Macrosaccus robiniella

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Macrosaccus robiniella (Lithocolletis robiniella Clemens, 1859: 319-320) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten). Die Art wurde früher auch in der Gattung Phyllonorycter geführt.

Diagnose

M. robiniella ist auch als Imago durch folgende Merkmale meist gut zu erkennen: Der Vorderflügel ist vorne gelbbraun mit innen kräftig schwarz, außen grau eingefassten, langen weißen Vorderrandshäkchen, hinten graubraun mit nur schwach angedeuteten Häkchen. Nahe dem Apex befindet sich ein kräftiger schwarzer Fleck. Die Minen an Robinien sind, sofern sie sich auf der Blattunterseite befinden, unverwechselbar. Auf der Oberseite der Blätter sind sie allerdings kaum von jenen der in Salzburg noch nicht festgestellten Chrysaster ostensackenella (Fitch, 1859) zu unterscheiden.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

M. robiniella ist ein Neozoon, war also ursprünglich in Salzburg nicht heimisch, sondern wurde mit der Nahrungspflanze der Raupe, der Robinie, aus Nordamerika eingeschleppt. Der erste Nachweis im Land stammt aus dem Jahre 1996 (Kurz et al. 2010, Kurz & Kurz 2025) und auch heute ist die Art bisher nur aus der Stadt Salzburg bekannt (aus rund 430 bis 445 m Höhe, siehe Embacher et al. 2024, Kurz & Kurz 2025). Lebensraum sind hauptsächlich Parks und Straßenbepflanzungen, wo die Minen im Herbst oft sehr zahlreich an den Blättern gefunden werden können, aber auch an verwilderten Robinien werden die Falter angetroffen. Die Generationsfolge in Salzburg ist noch nicht geklärt, die Minen mit den Raupen wurden bisher nur im September beobachtet, Puppen und Imagines im Oktober. Überwinterungsstadium ist vermutlich die Imago.

Nachbarfaunen

M. robiniella wird von Huemer (2013) aus allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes angegeben. Die Art ist aber auch hier überall verbreitet und häufig (Kurz & Kurz 2025). In Oberösterreich ist die Art aus allen drei Landesteilen bekannt (GBIF 2025). In Bayern wurde sie ebenfalls in allen vier Naturräumen rezent festgestellt (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Biologie von M. robiniella ist in Salzburg noch weitgehend unerforscht. Die Raupen leben monophag an der Robinie (Robinia pseudoacacia), wo sie auffällige Faltenminen an den Blättern erzeugen (meist unterseits). Trotz der Beschränkung der Verbreitung auf die Stadt Salzburg, ist die Art hier ungefährdet und tritt oft massenhaft auf (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • GBIF Austria 2025. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2025.05.28].
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A., P. Gros, M. E. Kurz, P. Pilsl & O. Stöhr 2010c. Neozoa in Salzburg (Insecta: Hymenoptera, Hemiptera, Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 18: 63-72 (PDF).
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.05.28].

Einzelnachweis