Domplatz


Der Domplatz ist ein repräsentativer Platz in der Altstadt der Stadt Salzburg in der ehemaligen Fürstenstadt.
Lage
Der Domplatz befindet sich vor dem Salzburger Dom und hat eine West-Ost-Ausrichtung auf die barocke Domfassade. Beidseits neben dem Dom führen Arkaden, die von Giovanni Antonio Daria errichteten Dombögen, zum Residenzplatz nach Nordosten und zum Kapitelplatz nach Südosten. Durch die Arkaden des Hofbogengebäudes gelangt man in die Franziskanergasse nach Westen. Der Domplatz ist auf allen Seiten von kirchlichen und herrschaftlichen Bauten umschlossen. Im Süden befindet sich der Konventtrakt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter mit dem Museumsanteil Langer Gang, im Norden befindet sich die Alte Residenz mit dem Prunkräume der Alten Residenz#Carabinierisaal.
Geschichte
Zwischen dem Dom, der Erzabtei St. Peter, dem Bischofsresidenz und der Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau gab es von jeher einen weitläufigen Raum, der damals Frauenhof oder Fronhof genannt wurde.[1]
Der Domplatz in seinen heutigen Dimensionen und Grenzen entstand erst durch die massiven städtebaulichen Maßnahmen gegen Ende des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, insbesondere durch den Umbau der Alten Residenz und der Errichtung des Carabinierisaals im Jahre 1600, die Errichtung des Hofbogengebäudes im Jahre 1606, sowie im 17. Jahrhundert durch Neubau des Konventtraktes der Benediktiner-Erzabtei St. Peter.
Der Platz ist annähernd quadratisch mit etwa 60 mal 60 Meter (3 600 Quadratmeter). Allfällig hinzuzählen oder abziehen kann man die Fläche unmittelbar vor dem Dom, etwa zehn mal 60 Meter (600 Quadratmeter), die je nach Argumentation, als Straße, Durchgangsweg, Vorplatz des Doms oder zum Domplatz zugehörig angesehen werden kann. Nimmt man die später geschaffene Mariensäule als Bezugspunkt, so ist der Platz annähernd quadratisch. Nimmt man den Aufriss der Domfassade und die Türme als Bezugspunkte, so hat der Platz als Flächenspiegel eine rechteckige Form.
Architektonisch ist er in der Formgebung als zweiseitig funktionales Bindeglied zwischen der fürstlichen Residenz und der bischöflichen Domkirche konzipiert. Sehen und am damaligen Namen Hofplatz ablesen kann man dies auf verschiedenen historischen Ansichten.[2] [3]. Erst als die Alte Residenz neuerlich umgebaut und die Hauptzufahrt an den Residenzplatz verlegt wurde, blieb der Dom als einziger und eigentlich wichtigster Bezugspunkt für den Platz übrig und erhielt der Platz dann auch den Namen Domplatz.
Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 im bayerischen München brachte der Salzburger Sportler Manfred Stengl das olympische Feuer zu einer Feier auf den Domplatz.
Mariensäule
- Hauptartikel Mariensäule auf dem Domplatz
Die Mariensäule wurde zwischen 1766 und 1771 von Wolfgang Hagenauer und Johann Baptist Hagenauer im Auftrag von Fürsterzbischof Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach errichtet. Das Ensemble ist ein denkmalgeschütztes Objekt in der Stadt Salzburg.
Veranstaltungen
Jedermann-Aufführungen
- Hauptartikel Jedermann
Der Domplatz ist seit 1920 der Aufführungsort für den Jedermann von Hugo von Hofmannsthal im Rahmen der Salzburger Festspiele. Das Theaterstück bezieht den Dom und die Fassade als einzigartige Kulisse in das Geschehen auf der Bühne mit ein. Die Stimmen, die den Jedermann rufen, ertönen von der Festung Hohensalzburg und der Katze herunter.
Rupertikirtag
- Hauptartikel Rupertikirtag
In der Woche vor dem Rupertitag wird der Platz zu einem Teil des Veranstaltungsorts für den Rupertikirtag.
Christkindlmarkt
- Hauptartikel Christkindlmarkt
Im Advent wird der Domplatz sechs Wochen lang Teil des Salzburger Christkindlmarkts.
Bilder
Domplatz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Domplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Johannes Neuhardt, Wolfgang Straub: Salzburg, die schönsten Seiten der Festspielstadt
- Salzburgwiki-Artikel über die Altstadt und dortige Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Lorenz Hübner, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, Erster Band (Topographie), Salzburg 1792, Seite 221
- ↑ "Salzburg - Domplatz mit drei Kutschen" bezeichnet "Hoff-Platz", Kupferstich, Augsburg um 1690, in der Platte signiert: "Joh(a) nna Sübylla Küsllen fe.", war oft beigebunden dem Buch Joseph Mezger: "Historia Salisburgensis", Salzburg 1690, ca. 40 x 36 cm
- ↑ Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter, ohne Namensnennung für den Platz