Domkapitelspital St. Johann

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Erinnerungstafel für das Domkapitelspital St. Johann

Das Domkapitelspital St. Johann, auch zum Stubenberg, ab 1603 als Kapitel- oder Erhardspital in Nonntal neu errichtet, war ein Ort der Armen- und Krankenfürsorge in der mittelalterlichen Stadt Salzburg.

Geschichte

Es war nach dem Laurentiusspital das zweitälteste Spital für erwerbsunfähige Arme in der Stadt Salzburg.

Es wurde 1122 gegründet und Erzbischof Konrad I. bewilltige 1143 ein eigenes Gebäude.[1]

Dieses Domkapitelspital des Salzburger Domkapitels befand sich bei der St.-Johanns-Kirche, etwa an der heutigen Ecke Kaigasse-Chiemseegasse.

Ein alter Name seit dem 16. Jahrhundert war Spital zum Stubenberg, das Spital der Stubenberger Hof kam daher, weil die Grafen von Stubenberg Salzburgische Ministerialen und Edelleute waren, die an der St.-Johanns-Kirche (die den Beinamen Kirche zum hl. Johann von Stubenberg hatte) ein Haus hatten. Eine andere ältere Erklärung für den Beinamen ist, weil Domherr Baltasar von Stubenberg 1519 als Spitalmeister große Verbesserungen des Spitalgebäudes und an seinem eigenen Haus unternahm.[2]

1543 beschloss das Domkapitel, die Aufnahme der Pfründner (das waren die Bewohner des Spitals) mit zwölf zu begrenzen, wie es auch in der ursprünglichen Stiftung vorgesehen war. 1551 lebte dann jedoch nur mehr vier Personen im Domkapitelspital.

Als Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau dieses Spital abbrechen ließ, um Platz für seinen geplanten Groß-Dom zu bekommen, schenkte er am 20. Jänner 1603 dem Domkapitel die Pfarrkirche St. Erhard in Nonntal samt nebenstehendem Gebäude, das das schon bestehende Erhardspital (nur für Frauen) beherbergte, das bis dahin dem Benediktinenstift Nonnberg gehörte. Dort wurde das Erhardspital als neues Domkapitelspital, eingerichtet. 1676 begannen dann die Arbeiten zur Errichtung eines Männertraktes. So befanden sich dann links und rechts der Erhardkirche der Männer- und Frauentrakt.

1896 übersiedelte diese Anstalt in die Vereinigten Versorgungsanstalten in der Riedenburg, heute das Seniorenwohnhaus Nonntal.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1869, Seite 288
  2. Quelle Lorenz Hübner in books.google.at, "Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt", Seite 264f
Zeitfolge
Vorgänger

-

Domkapitelspital St. Johann
11221603
Nachfolger

Erhardspital