Reliefs an der Mariensäule auf dem Domplatz

Aus SALZBURGWIKI
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Detail des Reliefs an der Mariensäule an der Westseite: Eine Weltkugel mit Daten über Salzburg eingezeichnet.
Das Relief an der Nordseite.

An der Mariensäule auf dem Domplatz befinden sich am Sockel vier Reliefs.

Beschreibung

Die Mariensäule steht in der Mitte des Domplatzes in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Das Relief auf der Nordseite (Ecc 24,5) des Sockels zeigt am oberen Rand das Firmament ("Wölbung des Himmels") mit den Tierkreiszeichen Krebs, Löwe, Jungfrau und Waage (Juli bis Oktober). Das Sternbild der Jungfrau ist ungewöhnlicherweise als Sonne mit einem Handspiegel gestaltet. Der Spiegel ist ein Symbol für die Weisheit (vgl. Ecc 24: Lob der Weisheit), verweist aber auch auf die Anrufung Mariens als "Speculum iustitiae" ("Spiegel der Gerechtigkeit") bzw. "Speculum sine macula" aus der Lauretanischen Litanei. Die Strahlen der Sonne – anstelle des Sternbilds der Jungfrau (Maria) – erleuchten direkt die Büste des Erzbischofs. Der Spiegel ist auch ein Attribut Mariens, weil sich in ihr gewissermaßen das Ebenbild Gottes (Jesus) spiegelt. Die "Jungfrau in der Sonne" korrespondiert mit der "Jungfrau im Mond" auf der Südseite. Sonne und Mond können auch als Sinnbilder für die geistliche und weltliche Macht gesehen werden. Am unteren Rand des Reliefs sieht man ein Schiff in den "Wogen des Meeres" (Ecc 24,6). Das Bildprogramm mit Firmament und Meer nimmt inhaltlich wieder Bezug auf das Buch Ecclesiasticus: "Den Umkreis des Himmels umwandelte ich allein, in die Tiefen des Abgrundes drang ich, wandelte auf den Fluten des Meeres" (Kap. 24,8). Sämtliche Pflanzen und Tiere haben symbolischen Charakter, die sowohl auf Maria (Rose ohne Dornen bzw. Rosa mystica aus der Lauretanischen Litanei), wie auf Jesus Christus (Hirschkäfer, Schnecken, Schmetterlinge) und die Göttliche Allmacht (Feuersalamander, Magnet)[4] hinweisen.

Das Relief auf der Südseite (Ecc 24,6) zeigt das Fürsterzbistum Salzburg als Erdkugel nach der Landkarte "S.R.I. Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis" (1712) des Nürnberger Kupferstechers Johann Baptist Homann. Darüber sieht man in einem Angesicht des Mondes die Initialen von Maria.

Die beiden Relieftafeln auf der Süd- und Nordseite ergänzen die allegorischen Zusammenhänge aus dem Buch Ecclesiasticus (Kapitel 24): "5 Die Wölbung des Himmels umkreiste ich allein, und in der Tiefe der Abgründe wandelte ich. 6 Über die Wogen des Meeres und über die ganze Erde und über jedes Volk und Nation herrschte ich" (Ecc 24,5-6).

Dabei ist das Relief an der Südseite für Salzburg von Interesse. Es zeigt das Fürsterzbistum Salzburg in seiner Ausdehnung um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit verschiedenen Namensnennungen (Auszug):

Bildergalerie

Weblink

Quellen

  • Das Bild des Reliefs an der Südseite