Signa Holding GmbH
Die Signa Holding GmbH des Tiroler Immobilieninvestors René Benko stellt am 29. November 2023 einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.
Signa und Salzburg
u den bekanntesten Investitionen der Signa Holding GmbH gehört in der Stadt Salzburg ein Teil des Kaufhauses Forum Salzburg, nämlich jener, der an der Fanny-von-Lehnert-Straße in der Elisabeth-Vorstadt liegt und etwa eine große schwedische Textilkette (H&M) und eine deutsche Drogeriemarktkette beheimatet. Auf zwei Ebenen wird ein Einkaufszentrum betrieben. Eigentümer ist heute die Forum Salzburg Immobilien GmbH, ein Tochterunternehmen der Signa-Holding.
Weiters M'Management GmbH in Maxglan und ein Wohnhaus an der Getreidegasse in der Altstadt. Dieses Unternehmen hatte am 26. Mai 2024 Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen plant eine Sanierung. 18 Mitarbeitende sind betroffen. Bei einer Schließung des Unternehmens befürchte die M'Management, dass die Außenstände wegen hoher Schadenersatzansprüche auf bis zu 7,5 Mio. Euro steigen könnten. Bei den Verbindlichkeiten sind aber auch Darlehen aus verbundenen Unternehmen eingerechnet. Die Vermögenswerte werden mit 920.000 Euro angegeben. Als Insolvenzursache werden einerseits langfristige, nunmehr für das Unternehmen ungünstige Verträge angeführt. Andererseits habe es von der Alleingesellschafterin keine Zuschüsse gegeben. Auch die Suche nach einem Investor verlief erfolglos. Eigentümerin der M'Management GmbH ist die Laura Holding GmbH - benannt nach der ältesten Tochter von Benko. Wobei die Holding an Signa-Gesellschaften beteiligt ist. An der Holding sind die Laura Privatstiftung, die Fressnapf Luxembourg GmbH, die AE Familienholding der Schweizer Investorenfamilie Eugster und der früherer Lindt-&-Sprüngli-Chef Ernst Tanner beteiligt. Dabei handelt es sich um Investoren der Signa Gruppe.[1]
37 Millionen Euro investierte die Signa laut eigenen Angaben in das Objekt Forum, die Revitalisierung und in eine Brücke, die das Haus mit dem zweiten Teil des Einkaufszentrums, das sich nicht im Eigentum der Signa befindet, verbindet. "Das Projekt hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir haben vier Jahre gearbeitet und unter Beweis gestellt, dass wir aus einem grindigen alten Kaufhaus ein modernes Shoppingcenter machen können", sagte Benko bei der Eröffnung 2011 zu den "Salzburger Nachrichten". Der Deal liegt inzwischen 17 Jahre zurück. Benko selbst war damals 29 Jahre jung. 2006 kaufte die "Signa R.E.C.P. Development ,Forum Salzburg GmbH'", die zuvor gegründet wurde, von der Donau Versicherung das Einkaufszentrum. 20,5 Millionen Euro finden sich als Kaufpreis im Grundbuch. Die Spar Europa Shoppingcenter Gesellschaft hatte das Einkaufszentrum schon im Jahr 1995 gemietet. 2011 übernahm die Spar SES auch das komplette Center-Management.
"Für die Durchführung des operativen Betriebs ist SES in Form eines Dienstleistungsauftrags von Signa beauftragt. Dieser Auftrag besteht unverändert und wir erfüllen diesen auch entsprechend weiter", teilt Forum-1-Centermanager Kurt Müller mit.
Spuren der Signa finden sich auch in der Innsbrucker Bundesstraße mit der Nummer 35. Im Objekt befindet sich das Ärztezentrum Medicent Salzburg und ein Fitnessstudio mit Hallenbad. Als Eigentümer scheint im Grundbuch eine Verwaltungsgesellschaft auf, dahinter steckt eine Signa-Tochter. Das Objekt ist mehrfach belastet, wie das Grundbuch zeigt: Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich ist mit einem Pfandrecht von 22,5 Millionen Euro im Grundbuch vermerkt. Auch die Landesbank Hessen-Thüringen hat ein Pfandrecht von 3,4 Millionen Euro aus einem Darlehensvertrag in der Höhe von 37,5 Millionen Euro. Um wie viel die Signa das Ärztezentrum in Salzburg erworben hat, ist nicht ersichtlich. Das Unternehmen hat die Immobilie nämlich samt dem Firmenkonstrukt 2016 gekauft.
Zum Imperium der Signa gehörte auch einmal ein Zinshaus in der Getreidegasse. Anfang 2010 übernahm eine Gesellschaft des Tirolers zwölf Gebäude von der Bank Austria - darunter auch das noble Bürgerhaus in der Getreidegasse 1. Der Kaufpreis des Pakets wurde damals nicht genannt. Lange blieb das denkmalgeschützte Gebäude nicht im Benko-Reich: 2012 übernahm die Treibacher Industrieholding die Immobilie. Ende 2017 gab es erneut einen Eigentümerwechel: Wolfgang Porsche kaufte das sogenannte Schidenhofenhaus um 9,8 Millionen Euro, wie dem im Grundbuch hinterlegten Kaufvertrag zu entnehmen ist. Im Erdgeschoß ist heute ein Geschäft des Mikronährstoffproduzenten Biogena untergebracht.
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Stadt Nachrichten", 24. Juni 2011
- "Salzburger Nachrichten", 30. November 2023
Einzelnachweis
- ↑ SALZBURG24 vom 27. Mai 2024