Egon Ranshofen-Wertheimer

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Dr. phil. Univ.-Prof. Egon Ranshofen-Wertheimer (* 4. September 1894 im Schloss Ranshofen bei Braunau, ; † 27. Dezember 1957 in New York, USA) war ein österreichischer Diplomat.

Leben

Egon Ranshofen-Wertheimer war der Sohn des katholischen Guts- und Schlossbesitzers Julius Wertheimer († 3. Juli 1917) und seiner Frau Karoline, geborene Bartosch († 27. Oktober 1914). Er war Schüler des Musikpädagogen August Brunetti-Pisano und maturierte 1912 am k.k. Staatsgymnasium Salzburg. Anschließend studierte er, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, Rechts- und Staatswissenschaft sowie Geschichte an den Universitäten Wien, Zürich und München. In der Revolutionszeit war er zunächst über drei Monate ehrenamtlicher Mitarbeiter des bayerischen Finanzministers Professor Edgar Jaffé, dann war er als Mitglied des Revolutionären Hochschulrates bis April 1919 an der Leitung der Universität München beteiligt. Er wurde Mitglied der im Jänner 1919 gegründeten Salzburger Künstler-Vereinigung Wassermann und beendete schließlich sein Studium 1921 mit seiner Promotion in Heidelberg. Er arbeitete dann zunächst für drei Jahre als außenpolitischer Redakteur in Hamburg und anschließend bis 1930 als Auslandskorrespondent für den sozialdemokratischen Vorwärts und die sozialistische Wiener Arbeiterzeitung in London. 1930 wurde er Diplomat beim Völkerbund in Genf und floh 1938 in die USA, wo er mit Leopold Kohr, den er aus seiner Zeit beim Völkerbund kannte, als Publizist sowie ab 1940 als Universitätsprofessor und Regierungsberater tätig war. Am 26. Juni 1945 war er in San Francisco Mitunterzeichner der Charta der Vereinten Nationen und arbeitete seit 1946 für die Vereinten Nationen, ab 1951 als Hochkommissar für die Krisenherde in Korea, Somaliland und Eritrea. Nach der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages 1955 engagierte er sich für die Aufnahme der Republik Österreich in die Vereinten Nationen und übersiedelte nach seiner Pensionierung 1957 nach Wien.

Seit 1919 war er verheiratet mit Mathilde, geborene Junger.

Publikationen

  • Portrait of the Labour Party, London 1929.
  • The International Secretariat. A Great Experiment in International Administration, Washington 1945.

Quellen