Hemiptera

Aus SALZBURGWIKI
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Hemiptera – volkstümlicher Name: Pflanzensauger – bilden innerhalb der Klasse der Insekten eine Ordnung.

Allgemeine Beschreibung

Hemiptera sind eine sehr artenreiche Ordnung. Unter Einbeziehung der Wanzen, die gelegentlich als eigene Ordnung angesehen wurden, umfassen die Hemiptera weltweit mehr als 80.000 beschrieben Arten (rund 200.000 Arten werden vermutet) und sind damit die fünftgrößte Ordnung der Insekten und die größte Ordnung der hemimetabolen Insekten.

Die Imagines sind sehr klein bis groß, wobei die größten Formen eine Körperlänge von über 10 cm erreichen können. Gemeinsames Merkmal der Hemiptera ist ein stechender Saugrüssel, der sehr oft zum Anstechen von Pflanzen und Aufnahme der Pflanzensäfte dient, und mit dem manche Arten, wie die Wanzen, auch empfindlich stechen können. Viele Arten leben aber auch räuberisch und saugen mit ihrem Stechrüssel dann beispielsweise andere Insekten aus.

Die Entwicklung der Hempitera ist hemimetabol, es tritt also kein eigenes Puppenstadium auf. Die Larven, die sich wie bei allen Insekten mehrmals häuten sehen den erwachsenen Tieren bereits recht ähnlich, besitzen aber noch keine Flügel. Bei vielen Arten der Blattläuse tritt Parthenogenese auf. Während eines bestimmten Zeitraums legen die Weibchen unbefruchtete Eier oder "gebären" sogar das erste Larvenstadium, was zu einer schnellen Vermehrung der Kolonie führt. Sehr viele Arten sind zudem streng wirtsspezifisch, saugen also nur an einer oder wenigen nah verwandten Pflanzenarten. Manche Arten sind aber auch wirtswechselnd, wechseln also in einer bestimmten Entwicklungsphase oft wiederum spezifisch die Wirtspflanze.

Hemiptera sind weltweit in allen terrestrischen, aber auch limnischen Lebensräumen verbreitet. Besonders reich sind sie in den Tropen vertreten, aber auch in Europa sind mehrere tausedn Arten bekannt.

Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg

In Salzburg gibt es bis jetzt kein systematisches Arteninventar der Hemiptera. Seit der Jahrtausendwende haben sich aber mehrere Bearbeiter eingehender zumindest mit den Wanzen beschäftigt, sodass wir bereits ein einigermaßen brauchbares Bild über diese Organismengruppe im Land besitzen. Aber auch hier sind mit nur rund 300 Arten noch kaum die Hälfte des erwartbaren Inventars bisher festgestellt worden (Huber et al. 2024, Kurz & Kurz 2024). Noch weitgehend unerforscht sind dagegen die Zikaden (Cicadomorpha und Fulgomorpha) und besonders die zahlreichen Arten der Blattläuse und Blattflöhe.

Quellen

  • 2024. Bericht über das neunte ÖEG-Insektencamp: Artenvielfalt von steilen Magerwiesen bis zu schneebedeckten Blockschutthalden (Naturpark Weißbach, Salzburg). Entomologica Austriaca 31: 83-155.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000-2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: https://nkis.info [online 2024.04.19].