Königsjodler Klettersteig
Die Königsjodler Klettersteig ist ein schwieriger Klettersteig im Hochkönigstock in den Kalkhochalpen im nördlichen Gebiet der Pinzgauer Gemeinde Dienten am Hochkönig.
Beschreibung
Der Königsjodler Klettersteig wurde 2001 von Richard Franzl, einem Dientner Kletterer und Bergretter, abgesteckt. Konzipiert war er zunächst als Übungssteig für die Bergrettung und als Schnellaufstieg ins Birgkar und auf den Hochkönig. Doch sehr rasch wurde er ein beliebtes Ziel der Kletterer. Mit einer Länge von über 2 000 Höhenmetern und der Schwierigkeitsstufe C/D gehört der Königsjodler Klettersteig zu den längsten und anspruchsvollsten Klettersteigen in Österreich. Neben sehr guter Kenntnisse der Klettertechnik braucht der Bergsteiger auf dem Königsjodler Klettersteig auch eine sehr gute Kondition. Der lange Zustieg, das ständige Auf und Ab sowie die teilweise langen Gehpassagen stellen große Herausforderungen an die Ausdauer der Kletter. Experten weisen darauf hin, dass der Klettersteig nur bei sicherem Wetter in der Region des Hochkönigs begangen werden sollte. Aber als Lohn dieser Herausforderung wartet auf dem Gipfel bei Schönwetter eine atemberaubende Aussicht auf das Hochplateau des Hochkönigs und ein Ausblick zu den umliegenden Gebirgen (Steinernes Meer und Hagengebirge sowie auf Gebirge in der Ferne wie den Dachstein und die Hohen Tauern.
Daten
- Länge inkl. dem Zustieg: 5,46 km
- Dauer der Durchsteigung des gesamten Klettersteigs: 11:30 Stunden
- Aufstieg: 1 490 Höhenmeter
- Geografische Seehöhe: Tal 1 340 m ü. A., Gipfel 2 845 m ü. A.
- Schwierigkeitsgrad: C/D
- Verlauf: Beginn am Parkplatz Erichhütte an der B 164 Hochkönig Straße, zur Schönbergalm und Erichhütte, von dort westlich der Taghaubenscharte und des Grandlspitzes bis südlich der Hohen Scharte und weiter westlich des Mühlbacher Turms und Kematstein zum Hohen Kopf, der östlich passiert wird zur Birkarscharte;
Einer der längsten Klettersteige der Ostalpen wird unterschätzt
Einige Ereignisse vom Königsjodler Klettersteig
2022: Mit Fahrradhelmen und Halbschuhen am Hochkönig: Rettung aus Bergnot kann teuer werden
Der Königsjodler Klettersteig gilt als einer der herausforderndsten im Bundesland Salzburg. Immer wieder kommt es hier zu Rettungseinsätzen, weil viele das alpine Gelände sowie die Länge unterschätzen oder unzureichend ausgerüstet sind. Am Samstag, den 11. Juni 2022, stiegen drei Ungarn zum Hochkönig auf. Die beiden Männer (28 und 32 Jahre) sowie die 32-jährige Frau waren laut Polizei mit Fahrradhelmen und "sportlichen Halbschuhen" unterwegs. Gegen 16 Uhr erreichten sie am Gipfel auf knapp 3 000 Metern Höhe das Matrashaus. Der erfahrene Hüttenwirt warnte die Ungarn noch vor einem Abstieg durch das Birgkar. Doch das Trio ignorierte den Ratschlag. Gegen 19 Uhr stießen die Ungarn auf ein Schneefeld. Auf 2 800 Metern Seehöhe konnten die Wanderer weder vor noch zurück. Verzweifelt und erschöpft wählten sie gegen 19:35 Uhr den Notruf. Die Alpinpolizei konnte mithilfe des Roten Kreuzes den ungefähren Standort der Alpinisten ermitteln. Die Wanderer wurden von der Besatzung des Polizeihubschraubers mittels Tau aufwendig geborgen. "Die drei waren nach der Bergung sichtlich geschockt, jedoch unverletzt", heißt es von der Polizei.[1]
2025: Rettungseinsatz am Königsjodler
Am Samstag, den 24. August 2025, wurde die Pinzgauer Bergrettung gegen 13 Uhr alarmiert, weil eine 32-jährige Deutsche im Bereich des sogenannten Jungfrauen-Sprungs dermaßen erschöpft war, dass sie nicht mehr weiterkam. Die Stelle befindet sich im ersten Drittel des Steigs. Da der Nebel so stark war, dass der Hubschrauber nicht direkt zu der Frau gelangen konnte, wurden die Bergretter zum Taghauben-Sattel geflogen. Von dort stiegen sie zu der Frau auf 2 200 Meter Höhe auf. Nach einer Versorgung durch die Bergretter konnte die Frau selbstständig absteigen.[2]
Weblink
- Link zeigt den Beginn des Zustiegs www.openstreetmap.org
Quelle
- www.bergfex.at, Königsjodler Klettersteig – Hochkönig