Marcel Stauffer
Marcel Stauffer (* 18. April 2001) aus Nußdorf am Haunsberg wurde 2024 EMX 2-Takt Europameister im Motocrosssport.
Karriere
In seiner jungen Karriere konnte Marcel Stauffer bis 2013 - er war zwölf Jahre alt - schon 400 Pokale gewinnen.
2012
Der für Racing-Team Terra X-Dream bei Motocross-Rennen startende Stauffer bewies beim Finale der MX-Masters Austria in Loibes im September 2012 wieder sein Ausnahmetalent. Mit einem zweiten Rang in der Klasse bis 65 cm³ sicherte er sich in der Jahresgesamtwertung den ausgezeichneten zweiten Platz. In der 85-cm³-Klasse fuhr Marcel nach einer sensationellen Qualifikation ebenfalls ein sehr starkes Rennen und belegte in der Jahresgesamtwertung mit dem dritten Rang ebenfalls einen Podestplatz.
2013
Beim NÖW-Cup in Pulkau und beim anschließenden Rennen der MX-Masters Austria im Mai 2013 mischte der zwölfjährige Marcel Stauffer stets im Spitzenfeld mit.[1] Im Sommer schrieb Stauffer vor den Augen von Eisspeedway-Weltstar Franky Zorn im niederösterreichischen Seitenstetten Sportgeschichte, als er jüngster Jugendstaatsmeisterlauf-Sieger in Österreich wurde. In der Jugendstaatsmeisterschaft erreichte er in der Gesamtwertung den starken dritten Platz. In diesem Jahr gewann er auch die Südbayern-Meisterschaft in der 85-cm³-Klasse. In der international besetzten MX-Masters Austria Rennserie wurde er in der 85-cm³-Endwertung Zweiter. Zweiter wurde er auch im KTM-Kini-Alpencup, ebenfalls in der 85-cm³-Klasse.
2014
Im August 2014 gelang Stauffer Motocross-Jugend-Staatsmeistertitel 2014. Im letzten Rennen der Saison standen 28 junge MX-Talente in Vorchdorf (OÖ.)am Start, in dem sich Stauffer den Titel sicherte.[2]
2019
Beim Motocross-ÖM-Finale in Oberdorf im Burgenland gewann Marcel Stauffer den wohlverdienten MX 2-Staatsmeistertitel. Trotz einer schweren Verletzung während der Saison kämpfte sich Marcel in Rekordzeit zurück aufs Motorrad und erkämpfte sich beim ÖM-Finale seinen Titel.[3]
2020
Nach einem eher schwachen Saisonstart mit einem dritten und zwei zweiten Plätzen konnte Stauffer aber dann die restlichen drei Rennen in der MX2-Klasse für sich entscheiden. Die beiden ersten der drei Rennen beendete Stauffer als Erster jeweils mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf seinen ersten Verfolger. Im finalen Lauf in Hochneukirchen (NÖ.) überrundete er die Hälfte aller Piloten im Fahrerfeld, nur sieben Fahrer blieben mit ihm in derselben Runde. Da der 19-Jährige auch in der Juniorenklasse siegte, wurde Stauffer 2020 Doppelstaatsmeister.
2020 maturierte Stauffer erfolglreich und inskribierte sich an der Universität. Bis 2020 hatte Stauffer bereits 20 Knöchenbrüche überstanden. Eine Rennsaison kostet Stauffer rund 300.000 bis 500.000 Euro.[4]
2021
Seinen bisher größten Karriereerfolg feierte der amtierende Doppelstaatsmeister Anfang September 2021 im deutschen Reutlingen. Vor über 5 000 Fans sicherte sich der 20-Jährige den Titel im ADAC MX Youngster Cup. Es handelt sich dabei um den EM-Titel bei den Junioren. Den Titel gewann er nach einem wahren Herzschlagfinale im letzten Saisonrennen fixierte. In Führung liegend ging der KTM-Pilot beim Zielsprung zu Boden und wurde nach hinten durchgereicht. Bei der Zieldurchfahrt belegte Stauffer den achten Rang - das reichte trotzdem noch für den Titel. "Das ist ohne Zweifel mein bisher größter Erfolg."[5]
2023
Marcel Stauffer sicherte sich in Oberdorf den MX2 Tagessieg sowie den 2. Tagesrang in der MX Open ÖM. Damit gewann der 22-jährige KTM Schruf-Racing Pilot vorzeitig den Staatsmeistertitel in der MX 2 und MX OPEN Klasse.[6]
Bei einer Einführungsrunde bei einem Training in Italien stürzte Stauffer am 13. November 2023 schwer. Der 22-Jährige zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, dass nun sogar seine Karriere auf dem Spiel steht.[7]
Der Salzburger zog sich bei diesem Sturz Frakturen der ersten beiden Halswirbel sowie eines Brustwirbels zu. Nach der Hiobsbotschaft war nicht nur ungewiss, ob der leidenschaftliche Motorradfahrer jemals wieder ein Rennen bestreiten würde können, sondern auch, ob Stauffer ohne bleibende körperliche Schäden davonkommen würde. Stauffer, wurde nicht an den Wirbeln operiert wurde, sondern erhielt einen Halofixateur. Der Ring aus Metall oder Kunststoff wird mit Stiften am Schädelknochen fixiert und diente zur Stabilisierung. "Das ist, wie wenn sie dich mit deinem Kopf in einen Schraubstock einspannen. Es hat sich die ersten Tage angefühlt, als würde mein Kopf explodieren. Danach ist es besser geworden. Es war eine arge Erfahrung, wie sich der Körper daran gewöhnt."[8]
2024: Europameister
Nach einer intensiven Reha jubelte der 23-jährige Nußdorfer am 21. Juli 2024 nur acht Monate nach dem verhängnisvollen Zwischenfall beim zweiten Renneinsatz nach seinem Comeback über einen der größten Erfolge in seiner Sportkarriere. Stauffer feierte bei der EMX 2-Takt Europameisterschaft im tschechischen Loket einen Doppelsieg und kürte sich somit sensationell zum Europameister in dieser Kategorie.[8]
Auszeichnungen
Im April 2016 wurde Marcel Stauffer bei der Leonidas Sportgala als Rookie of the Year (Nachwuchssportler des Jahres) ausgezeichnet.
Erfolge (Auszug)
- 2024: EMX 2-Takt Europameister
- 2023: Staatsmeistertitel in der MX 2 und MX OPEN
- 2020: Junioren-Doppelstaatsmeister
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 4. Oktober 2012, 4. Dezember 2013 und 6. Oktober 2020
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 16. Mai 2013
- ↑ "Bezirksblätter", Ausgabe 13. August 2014
- ↑ press.ktm.com, abgefragt am 25. September 2021
- ↑ SALZBURG24 vom [https://www.salzburg24.at/sport/sportmix/marcel-stauffer-ist-doppel-staatsmeister-im-motocross-93772147 5. Oktober 2020
- ↑ [www.sn.at, 25. September 2021
- ↑ www.crossnews.at, 11. September 2023
- ↑ SALZBURG24 vom 15. November 2023
- ↑ 8,0 8,1 www.sn.at, 22. Juli 2024, "Sportmärchen nach Halswirbelbrüchen: EM-Titel statt Ende der Karriere für Marcel Stauffer"