Helena von Meyendorff
Baronesse Helena (Elena) von Meyendorff (* 15. April 1923 in Pančevo im Südbanat, Vojvodina, Serbien; † 5. März 2014 in Salzburg) war die Gründerin des Zentrums Russischer Kultur in Salzburg, langjährige Chorleiterin der russisch-orthodoxen Kirche Salzburg.
Familie
Helena von Meyendorff war die Tochter des Kunst- und Kirchenmalers Nikolaï von Meyendorff (* 1888; † 1969) und seiner Frau Nina (* 18. August 1896; † 13. August 1971)[1]
Ihr Großvater, Baron Theophil von Meyendorff,[2] war der Generaladjudant des letzten russischen Zaren Nikolaus II. Sein Vater hatte noch gegen Napoleon gekämpft. Als der letzte Zar in der Nacht auf den 17. Juli 1918 mit seiner Familie ermordet wurde, als Verwandte in Teppiche eingerollt, mit Benzin übergossen und angezündet wurden, entschloss sich die Familie von Meyendorff, aus Russland fliehen. Ihre Besitzungen in St. Petersburg und Moskau fielen an die Sowjets.
Über Istanbul (Türkei) und das damalige Jugoslawien gelangte die Familie nach Salzburg, wo sie 1945 zunächst im Russenlager in Parsch unterkamen, später ließen sie sich dann in der Stadt Salzburg nieder.
Helenas Vater, Nikolaï Feofilovitch von Meyendorff, hatte nach der Flucht ein Studium der Kunst in Paris, Frankreich, begonnen, und malte Kirchen aus.
Leben
Helena von Meyendorff war über 50 Jahre lang Chorleiterin der russisch-orthodoxen Kirche Salzburg, hatte ihre eigene Import-Export-Firma und managte den Tenor Nicolai Gedda.
2008 erhielt Helena von Meyendorff den russischen Orden der Zarin Katharina II. für ihre Verdienste rund um wohltätige Aktionen um ihr Heimatland. In Salzburg gründete sie das Zentrum Russischer Kultur.
In der Wohnung Helena von Meyendorffs in Salzburg-Lehen berichteten Orden und Auszeichnungen, die an den Wänden hängen, von ihrem Ruf als heimliche Botschafterin Russlands in Salzburg. So reiste sie denn auch jedes Jahr auf Einladung der russischen Regierung nach Moskau. Sie half den Russen, die ihren schlechten Ruf verlieren wollten, dabei, indem sie ihnen riet, was sie besser machen konnten.
Seit 1991 organisierte sie für schlechter gestellte russische Kinder in den Sommermonaten Urlaube in Salzburg.
2008 rief sie eine zweite Aktion ins Leben: Sie veranstaltete in Sibirien einen Wettbewerb, bei dem die 30 besten Musiker nach Salzburg eingeladen wurden.
Quellen
- Salzburger Nachrichten vom 31. Dezember 2010 in damals "Die heimliche russische Botschafterin" (bei einer Kontrolle am 6. Jänner 2018 nicht mehr vorhanden)
- www.danica-salzburg.at "Salzburger Russen"
- Grabstein am Kommunalfriedhof
- www.geni.com Elena Baronesse Meyendorff
Einzelnachweise
- ↑ Quelle www.geni.com/people/Nina-Bsse-Meyendorff, abgefragt am 6. Jänner 2019
- ↑ Quelle gw.geneanet.org, abgefragt am 6. Jänner 2019