Salzburger Stadtfest 2025

Auf der Staatsbrücke.

Das Salzburger Stadtfest war eine Veranstaltung in der Stadt Salzburg, die von 27. bis 29. Juni 2025 stattfand.

Über die Veranstaltung

Drei Tage lang wurde die Salzburger Innenstadt Ende Juni 2025 zur verkehrsfreien Festmeile. Das Stadtfest war ein ambitioniertes Projekt mit einem umfangreichen Verkehrs- und Sicherheitskonzept. Und mit einer besonderen Rolle für die Staatsbrücke. Denn drei Tage lang konnten Bewohner und Gäste von Salzburg diesen Salzach-Übergang nur zu Fuß nutzen. Denn die Staatsbrücke wurde zu einer "Festtafel der Gemütlichkeit" mit Foodtrucks, Tischen und Bänken (eine Notfallspur für Einsatzfahrzeuge bleibt aber). Es gab Sitzplätze für angeblich[1]bis zu 500 Menschen gleichzeitig.

Die Sperre für den Individualverkehr trat am Freitag, 27. Juni, um 08 Uhr in Kraft, die letzten öffentlichen Verkehrsmittel fuhren über die Staatsbrücke an diesem Tag um 10 Uhr. Die Sperre dauerte bis Sonntag, 29. Juni, um Mitternacht. Während dieser drei Tage konnten die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt Salzburg kostenlos benutzt werden. Rund 65 000 Besucher lockte das Fest in die Salzburger Innenstadt. Zeitweise waren 25 000 Menschen gleichzeitig in der Stadt.[2]

Zeitgleich fanden am Samstag die United Parade in der Stadt Salzburg[3] sowie das Halleiner Stadtfest statt.

Explodierende Kosten von 500.000 und in der Endabrechnung auf 880.000 Euro

Der Salzburger Gemeinderat genehmigte im Rahmen des Budgetvoranschlags für das Jahr 2025 350.000 Euro für das Stadtfest. Rund 150.000 Euro kamen als Sponsorengelder und Standgebühren in Form von Drittmitteln hinzu. Was ein Gesamtbudget von rund 500.000 Euro ergab.[2]

Im September 2025 wurde dann aber bekannt, dass dieses Stadtfest 880.000 Euro gekostet hatte. "Die Mehrkosten von 380.000 Euro sind intern bedeckt", sagte Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).[4]

Das Stadtfest war von Anfang an zu gering budgetiert. Auinger spricht vor allem im Sicherheitsbereich von massiven Mehrkosten. "Nach dem Amoklauf in Graz musste die Anzahl an Securitykräften erhöht werden." 100.000 Euro an Mehrkosten seien daher allein auf diesen Bereich zurückzuführen. Man habe mit 35 000 Besuchern kalkuliert - auch diese Zahl sei deutlich höher ausgefallen. Die Landespolizeidirektion Salzburg stellte dazu aber am Dienstag, den 23. September, in einer Aussendung fest: "Die Salzburger Polizei stellt klar, dass es aufgrund des Amoklaufs in Graz oder sonstiger Vorfälle zu keinen Erhöhungen der vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen beim Salzburger Stadtfest kam", heißt es in der Aussendung. Die Ausarbeitung des Sicherheitskonzeptes sei im Vorfeld passiert. Daher sei keine "Erhöhung der eigenen sowie externen Sicherheitskräfte erforderlich" gewesen. Eine Anordnung oder Vorschreibung der Landespolizeidirektion Salzburg zur Aufstockung des privaten Sicherheitspersonals sei daher zu keinem Zeitpunkt erfolgt, heißt es weiter.[5]

Zudem habe sich die Veranstaltungsfläche des Stadtfestes im Vergleich zu den Planungen deutlich vergrößert sagt Auinger. Mehrkosten habe auch die Stromversorgung mit sich gebracht. Während des Stadtfestes herrschte nämlich Strommangel. Daher mussten mehr Elektriker beschäftigt werden und zusätzliche Aggregate aufgestellt werden. Zu den besagten Kosten kämen noch Personalkosten der Stadt Salzburg in Form von Überstunden, wofür 90.000 Euro angefallen waren. 120 Mitarbeiter der Stadt seien im Dienst gewesen, die sich auch schon für das nächste Jahr gemeldet haben. Dieses soll im Juni 2026 wiederholt werden. 450.000 Euro seien dafür budgetiert. Auinger steht weiterhin hinter dem Stadtfest. Er vergleicht die Kosten für dieses mit den Subventionen für die Salzburger Festspiele: "Das Stadtfest kostet die Stadt pro Besucher 11,50 Euro - die Salzburger Festspiele 16 Euro."

Das Budget wurde also um 76 Prozent überzogen. 293.000 Euro pro Stadtfesttag fielen an. Hinzu kamen Personalkosten für 120 Mitarbeiter des Magistrats und wohl noch weitere Kosten für Gerätschaften, Fahrzeuge und Co., die sich im städtischen Haushalt zu Buche schlagen. Wenn der Bürgermeister dann Ende September 2025 das Stadtfest gegen die Salzburger Festspiele ausspielte, die von der Stadt mit vier Millionen Euro gefördert werden, muss man klar sagen: Der Vergleich hinkt - gewaltig. Schließlich stehen dem dreitägigen Stadtfest 44 Festspieltage und eine Wertschöpfung von 250 Millionen Euro gegenüber.[6]

Die Endabrechnung Anfang Oktober

Die Endabrechnung Anfang Oktober besagte dann Gesamtkosten von 854.500 Euro.<ref name="SN06Okt2025">

Was wie viel gekostet hat, geht aus dem Amtsbericht samt Beilage hervor. Dieser liegt den "Salzburger Nachrichten" vor. Als Einmalkosten seien 50.000 Euro für ein Sicherheitsgutachten angefallen. "Diese Aufwendungen fallen in den Folgejahren nicht mehr an", ist notiert. Quer durch alle Bereiche sind die Kosten gestiegen, das zeigt die Detailaufschlüsselung. Rund 141.000 Euro an Mehrkosten fielen für die Technik und Infrastruktur an. Die Kosten für die Sicherheit sind um rund 92.000 Euro gestiegen. Darin inkludiert sind Mehrkosten für die Polizei Salzburg in der Höhe von 28.000 Euro und ein Security-Unternehmen, ebenfalls 28.000 Euro. Das Künstlerprogramm kostete rund 79.000 Euro mehr und schlug mit Gesamtkosten von rund 188.000 Euro zu Buche. 40.000 Euro mehr wurden für den Bereich Marketing und Kommunikation ausgegeben.

n der Auflistung der Stadt findet sich auch so manches Kuriosum: So fielen für die Mitarbeiterverpflegung beim Stadtfest statt 4.000 Euro rund 13.000 Euro an. Eingehalten wurden die Kosten beim Bummelzug. Diese blieben bei den budgetierten 7.000 Euro. Das war nur noch bei zwei behördlichen Dokumenten der Fall, die mit gesamt 121 Euro eine untergeordnete Rolle spielen.

Bleibt die Frage, warum das städtische Controlling beim Stadtfest nicht funktioniert hat? "Es gibt ein internes Kontrollsystem. Immer wenn man Aufträge erteilt, müssen entsprechende Budgetmittel reserviert werden", sagt Magistratsdirektor Max Tischler und führt weiter aus: "Das ist beim Stadtfest nicht erfolgt, da Aufträge offenbar mündlich erteilt wurden beziehungsweise keine Mittelreservierungen gemacht wurden." Den genauen Sachverhalt müsse der Stadtrechnungshof aufklären, betont Tischler. Ob es dienstrechtliche Konsequenzen für involvierte Personen gebe, werde sich daraus ableiten.

Bildergalerie

Bild 5: Rusty begeistert beim ersten Stadtfest am 27. Juni 2025 in Salzburg mit seiner Elvis Tribute Show.
Bild 6: Die Verkehrssperrzonen während des Stadtfestes.

weitere Bilder

Quellen

  • www.sn.at
  • www.sn.at, 26. März 2025: "Zum Salzburger Stadtfest 2025 gesellt sich die Unite Parade als zweite Großveranstaltung"

Einzelnachweise

  1. Auf Bildern der Veranstaltung waren deutlich weniger Sitzplätze zu sehen
  2. 2,0 2,1 www.sn.at, 6. Oktober 2025: Salzburger Stadtfest: Nur beim Bummelzug hielten die Kosten
  3. der Konvoi startet in der Münchner Bundesstraße in Liefering und erreicht gegen 18 Uhr den Mirabellplatz für die Abschlusskundgebung. Im vergangenen Jahr haben rund 10 000 Menschen daran teilgenommen
  4. www.sn.at, 22. September 2025: Salzburger Stadtfest lief kostenmäßig aus dem Ruder
  5. www.sn.at, 23. September 2025
  6. www.sn.at, 27. September 2025: Bis zur Abrechnung war es ein euphorisches Stadtfest in Salzburg