Pfarrkirche zum hl. Sebastian

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Pfarrkirche zum hl. Sebastian
Orgelempore
Altarbereich

Die Kirche zum hl. Sebastian ist die Pfarrkirche der Pongauer Pfarre Mühlbach am Hochkönig. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde.

Geschichte

Die spätgotische Pfarrkirche wurde zwischen 1519 und 1525 errichtet. Der Bauernaufstand und der Geldmangel verhinderten jedoch die Fertigstellung. Erst im Jahre 1637 wurde der Bau abgeschlossen. Die Kirche war eine Filialkirche der Pfarrkirche der Pfarre Bischofshofen. Sie wurde dem heiligen Sebastian geweiht.

Seit 1785 ist sie von einem Friedhof umgeben. Bis dahin wurden die Toten in Bischofshofen bestattet. Der Turm besitzt einen hohen Spitzhelm und wurde ebenso wie die westliche Achse des Langhauses als neugotischer Erweiterungsbau in den Jahren 1881 bis 1883 unter Werkmeister Ludwig Blum an die bestehende Kirche angebaut.

Die ursprünglich barocke Einrichtung wurde zwischen 1883 und 1888 durch eine neugotische ersetzt. Aus einer Notiz geht hervor, dass sie vom Kufsteiner Bildhauer Josef Stumpf stammt. Ende der 1960er-Jahre wurde die Einrichtung nach altenglischen Vorbildern neu gestaltet. Die neugotischen Elemente, wie der Hochaltar, mussten weichen.

In den Jahren 1998 bis 2000 wurde die Pfarrkirche einer umfangreichen Innenrenovierung unterzogen. Es wurde eine in ornamentale Felder eingeteilte flache Decke eingezogen, eine neue Orgelempore errichtet sowie Kunstgegenstände restauriert und neu angeordnet. 2003 wurden mit der Aufstellung der Orgel die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Das Instrument war ein Geschenk der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in der Stadt Salzburg.

Ausstattung und Einrichtung

Die drei Glasfenster im Chor wurden nach Entwürfen des Salzburger Künstlers Karl Weiser im Jahre 1969 eingebaut. Das mittlere Fenster zeigt die Verklärung Christi, das linke den "Sündenfall", das Eindringen der Sünde in die Welt, und das rechte Fenster den Kreuzestod Jesu.

Oberhalb des Altares stehen auf vier Säulen neugotische Heiligenfiguren. Ganz außen die Märtyrer Johannes und Paulus. Sie stammen aus Niedernsill und kamen 2000 nach Mühlbach. In der Mitte die heilige Barbara und die heilige Katharina, die seit dem Mittelalter als Nothelferinnen verehrt werden. Die heilige Barbara hat als Bergbaupatronin auch große Bedeutung für den Ort. Diese beiden Figuren so wie der ritterlich gekleidete Sebastian stammen vom neugotischen Hochaltar.

Im Chorraum, oben in der Mitte, befindet sich eine Barockfigur des Erzengels Michael aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das älteste Kunstwerk der Kirche befindet sich ebenfalls im Chorraum. Es ist dies eine spätgotische Statue des heiligen Rupert aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Skulpturen des gegeißelten Jesus und der Schmerzhaften Muttergottes stammen aus dem beginnenden 18. Jahrhundert.

Kunstwerke aus verschiedenen Phasen der Barockzeit sind auch im Langhaus zu bewundern, wie etwa das Kruzifix am Triumphbogen aus dem Jahre 1689 und die Madonna mit Jesuskind im Strahlenkranz aus dem 17. Jahrhundert. An der Nordwand ist das ehemalige Hochaltarblatt mit der Darstellung des heiligen Sebastian zu sehen.

Die 14 Stationsbilder des Kreuzweges sind an den Langhauswänden angeordnet. Sie sind in spätbarockem Bildaufbau ausgeführt und stammen von einem unbekannten Maler.

In den Sommermonaten haben vier Prangstangen ihren Platz an den Wänden. Sie sind, im Gegensatz zu den Lungauer Prangstangen, die mit Blumen geschmückt sind, mit bunten Wollbändern umwunden und oben gebogen. Die Prangstangen werden an den Prangtagen Fronleichnam, Maria Himmelfahrt und Erntedankfest bei den Prozessionen mitgetragen.

Quellen

  • Beitrag im Salzburgwiki
  • Kirchenführer der Pfarrkirche Mühlbach