Café Wernbacher

Das Café Wernbacher Ostern 2021.
Im alten Café Wernbacher, 2007.

Das Café Wernbacher ist ein Salzburger Café in der Franz-Josef-Straße.

Geschichte

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde es als "Café Großglockner" eröffnet. Früher befand sich in diesen Räumen die Vereinigung der Salzburger Tischlermeister. Während der Kriegszeit war aber dann ein Kinderhort darin untergebracht. 1952 wurde es dann nach Altwiener Kaffeehaustradition im Stil der 1950er-Jahre in das "Café Wernbacher" umgebaut. Frank Wernbacher war begnadeter Barmixer. Sein Café wurde zum Treffpunkt prominenter Gäste - von Romy Schneider, Curd Jürgens und anderen - wobei seine Frau Margareta Wernbacher im Mittelpunkt stand. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie das Café noch bis 1990 weiter.

Der legendäre Scotch-Club im rückwärtigen Bereich schloss Ende der 1970er-Jahre endgültig seine Pforten und dient jetzt teils als Büro, teils als Lagerraum.

Ein späterer Pächter war Bernhard Huemer, der am 31. August 2018 ein doppeltes Jubiläum feierte: seinen 66. Geburtstag und gleichzeitig das 15-Jahre-Jubiläum als Pächter des Cafés. Bernhard Huemer, der das Café zusammen mit seiner Frau Monique von 2004 bis 2020 geführt hatte, sah sich 2020 aufgrund der Infektionskrankheit Covid-19 (Corona Virus) und den daraus sich ergebenden neuen Umständen, gezwungen das Café zu schließen.

Im Juni 2020 wurde bekannt, dass der 37-jährige Haubenkoch Didi Maier der neue Pächter wird.[1] Nach umfangreichen Umbauten und Erneuerungen, kolportierte 250.000 Euro wurden investiert, öffnete das Café am 17. August 2020 wieder. Geblieben sind die geschwungenen Formen, die in den 1950er-Jahren speziell designten Nussholzmöbel und die American Bar. Stühle und Bänke sind jetzt mit grünem und blauem Samt überzogen, nur die Barhocker haben eine rote Sitzfläche. An den Wänden sorgen Designerlampen von Tom Dixon dafür, dass es hell, aber nicht zu hell ist. Dort, wo früher ein dreigeteilter und von Holz umrahmter Spiegel hing, befindet sich jetzt eine durchgehende große Spiegelfläche mit der Aufschrift "mirror mirror on the wall, you are the cutest of them all". Auf dem Weg nach hinten, zu den jetzt in Goldtönen schimmernden Toiletten, geht es an einem von hellen Blättern umrankten Spiegel vorbei. Neu war auch die mit Koch- und Lifestyle-Büchern und -zeitschriften bestückte Bibliothek.[2]

Im Juni 2024 hatte Didi Maier das Café Wernbacher abgegeben. Nun führt der 61jährige Peruaner Alberto Lazarte das Traditionshaus - und will Wiener Kaffeehauskultur und südamerikanische Kulinarik unter einen Hut bringen. Das klassische Wiener Frühstück steht weiter auf der Karte. Daneben findet sich aber seit Kurzem Neues, etwa eine Inka Bowl mit Joghurt, Beeren und Chia zum Frühstück. Mittags wird Ceviche serviert - in Limettensaft marinierter roher Fisch. Künftig will er morgens auch Smoothies oder Tamales - gefüllten Maisteig - anbieten. Mittags sollen südamerikanische Spezialitäten ebenso auf der Karte stehen wie österreichische Klassiker. Und abends ist peruanische Gourmetküche geplant. Ein Haubenkoch werde extra dafür aus Lima eingeflogen, sagt Lazarte. Lazarte will eine Brücke bauen zwischen der lateinamerikanischen und der österreichischen Kultur. Wie er sagt, kämen ja die Kaffeebohnen für die Melange oder den Einspänner schließlich seit jeher aus Südamerika.

"Lazarte im Wernbacher" soll der neue Name lauten. Der Peruaner führt bereits mit seiner Frau ein südamerikanisches Lokal an der Wolf-Dietrich-Straße.

Die Originaleinrichtung aus den 1950er-Jahren ist bis heute im Besitz der Familie Wernbacher, über die auch der Hauptpachtvertrag der Räumlichkeiten läuft. "Die Möbel bleiben, wie sie sind. Es ist auch vertraglich festgehalten, dass nichts verändert werden darf", sagt Monique Wernbacher.

Adresse

Franz-Josef-Straße 5
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 88 10 99

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, 9. Juni 2020
  2. "Salzburger Nachrichten", 14. August 2020