Bärlauch

Aus SALZBURGWIKI
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Bärlauch und Buschwindröschen am Steinbach.
Geflecktes Lungenkraut umgeben von Bärlauch am Steinbach.

Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Heilpflanze, die auch im Land Salzburg heimisch ist.

Allgemeines

Bärlauch ist einer der ersten Frühlingsboten, sein Geruch sticht Spaziergängern bereits in die Nase. Seine Blätter sind nicht nur schmackhaft, sie werden auch als Mittel gegen Atherosklerose und hohen Blutdruck verwendet, ebenso zur Entschlackung.

So unterscheidet man den Bärlauch von seinen giftigen Doppelgängern

Beim Bärlauch-Sammeln sollte man genau hinsehen - eine Verwechslung mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen kann tödlich enden. Das rasche Sammeln von Bärlauch ohne die genaue Überprüfung jedes einzelnen gesammelten Blattes ist daher grob fahrlässig und untragbar.

Die beiden wichtigsten Unterscheidungskriterien zur Herbstzeitlosen

  • Blätter: Wichtigstes Charakteristikum des Bärlauchs: Seine Blätter treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Die Blätter der giftigen Herbstzeitlosen sind schmal-länglich, sitzen ohne Stiel am Stängel, sie treiben in Büscheln aus dem Boden. Die jüngeren werden von den älteren Trieben umgriffen.
  • Geruch: Der stechende Knoblauchduft ist einmalig und schon aus mehreren Metern Entfernung wahrnehmbar, doch das äußere Erscheinungsbild kann täuschen. Der Saft der Herbstzeitlose ist geruchlos. Wenn man zuvor schon Bärlauch gesammelt hat, kann allerdings der auf den Händen klebende Saft bei einer Überprüfung einen Knoblauch-Duft vortäuschen.

Die (tödlichen) Folgen des Verzehrs der Blätter der Herbstzeitlose

Schon drei bis vier Blätter der Herbstzeitlose können tödlich sein. Dabei wirkt das in der Pflanze enthaltene Zellgift - Colchicin - erst nach mehreren Stunden. Erste Vergiftungserscheinungen treten in Form von Übelkeit und Erbrechen auf. Es folgen Durchfälle, Darm-, Blut- und Knochenmarkzellen werden zerstört, was nach etwa zwei Tagen zum Tod führen kann.

Welche Folgen hat der irrtümliche Genuss von Maiglöckchen?

Verwechslungen mit Maiglöckchen (Convallaria majalis) haben meist nicht so gravierende Folgen: Giftig sind für den Menschen Glykoside, die Herzrhythmusstörungen verursachen können. Diese werden vom Darm jedoch nur schlecht aufgenommen und von der Niere rasch ausgeschieden. Lebensgefährliche Vergiftungen sind auch deshalb selten, weil die Pflanze im Frühjahr, wenn sie irrtümlich als Salat gegessen wird, deutlich weniger Giftstoffe enthält als im frühen Herbst. Die Pflanze hat meist zwei Blätter, wobei das ältere Blatt das jüngere Blatt umgreift.

Weitere Verwechslungen

Auch die Blätter der giftigen Garten-Tulpe (Tulipa-Hybriden), die gelegentlich verwildert, können für eine tödliche Verwechslung sorgen. Die Pflanze bildet, wenn es nicht zur Blüte kommt, nur ein einzelnes Blatt aus, das dem Bärlauch ähnelt. Darin befindet sich Tulipin, das eine ähnliche Wirkung wie das Colchicin der Herbstzeitlose besitzt. Schon 15 Minuten nach dem Konsum kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Starke Vergiftungen führen schließlich zu Schock, Apathie und durch Atemstillstand im schlimmsten Fall zum Tode.

Hier wächst der Bärlauch

Bärlauch wächst in schattigen, humusreichen Auen und Flusswäldern mit besonders vielen Nährstoffen. In den Alpen findet man die 15 bis 30 Zentimeter langen Blätter und Stängel bis in Höhen von 1 700 Meter. In der Küche werden nur junge Blätter vor der Blüte verwendet. Da der "wilde Knoblauch" nur örtlich in großen Mengen wächst, sollten lediglich ein bis zwei Blätter abgezupft werden und die Zwiebel eingegraben bleiben.

So wird Bärlauch beim Kochen verwendet

Der knoblauchähnliche Geschmack des Bärlauchs ist milder als Garten-Knoblauch und verursacht, in mäßigen Mengen genossen, keinen lästigen Geruch. Zum Würzen werden am besten frische Blätter verwendet. Bärlauch sollte generell nicht gekocht, sondern roh unter heiße Speisen - wie Suppen, Soßen und Gemüse - gemischt oder als Salat verwendet werden. Gesund ist die Pflanze nicht nur für Menschen: Auch Bären suchen das Kraut angeblich nach dem Winterschlaf, um Magen, Darm und Blut zu reinigen.

Quellen