Veronika Scheffer

Veronika Scheffer (* 24. Jänner 1956[1]) ist Geschäftsführerin der "Zauchensee" Liftgesellschaft Benedikt Scheffer GmbH und des Sporthotels Flachauwinkl in Flachau, Obfrau der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Salzburg und ehemalige Präsidentin von Ski Amadé.

Leben

Zur Seilbahnwirtschaft – in der Frauen eher noch Ausnahmen sind – kam Scheffer über das Umfeld der Familie; ihr Vater Benedikt Scheffer war Hotelier in Altenmarkt im Pongau und örtlicher Seilbahnpionier. An seiner Seite lernte sie das Seilbahngeschäft von Grund auf. kennen: "Er war zwar immer ein liebender Vater, aber auch ein strenger Chef", erzählt sie und fügt stolz hinzu: "Er wusste, was Sache ist, und hat viel geschaffen."

Scheffer besuchte die Kleßheim und bildete sich zur Gastronomin aus. Im Jahr 1980 stand sie im damals neuen Gebiet Flachauwinkel an der Kassa. Im Winter arbeitete sie auf der Skihütte, im Sommer im elterlichen Hotel in Altenmarkt. 2011, nach der Pensionierung des Vaters, übernahm sie die Geschäftsführung der Liftgesellschaft.

In ihrer Laufbahn habe sich, wie sie meinte, „sich im Laufe der Jahre eines zum anderen gefügt “. Ihre Karriere umfasste Stationen als Prokuristin, als führendes Mitglied der Fachgruppe der Seilbahn, als Geschäftsführerin und als Präsidentin von Ski Amadé. 2021 wurde sie zur Obfrau der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer gewählt.

Unweigerlich kommt das Gespräch auf das Thema, ob es Frauen in Führungspositionen (und auf dem Weg dorthin) schwerer haben als Männer. Generell meint sie: "Du musst sehr viel arbeiten, um anerkannt zu werden. Der Vorteil als Frau ist, du kannst ohne Probleme jemanden in technischen Dingen um Rat oder Informationen fragen. Männer haben es da mit ihrem Männergehabe untereinander viel schwerer. Ich glaube auf jeden Fall, dass wir Frauen, dass unser Zugang zum Kaufmännischen und unser Denken dem „Dienstleistungsbetrieb Seilbahn“ sehr gut tut."

Trotzdem empfand Scheffer die von ihr zurückgelegte Laufbahn nicht als schwierig, obwohl sie in der Branche als Frau ziemlich allein war. "Aber mit Zielstrebigkeit und Korrektheit, Gradlinigkeit und Fleiß hat man es eigentlich als Frau oft sogar leichter. Selbstverständlich kann ich nicht das komplette Fachwissen abdecken und brauche die Unterstützung meiner Fachexperten wie jene der Techniker." Dabei sei ihr Kollegialität wichtig, man müsse sich aufeinander verlassen können. Trotzdem sei es notwendig, die Strukturen genau abzustecken und dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeiter richtig eingesetzt werden. "Gerechtigkeit ist ein großes Thema. Auf der Kutsche sitzt man aber trotzdem vorne und muss den Weg für die anderen klar vorgeben.“

Von 2014 bis 2016 war Scheffer Präsidentin der Ski Amadé GmbH.

Im Jahr 2021 wurde Scheffer, nachdem sie acht Jahre lang Obmann-Stellvertreterin gewesen war, zur Obfrau der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer gewählt und trat die Nachfolge von Obmann Ferdinand Ebner an.

Scheffer ist oder war

  • Obfrau des Skiclubs Altenmarkt-Zauchensee,
  • Referentin für Freestyle im Salzburger Landes-Skiverband,
  • in der Wirtschaftskammer Salzburg seit 1995 Mitglied des Fachgruppenausschusses der Seilbahnen, von 2000 bis 2018 Obmannstellvertreterin der Fachgruppe und seit Oktober 2018 deren Obfrau sowie
  • Aufsichtsrätin bei der Salzburger Olympiagesellschaft für die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2014. Der Olympia-Ausschuss zur Klärung der finanziellen Unregelmäßigkeiten konnte später nicht klären, worin genau ihre Aufsicht bestanden hatte.[2]

Weiters war sie Gemeindevertreterin der ÖVP in der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau.[3]

Am Beginn der Corona-Krise im März 2020 schloss Scheffer eine freiwillige Schließung der Salzburger Aufstiegshilfen bis zuletzt aus. "Wir fahren, außer es wird von der Behörde die Schließung verordnet." Das hatte auch Haftungsgründe. Schließe man "freiwillig", wären wohl Entschädigungen an Saisonkartenbesitzer zu zahlen. 80 Prozent Umsatzes seien bis zur Schließung am 16. März 2020 eingefahren gewesen. Unter dem Strich werde es so sein, dass manche Liftunternehmen im Vergleich zum Winter 2018/2019, wo wegen des Schneechaos ein Teil des wichtigen Jänner 2019 wegfiel, keine Verluste haben.[4]

Ehrung

In Anerkennung ihrer Verdienste als Geschäftsführerin der Zauchensee-Liftgesellschaft wurde Veronika Scheffer am 13. September 2015 das Ehrenzeichen in Gold der Gemeinde Flachau überreicht.[5]

Quellen

Einzelnachweise

Zeitfolge
Vorgänger

Georg Bliem

Präsidentin von Ski Amadé
2014–2016
Nachfolger

Hartwig Mosshammer