Zell am Ziller

Die Marktgemeinde Zell am Ziller in Nordtirol im Bezirk Schwaz im Zillertal ist spätestens seit 1818 mit Salzburg, vor allem aber mit der Erzdiözese Salzburg als eigenes Dekanat verbunden.
Geschichte
739 erfolgte die teilweise bis in die heutige Zeit gültige Grenzfestlegung zwischen Salzburg und Tirol. Später wurde der Zillerfluss als Diözesangrenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Bistum Brixen-Säben festgelegt. Von einer Mönchszelle Salzburger Mönche, die auch der Marktgemeinde ihren Name gab (Zell wird aus "Celle" abgeleitet), erfolgte die Christianisierung der gesamten Gegend.
Der Salzburger Erzbischof Adalbert III. von Böhmen schenkte 1188 dem Johannesspital, dem heutigen Stiftungsaltersheim, die Zehente in der Zeller Pfarre. Es war gleichzeitig auch die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Zell am Ziller. Zu wirtschaftlicher Hochblüte gelangte der Ort ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als im Großraum Zell der einzige Goldbergbau Tirols am Hainzenberg betrieben wurde. Dieses Gold kam auch zeitweise den Salzburger Erzbischöfen zugute.
Am 25. Juli 1944 wurde der spätere Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl wegen Mittäterschaft an einem Attentat in Zell am Ziller verhaftet und im Berliner Zellengefängnis Lehrter Straßer bis zum Ende des Krieges inhaftiert.
Am 1. Juli 1989 wurde dann Zell am Ziller zur Marktgemeinde erhoben. 2019 hatte die Gemeinde rund 1 000 Einwohner.
Wappen
Am 2. September 1975 wurde der Gemeinde Zell am Ziller das Wappen "in Gold ein schwarz gewandeter Mönch mit ausgestreckten Armen, rechts ein schwarzes Kreuz, links eine Kirche mit spitzem Turm haltend. Das Wappen erinnert daran, dass um 700 Salzburger Mönche im Zillertal eine Zelle zur Christianisierung gründeten. Von dieser Mönchszelle rührt der Name der Gemeinde her."
Persönlichkeiten mit Salzburgbezug
- Franz Eberharter (* 1878), Oberlehrer und Schulleiter der Bischofshofner Volksschule Pöham
- Matthäus Mauracher II., ein Orgelbauer aus der berühmten Zillertaler, nach Salzburg eingewanderten Orgelbauerfamilie Mauracher
- Simon Schmid (* 1824 in Zell am Ziller; † 1897) war Stiftspropst des Kollegiatstifts Seekirchen
- Martin Werkmann (* 1812 in Zell am Ziller; † 1894 in der Stadt Salzburg), Salzburger Domorganist
Ehrenbürger (Auszug)
- Geistlicher Rat Peter Troger (* 1843 in St. Johann in Tirol, Bezirk Kitzbühel, Nordtirol; † 1919 in Zell am Ziller)
Weiterführend
Für Informationen zu Zell am Ziller, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema