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Geschichte Henndorf am Wallersees

Eine Aufnahme aus den 1930er-Jahren.

Nach einer im Ortsbereich von Henndorf gefundenen römischen Meilensäule ist zu schließen, dass die Römerstraße, die Iuvavum (Salzburg) mit Ovilava (Wels) verband, durch Henndorf führte. Der Ortsname taucht bereits in den ersten Güterverzeichnissen (Notitia Arnonis und Breves Notitiae) des späten 8. Jahrhunderts auf, zunächst unter der Bezeichnung Eondorf (ursprüngliche Bedeutung: Höhendorf).

Zu Beginn des Mittelalters wirkte der fränkischen Bischof Rupert von Salzburg, der Gründerheilige von der Stadt Salzburg, in der Nachbarschaft von Henndorf. Die Zeit des späten Mittelalters war durch die Herrschaft der Herren von Tann (bis Ende des 14. Jahrhunderts), damals eines der mächtigsten Salzburger Adelsgeschlechter und deren jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit dem Salzburger Erzbischof geprägt. An die durch Teilung der Grafschaft im 14. Jahrhundert entstandenen beiden Pfleggerichte erinnern heute noch die Burgruine Altentann (abgebrannt am 6. April 1680) sowie die Burgruine Lichtentann südwestlich bzw. westlich von Henndorf.

Während der französischen Besetzung in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts waren im Ort neben französischen Soldaten auch Kriegsgefangene untergebracht.

Aus der Familie Moser stammten Bürgermeister, Braumeister, Gastwirte und Hoteliers. Unter Kaspar Karl Moser (* 1850 ; † 1909) erlebte Henndorf sowohl die wirtschaftliche, als auch die gesellschaftliche Glanzzeit.

Im 20. Jahrhundert, in der Zwischenkriegszeit, machte sich Henndorf am Wallersee einen Namen als kreatives Zentrum der deutschsprachigen Literatur. Dies geht vor allem auf den Henndorfer Kreis rund um den deutschen Schriftsteller Carl Zuckmayer zurück. Auch Ödön von Horváth lebte zwischen 1933 und 1934 in dieser Gemeinde. Johannes Freumbichler, Heimatschriftsteller und Großvater Thomas Bernhards, war Henndorfer. Bernhard selbst verbrachte während seiner Kindheit viel Zeit in dieser Gemeinde am Wallersee.

Ende Mai 1917 fiel beim Spielen einigen Kindern die Pistole eines Vaters in den Hand; es löste sich ein Schuss, von dem ein fünfjähriges Mädchen im Unterleib getroffen wurde, das tags darauf im Kinderspital in Salzburg starb.

Zum 17. Mai 1951 wurde der Gemeindename mit der "24. Kundmachung der Salzburger Landesregierung vom 6. April 1951 über die Änderung der Namen mehrerer Markt- und Ortsgemeinden im Bundeslande Salzburg"[1] zu Henndorf am Wallersee erweitert.

  1. LGBl. vom 16. Mai 1951, 24. Kundmachung der Salzburger Landesregierung.