Phyllonorycter sagitella

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Phyllonorycter sagitella (Phalaena Tinea sagitella Bjerkander, 1790: 132-135, Taf. VI, Fig. 3)) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

P. sagitella ist durch die Zeichnung und Marmorierung der Vorderflügel meist gut zu erkennen. Die Minen sind von jenen von Phyllonorycter populifoliella allerdings ohne Zucht der Imagines oder wenigstens dem Vorliegen von Exuvien der Puppen nicht mit Sicherheit zu unterscheiden. Das Abdomenende der Puppe läuft bei P. sagitella schmäler zusammen und weist im Gegensatz zu P- populifoliella vier kleine Zähnchen auf.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. sagitella wurde in Salzburg nur selten gefunden, bisher allerdings aber auch nicht gezielt gesucht. Nachweise kennt man aus der Umgebung der Stadt Salzburg aus Kasern, vom Sam-Moos und vom Heuberg, nicht überprüft ist weiters eine Angabe aus der Stadt Salzburg (Zonen I und Ia nach Embacher et al. 2024). Unsicher ist auch ein Minenfund aus dem Koppler Moor (Zone II, Nördliche Kalkalpen). Aus den Schieferalpen (Zone III) ist jüngst ein Minenfund aus Natrun bei Maria Alm durch Sabine Flechtmann bekannt geworden, der mit Hilfe der Exuvie der Puppe eindeutig P. sagitella zugeordnet werden konnte. Die Höhenverbreitung erstreckt sich nach bisheriger Kenntnis von rund 420 bis 1100 m (Kurz & Kurz 2025). Die Art bewohnt Gebüsche, Laubmischwälder und abwechslungsreiche Waldränder. P. sagitella kommt in Salzburg in zwei Generationen im Jahr vor, wobei die Falter im Mai und von August bis Oktober gefunden wurden.

Nachbarfaunen

Nach Huemer (2013) fehlt die Art im Burgenland, kommt aber sonst in allen anderen österreichischen Bundesländern vor. In Oberösterreich wurde P. sagitella im Mühlviertel und im Alpenvorland, nicht aber im Alpengebiet gefunden (Klimesch 1990). In Bayern ist die Art zwar aus allen vier Naturräumen bekannt, der letzte Nachweis aus dem voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen datiert aber vor dem Jahr 2000 (Halsberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Lebensweise von P. sagitella in Salzburg ist nichts bekannt. Die Raupen leben in unterseitigen Faltenminen an den Blättern der Zitterpappel (Populus tremula). Trotz der wenigen Nachweise wird P. sagitella in Salzburg als ungefährdet betrachtet, da sie in dem meisten Beständen der Zitterpappel anzutreffen sein dürfte (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.06.08].

Einzelnachweis