Nordisches Zentrum Saalfelden

Das Nordische Zentrum Saalfelden ist eine moderne Trainingsstätte für alle Altersklassen in der Mitterpinzgauer Stadt Saalfelden am Steinernen Meer.

Über das Nordische Zentrum

Es gibt drei kleine Schanzen, die K-85-Schanze Uttenhofen wurde bis Herbst 2025 nach den FIS-Regeln adaptiert. Die Langlaufstrecke wurde wintertauglich gemacht, nur für die asphaltierte Rollerstrecke am Ritzensee werden noch Alternativen gesucht. Gegen letztere Pläne hatte es unter anderem naturschutzrechtliche Bedenken von den Saalfeldener Grünen sowie Proteste einiger Anrainer wegen eines angedachten Flutlichts gegeben. Im Winter 2021/2022 verlangte die Stadtgemeinde erstmals einen Benützungsgebühr für die Langlaufloipen. Die Stadtgemeinde gebe für den nordischen Sport ca. 250.000 Euro pro Jahr aus, durch Loipengebühren könne man zumindest einen Teil abfedern - gerechnet werde mit 50.000 bis 60.000 Euro jährlich.

Geschichte

Seit 1926 gibt es in Saalfelden eine Skisprungschanze. Errichtet wurde die sogenannte "Drei-Tannen-Schanze" am Kühbühel, im Bereich des Ritzensees.[1]

2021 und 2022 wurden die beiden kleinen Schanzenanlagen K30 und K60, errichtet, dann begann der Neubau der großen Schanze K85.[2]

Baugeschichte

Bei den Investitionen in die Anlagen im Rahmen des Projekts "Nordisches Zentrum Saalfelden" könne die Stadtgemeinde die Vorsteuer abziehen, sofern durch den Betrieb Einnahmen erzielt werden. Hierbei ging es laut Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) um 20 Prozent an Einsparungen bei den Gesamtprojektkosten (Skisprungstadion und Langlaufzentrum Ritzensee). Von den geplanten Kosten von 4,5 Millionen Euro sollte der Bund 955.000 Euro übernehmen, den Rest teilen sich Land Salzburg, die Stadtgemeinde und Tourismusverband.[3]

Die abgesackte Forststraße, die die Schanze aufschließen soll, musste teuer saniert werden. Nach langen Diskussionen in der Stadtgemeinde konnte mithilfe von Land und Bund 2021 endlich mit den Arbeiten begonnen werden. Aber schon im Februar 2022 erfolgte der Baustopp, weil die geschätzten Kosten von vier auf acht Millionen Euro gestiegen waren. Für einen Teil der Steigerung war die neue Zufahrt zur Schanzenanlage verantwortlich. Diese ist nötig, da die einzige bestehende Zufahrt durch die niedrige Eisenbahnunterführung führt. Große Lastwagen für den Umbau der Anlage und der Ü-Wagen des ORF, der künftige Wettbewerbe übertragen soll, passen nicht hindurch. Aber sowohl der Ausbau der Unterführung zu einer Überführung als auch der Bau einer neuen Straße vom Diabaswerk, die durch Feuchtgebiete führen würde, waren nicht zu finanzieren.

Da entstand eine Idee, die Skeptikern von Anfang an eigenartig erschien. Man entschied sich, von der Bergstraße auf den Huggenberg, die oberhalb der Schanzen vorbeiführt, einen gewundenen Forstweg über 150 Höhenmeter zum Fuß der Schanze zu bauen. Kosten laut Planung: 100.000 Euro. Der Bau musste 50 Meter vor dem Anlaufbereich gestoppt werden. An mehreren Stellen ist der talseitige Hang samt Teilen der Straße weggebrochen. Ein Befahren mit Baumaschinen war nicht mehr denkbar. Es wurden Planen verlegt, damit keine Feuchtigkeit mehr eindringt, und Messpunkte installiert, um zu beobachten, ob der Hang weiter wandert. Zu den bisher angefallen Kosten von 120.000 Euro kamen weitere 140.000 dazu. Bund und Land beteiligten sich an den Mehrkosten nicht.

Im März 2022 konnte eine Lösung für den Weiterbau gefunden werden.[4] Offenbar kam es aber zu einem neuerlichen Bauststopp, denn 2023 meldete der ORF[5], dass "wieder" weitergebaut wurde und die Fertigstellung für 2024 geplant sei.

2024 begann die Zufahrt im März erneut abzusacken und musste für Lkw gesperrt werden. Im Herbst 2024 sollte die Schanzenanlage trotz aller Probleme fertig sein. Im März und April bildeten sich in der wie eine Forststraße ausgeführten Zufahrt zum Anlauf aber erneut Risse. Dieses Mal im unteren Bereich. Der ganze Hang ist feucht und eine geologische Katastrophe. Ursprünglich sollte die Straße um 100.000 Euro errichtet werden. Derzeit liegt man bei etwa 520.000 Euro, und es wurde nur die halbe Straße gebaut.[6]

Schließlich konnte das Nordische Zentrum im Herbst 2025 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten dieses Pinzgauer Prestigeprojekts stiegen von ursprünglich budgetierten Kosten von 4,5 Millionen Euro wegen höherer Bau- und Energiekosten - letztere auch durch den Ukraine-Krieg - auf 7,5 Millionen Euro.

Der zweite und letzte Teil der Österreichischen Meisterschaft im Skispringen und in der Nordischen Kombination 2025 fand auf und rund um die neue Schanze der Felix-Gottwald-Skisprunganlage am 12. Oktober 2025 statt, bei der die neue K85 offiziell eröffnet wurde.

Quellen

Einzelnachweise