den Porsche 935, Ford Capri Turbo oder den BMW M1. Gefahren wurden diese Rennwagen von Stefan Bellof, Jochen Mass, Klaus Ludwig, Hans-Joachim Stuck, Dieter Quester und anderen.

Jahrzehntelang war der Salzburgring auch Schauplatz von Tourenwagen-Rennen wie Läufe der Tourenwagen-Europameisterschaft, der legendären DTM, der STW der 1990er-Jahre, der V8-STAR in den 2000er-Jahren. Am 20. Mai 2012 kehrte mit der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) international hochrangiger Motorsport auf den Salzburgring zurück. Der WM-Lauf kostet den Veranstalter rund eine halbe Million Euro, davon erhielt der WTCC 160.000 Euro. Die erste Auflage wurde laut Aussage von Ringleiter Alex Reiner von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz unterstützt.[4] Im Rahmen des WTCC fuhren erstmals auch die Ferrari- und Maserati-Challenge in Salzburg. 2012 waren fünf Marken am Start: neben dem Werkteam von Chevrolet die Privatteams mit BMW, SEAT, Volvo und Honda.[5] Die Veranstaltung stand auch 2013 als einziger Lauf im deutschsprachigen Raum auf dem Kalender der WTCC.

Veranstaltungen historischer Motorräder und Fahrzeuge

Hauptartikel Oldtimer Grand Prix

Zwischen 1975 und 1994 fand der "Oldtimer Grand Prix" für historische Motorräder und Automobile mehrmals statt, der mehrere Hundert Teilnehmer aus aller Welt anlockte (u. a. Juan Manuel Fangio [Argentinien], Niki Lauda, John Surtees GB, dem einzige Weltmeister auf Motorrad und in der Formel 1), Luigi Taveri CH u. a.). Diese Veranstaltung musste dann aufgrund von damals verschärften Lärmschutzbestimmungen des Landes Salzburg eingestellt werden. Von 2004 bis 2010 fanden die Rupert Hollaus Gedächtnisrennen, eine Oldtimer-Veranstaltung in Erinnerung an den einzigen österreichischen Solo-Motorradweltmeister Rupert Hollaus, statt.

1992 fand dann ein neuer Oldtimer Grand Prix statt, jedoch nur mehr für Automobile ab dem Baujahr 1955. Die Läufe zählten zu den FIA European Championship - FISA Trophy Cup GT Cars und FIA European Championship for historical cars. Bekannte Salzburger am Start waren KR Egon Hofer und Paul Koppenwallner, international bekannte Fahrer waren Rauno Altonen, Dieter Quester und Alexander Wurz.

2010 fand erstmals das Jochen Rindt Revival statt.

1980er-Jahre: Wird der Salzburgring aufgelöst?

Elf Jahre nach seiner Eröffnung schrieb der Salzburgring immer noch tiefrote Zahlen. Daher befasste sich der Salzburger Landtag in seiner Sitzung vom 25. November 1980 mit dem Salzburgring, der das Land bis zu jenem Zeitpunkt bereits 30 Millionen Schilling (rund 2,2 Millionen Euro) gekostet hatte. Den Betreibern wurde die Schließung angedroht, wenn es nicht gelingt eine bessere Auslastung zu erzielen und interessantere Veranstaltungen auf den Salzburgring zu bringen.

Es kam zu - wie Joachim Glaser in seiner Rubrik Schatztruhe[6] schreibt - Zitat "einer monatelangen Schlammschlacht zwischen Befürwortern und Gegnern." Die Landesregierung überlegte eine Umwidmung, ja sogar die Errichtung einer 'Karl-May-Freiluftbühne' wurde in Erwägung gezogen.

Dann wurde zwei Tage nach dem Beschluss am 23. März 1981 der Salzburger Landesregierung, den Salzburgring tatsächlich zu schließen, die Aktion "Ja zum Salzburgring" ins Leben gerufen. Sofort stellten sich der Club der Streckenfunktionäre bei seiner Jahreshauptversammlung in Mayrwies und der dabei durch Dieter Lode vertretene AC Bavaria sofort in den Dienst der Sache. Der SC Salzburgring, der Motor Veteranen Club Salzburg, der Kart-Rennklub und schließlich der ARBÖ Salzburg schlossen sich dieser Aktion an.

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer konnten wenige Monate später bereits 30 000[7] Unterschriften übergeben werden - angefangen von der Salzburger Sportprominenz wie Annemarie Moser-Pröll oder David Zwilling und natürlich den Motorsportlern bis hin zum einfachen Motorsport-Fan. Und selbst Nicht-Motorsportfreunde konnten angesprochen werden, denn "es wäre ein Unsinn, im Nesselgraben 70 Millionen Schilling und mehr zu verschütten" (rund 5,1 Millionen Euro). Der Abriss hätte weitere 20 Millionen Schilling gekostet (rund 1,5 Millionen Euro). Insgesamt kamen über 30 000 Unterschriften zustande, darunter auch aus Neuseeland, den USA, aus Chile und Südafrika sowie aus europäischen Ländern.[8]

Nach Gesprächen im August 1981 mit Finanz-Landesrat Anton Bonimaier konnten sich Helmut Krackowizer und Franz Bauer von der Interessensgemeinschaft Salzburgring, der bisherigen Betreibergemeinschaft, auf folgende Bedingungen einigen:[7]

  • Verzicht auf Zuschüsse aus der öffentlichen Hand,
  • die Rechtsnachfolge der Gesellschaft annehmen,
  • alle Verpflichtungen im Rahmen der Auflagen der Behörden und der Sportverbände zu erfüllen,
  • einen Pachtschilling bei Durchführung des Motorrad-Weltmeisterschaftslaufs von 150.000 Schilling plus Mehrwertsteuer,
  • die Pachteinnahmen aus dem Fahrerlager-Gaststättenbetrieb fortan ebenfalls direkt an das Land Salzburg;

Ein weiterer wichtiger Schritt war das Verhandlungsergebnis nach Gesprächen mit Politikern und Beamten, die lebenswichtige Zusage zu erhalten, dass die IGMS bei plus-minus null beginnen könne. Die Gesprächspartner waren der damalige Sportressortzuständige LHStv. Dr. Herbert Moritz, Finanz-Landesrat Dr. Bonimaier und "sein" Hofrat Dr. Johann Schernthanner als Leiter der Abteilung 8 (Finanzabteilung) des Amtes der Salzburger Landesregierung, die Regierungsmitglieder LR Josef Oberkirchner, LR Wolfgang Radlegger, LR Josef Baumgartner, LHStv. Dr. Hans Katschthaler sowie LH Dr. Wilfried Haslauer senior.

Im September 1981 wurde dann der Internationale Gemeinnützige Motorsportverein Salzburgring (IGMS) gegründet, der mit 1. Jänner 1982 die Führung des Salzburgrings übernahm. Der Salzburgring war also in seinem Bestand gerettet.

Das Schreiben von Dr. Schmalzl vom Amt der Salzburger Landesregierung vom 30. Juli 1985 an Dr. Helmut Krackowizer in Bezug auf dessen Einsatz für die Erhaltung des Salzburgrings in den 1980er-Jahren.

"Nachdem der ARBÖ Salzburg noch im Februar (Anm.: 1981) im Alleingang vergeblich versucht hatte, die Rennstrecke in Eigenregie zu übernehmen, war im März 1985 allen am Weiterbestand interessierten Motorsportklubs klar, dass sie nur unter der Leitung eines parteipolitisch unabhängigen Fachmanns eine Chance hätten, von der Landesregierung die Zustimmung zur Weiterführung des Ringes zu erhalten. Der darauf angesprochene Obmann des Motor Veteranen Clubs Salzburg, Dipl.-Kfm. Dr. Helmut Krackowizer übernahm den Vorsitz des neu gegründeten Vereins [Anm.: IGMS] und vermochte bald darauf in einem das Ringschicksal entscheidenden Gespräch den damals ressortzuständigen Finanz-Landesrat Dipl.-Ing. Anton Bonimaier von der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Weiterführung des Salzburgrings zu überzeugen, worauf die IG Salzburgring mit der Führung des Ringbetriebs betraut wurde."

So steht es in einer Pressemeldung von Helmut Krackowizer Jahre später (19. März 1985)[8]) Und in einem Schreiben vom 30. Juli 1985 von Dr. Schmalzl vom Amt der Salzburger Landesregierung an Dr. Krackowizer stand

"... 1) Wie bereits dargestellt, wurden die von Ihnen angesprochenen Verhandlungen über eine Verpachtung des Salzburgringes an den IGMS im Juli und August 1981 unter Vorsitz von HR Dr. Johann Schernthanner bzw. LR Dipl.-Ing. Bonimaier abgehalten.
2) Unbestritten ist für das Amt der Salzburger Landesregierung Ihre hervorragende Rolle bei den Bemühungen um eine Weiterführung des Salzburgringes. Das gefertigte Amt geht davon aus, daß ohne Ihre Initiativen eine Verpachtung an den IGMS entweder nicht oder nur zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erfolgt wäre."[8]

Wie ging es weiter?

Mit dem Auslaufen der Lizenz 1985 wurden seitens der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) und Fédération Internationale du Sport Automobile (FISA) verschiedene Änderungsvorschläge in Bezug auf Streckenführung und Sicherheitseinrichtungen am Ring vorgeschrieben. Der IGMS investierte von Oktober 1985 bis April 1986 rund 2,8 Millionen Schilling (rund 203.000 Euro). So wurden eine Schikane bei km 0,6 bis 0,8 sowie eine Begradigung bei km 2,7 bis 2,9 und Sturzräume geschaffen, neue Toilettenanlagen im Fahrerlager, TV-Fernsehtürme und eine Tankstelle errichtet, weiters die Fahrbahn saniert, Leitschienen versetzt und eine Leuchtbildwaage für Fahrzeuge angeschafft.

2006 liefen Gespräche mit dem oberösterreichischen Motorradhersteller KTM, der in der Nähe der Teststrecke auch ein Kompetenzzentrum aufbauen wollte, jedoch kam es zu keinem Übereinkommen.

2011 investierte die Ringgesellschaft drei Millionen Euro für eine vom internationalen Automobilsportverband FIA geforderte direkte Lkw-Zufahrt hinter den Boxen. Gleichzeitig wurden auch andere Baumaßnahmen durchgeführt wie ein Retentionsbecken für Regenwasser.

Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz hatte Interesse an einem Kauf der Rennstrecke bekundet. Nachdem im September 2015 bekannt wurde, dass Mateschitz die Rennstrecke für drei Millionen Euro erwerben wollte, wurde der entsprechende Vertrag im Jänner 2016 unterschrieben. Anfang Juli 2016 wurde jedoch bekannt, dass der Verkauf an Dietrich Mateschitz geplatzt ist.[9][10]

Die 50-Jahr-Feier fand am 3. und 4. August 2019 statt.

Ende 2022, Anfang 2023 fand eine Bürgerbefragung zum Salzburgring statt, an der nicht einmal 30 Prozent der Teilnehmer aus den betroffenen Gemeinden Koppl, Plainfeld und Hof waren und etwa 15 Prozent nicht einmal aus Österreich.

Der Ring

Bordkamera eines Motorrades, Geschwindigkeiten bis 290 km/h, 14:31 min Video

Die Streckenlänge betrug anfangs 4 241 m, heute nach Umbauten (2019) 4 255 m. Die zwei langen Geraden (wobei die Gegengerade zur Start- und Zielgeraden leicht ansteigend ist), sowie die an diese Gegengerade anschließende lang gezogene Rechtskurve oberhalb des Fahrerlagers, ließen diese Strecke zu einer sehr schnellen Rennstrecke werden. Es gibt auch die Möglichkeit zu einer kürzeren Runde von nur 2 910 m, die durch eine Verbindung der beiden Geraden vor Erreichen der Nockstein-Kehre (am Ende der Startgerade) möglich ist.

Die minimale Breite der Strecke beträgt zehn Meter. Der Ring verfügt über zwölf Kurven, je sechs Rechts- und Linkskurven. Von den vier Geraden ist jene bei Start und Ziel mit 750 m die Längste. Die größte Steigung findet sich mit 3,8 % auf der Gegengeraden, das höchsten Gefälle mit 1,8 % in der Fahrerlagerkurve. Insgesamt überwindet der Kurs einen Höhenunterschied von knapp 22 m. Der Ring befindet sich zwischen 648,3 m ü. A. und 670,5 m ü. A..

Der Boxenkomplex bei Start und Ziel verfügt über 31 Boxen (aktuell?), das Fahrerlager mitten im Ring über eine Gesamtfläche von 24 900 m²

Durch die stetig erweiterten Sicherheitsauflagen für Motorsportveranstaltungen wurden im Laufe der Jahre mehrere Umbauten notwendig. Unter anderem entstanden so genannte Schikanen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, sowie Sturzräume, was auf Grund der Talkessellage des Rings sehr schwer bzw. teuer und aufwendig war.

Einzigartig sind die Naturtribünen, die durch ihre Lage oberhalb der Rennstrecke besonders interessante Rennbeobachtungen erlauben, vor allem im Abschnitt oberhalb des Fahrerlagers.

Was es sonst noch gab

Planung des Geländes des Salzburgrings als Gewerbe- und Wohngebiet

1988 beauftragte die Bürgerliste einen Architekten mit der Ausarbeitung eines Umnutzungskonzepts. Dieses wurde Ende 1993 der Landesplanung, die mit der Ausarbeitung eines Sachprogramms zur Festlegung überregionaler Gewerbezonen beauftragt war, als Alternative zur umstrittenen Gewerbezone Kuchl-Süd ("Gewerbegebiet Brenhoflehen") vom Raumordnungslandesrat vorgeschlagen. Zwei mögliche Altrrnativ-Standorte waren im Auftrag von Landesrat Karl Schnell (FPÖ) zu prüfen: das spätere Gewerbegebiet Urstein und das Gelände des Salzburgrings als Gewerbe- und Wohngebiet. Die Prüfung erbrachte allerdings negative Ergebnisse zu den Alternativstandorten. Aus Sicht der Landesplanung wäre das Nutzungskonzept kein geeigneter Standort gewesen, da es schwerwiegende Eingriffe in der Gemeinde Plainfeld verursacht hätte. Die Wohnbevölkerung am geplanten Standort hätte mehr Bewohner gehabt, als die gesamte Gemeinde Plainfeld damals aufgewiesen hatte.

Motorsportveranstaltungen

Weitere Veranstaltungen

Die Anzahl der großen Motorsportveranstaltungen ist auf fünf pro Jahr limitiert. Es finden aber auch regelmäßig andere Veranstaltungen wie Fahrzeugpräsentationen von Automobil-Herstellern, Fahrerlehrgänge und Clubtreffen statt.

Von 1978 bis 1986? fanden Elefantentreffen im Winter statt, von 2002 bis 2008 im Sommer das Frequency Festival. Im Juli 2013 erlebte der Ring mit dem Electric Love Festival seine Wiedergeburt als Festival-Location.

Am 30. Juli 2009 wurde am Salzburgring die "Jochen Rindt Rennfahreroper" von Hubert Lepka uraufgeführt.

Obwohl kaum noch Motorsport-Events mit vielen Zuschauern stattfinden, ist der Salzburgring von März bis November jedes Jahr ausgebucht und kann sich selbst bei einem jährlichen Umsatz von 1,5 Millionen Euro ohne Subventionen finanzieren und bringt der umliegenden Wirtschaft zusätzliches Geld.

Prominente am Salzburgring

Sonstiges

Von Naturkatastrophen blieb auch der Salzburgring nicht verschont: Ein Wolkenbruch am 20. Juli 1981 führte zu sintflutartigen Überschwemmungen; im heute nicht mehr bestehenden Fahrerlager-Restaurant zeugte die über fensterbretthohe »Pegelmarke« davon.[12]

Auf dem Salzburgring gab es (gibt es noch?) die Rennfahrerschule Jim Russel Racing Drivers School.

Sei Mai 2021 werden Lärmmessungen auf dem Salzburgring durchgeführt.

Schwere Rennunfälle am Salzburgring

  • 1. Mai 1977: der Schweizer Hans Stadelmann kommt bei einem Massensturz in der Fahrerlagerkurve im 350er Rennen des Großen Preises von Österreich ums Leben
  • Mai 1989: der Österreicher Heinz Hutter verunglückte bei einem Motorrad-Rennen tödlich
  • Mai 1989: schon zwei Wochen später gab es bei einem Lauf zur österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft erneut einen schwer verletzten Rennfahrer
  • Juli 1994: drei Streckenposten kamen bei einem Rennen zur Deutschen Tourenwagen-Trophy ums Leben; daraufhin wurde das Rennwochenende daraufhin abgesagt
  • Juli 1996: bei einem Formel-Rennen wurden der Rennleiter und ein Funktionär von einem außer Kontrolle geratenen Fahrzeug schwer verletzt.
  • Am 17. September 2011 kam ein 45-jähriger Schweizer bei einem Fahrertraining des Automobil Clubs Liechtenstein am Salzburgring mit seinem Porsche bei einem Unfall ums Leben, sein 13-jähriger Beifahrer wurde schwer verletzt[13]

Bilder

 Salzburgring – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Panoramaaufnahmen vom Salzburgring – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Literatur

Weblinks

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Salzburgring"
  • "50 Jahre Salzburgring", ein Kundenmagazin der IGMS in Kooperation mit den "Salzburger Nachrichten"; erschienen am 27. Juli 2019

Einzelnachweise

  1. salzburg.orf.at, 18. Juni 2014
  2. Salzburger Nachrichten, 5. September 1968, Seite 8
  3. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 19. März 1969, Seite 9
  4. Salzburger Nachrichten, 7. Oktober 2011
  5. Salzburger Nachrichten, 4. November 2011
  6. Salzburger Nachrichten, 23. November 2020
  7. 7,0 7,1 Die Chronik "15 Jahre Rennstrecke Salzburgring", Seite 21
  8. 8,0 8,1 8,2 Quelle Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer
  9. Salzburger Nachrichten vom 17. September 2015 und www.meinbezirk.at, 16. September 2015
  10. www.motorsport-magazin.com mateschitz-kauft-salzburgring-doch-nicht, 1. Juli 2016
  11. siehe de.wikipedia.org Porsche 908
  12. 15 Jahre Rennstrecke Salzburgring, Sonderdruck Redaktion Peter Bertschinger unter Mitarbeit von Dkfm. Dr. Helmut Krackowizer und Ing. Ernst Kussin.
  13. Quelle online