Walburg Schobersberger
Dr. Walburg Schobersberger, auch Walburga Schobersberger (* 1930 Fusch an der Großglocknerstraße), ist eine Salzburger Kunsthistorikerin.
Vorgestellt
Chronistin aus Leidenschaft
Beharrlich. Burgi Schobersberger aus Henndorf hat viele Talente. Eines davon ist ihre Beharrlichkeit.
Das Leben ist ein Marathon. Und kein Sprint. Obwohl die 1930 geborene Walburga "Burgi" Schobersberger mit Sport wenig am Hut hat, gilt ihr das als Philosophie.
Viele Jahre machte sie immer wieder Stimmung für den Bau eines Literaturhauses in Henndorf am Wallersee. Nicht zuletzt ihrem Engagement ist es zuzuschreiben, dass das Projekt heuer endlich umgesetzt wird.
Geboren in einfachen Verhältnissen in Fusch an der Glocknerstraße, "war ich mit zwanzig, bei meiner Hochzeit noch längst kein eigenständiger Mensch".
Ihr Mann, der Bauingenieur und Maler Siegfried Schobersberger, wurde ihr Lebensmensch. "Er hat mich für Kunst begeistert." 1961 wurde Sohn Wolfgang geboren, 1962 Tochter Walburga. 1978 übersiedelte die Familie nach Henndorf.
"Angeregt durch die nebenberufliche künstlerische Tätigkeit meines 1983 verstorbenen Mannes, habe ich mich immer intensiver mit bildender Kunst auseinandergesetzt." 1985 legte Burgi Schobersberger die Berufsreifeprüfung an der Universität Salzburg ab und begann mit dem Studium der Kunstgeschichte.
1988 erhielt sie den Franz-Triendl-Anerkennungspreis für die Publikation "Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg".
1996, im Alter von 66 Jahren, legte sie ihre Doktorarbeit vor. Die Dissertation trägt den Titel: "Bauten der Technik und Industrie in Stadt und Land Salzburg."
1999 publizierte sie unter anderem die Arbeit "Das Bazargebäude". Ihre jüngste Arbeit befasst sich mit der Baufirma Crozzoli und ihrer Bedeutung für Salzburg (erschienen in der Schriftenreihe der Freunde der Salzburger Geschichte).
"Ich bin seit 2009 im Beirat des Vereins, Literaturhaus Henndorf‘ aktiv – jetzt liegt ein neues Aufgabengebiet für mich bereit ist – die Literatur."
Akademische Bildung
- 1979 Inskription als ao. Hörerin an der Universität Salzburg, Fachrichtung Kunstgeschichte
- 1985 Berufsreifeprüfung und Inskription als ordentliche Hörerin
- 1985-1990 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Salzburg
- 1988 Verleihung des "Franz-Triendl-Anerkennungspreises" der Salzburger Handelskammer für die Veröffentlichung des aus einer Seminararbeit entstandenen Aufsatzes "Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg"
- 1990-1996 Doktoratsstudium
Privat
Walburg Schobersberger lebt in Henndorf. Sie ist verwitwet nach Siegfried Schobersberger (* 1925; † 1983) und hat einen Sohn und eine Tochter.
Werke
Diplomarbeit: Der Bazar, ein Bautyp des 19. Jahrhunderts in Salzburg, Salzburg 1990
Dissertation: Bauten der Technik und Industrie in Stadt und Land Salzburg (zwischen 1860 und 1938 an Hand ausgewählter Objekte), Salzburg 1996
Veröffentlichungen:
- Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 125 (1985), S. 703–745
- Die Baumeisterfamilie Ceconi, in: Salzburger Wirtschaft Nr. 34, v. 19. 8.1988, S. 22/23
- Beiträge in: Weiß, Alfred Stefan; Ehrenfellner, Karl; Falk, Sabine (Hrsg.): Henndorf am Wallersee. Kultur und Geschichte einer Salzburger Gemeinde, Henndorf 1992:
- Carl Mayr und sein Umkreis, aaO S. 351 - 371
- Egon Kornauth, aaO S. 372 - 373
- Die Spitzenklöppelei in Henndorf, aaO S. 421 - 423
- Die Käserei Woerle, aaO S. 433 - 434
- Siegfried Schobersberger 1925-1983, in: Salzburg Archiv (Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte), Band 18, (1994), S. 203 - 218
- Vom Cafégewölb zum Literatencafé, in: Salzburg Archiv, Band 20, (1995), S. 321 - 358
- In: Historischer Atlas der Stadt Salzburg, Salzburg 1999 (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 11):
- Das Bazar-Gebäude
- Baumeister einer Epoche: Valentin, Jakob und Karl Ceconi
- Kirche zu Guggenthal, geschichtliche und bauliche Entwicklung der Filialkirche zum hl. Kreuz und zur hl. Elisabeth sowie des Gutes Guggenthal mit Gasthaus, Brauerei, Villa und Herrenhaus, in: Heimat Koppl, Chronik einer Gemeinde, Koppl 2000, S. 210 - 226
- Genius-Spurensuche führt nach Wien, in: Salzburger Nachrichten, 9. März 2002, S. IX
- "Ceconi Vasen f. den Tronfolger Erzh. Franz Ferdinand", in: "Das Wesen Österreichs ist nicht Zentrum, sondern Peripherie". Gedenkschrift für Hugo Rokyta (1912-1999), hrsg. vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Salzburg unter Leitung von Monika Oberhammer. Prag - Fürth i.W. 2002
- Die Großglockner-Hochalpenstraße und das Gedenkzeichen am Fuscher Törl, in: Salzburg Archiv Nr. 28, S. 283–302
- Die Baufirma Crozzoli und andere Bauunternehmer aus Friaul – ihre Bedeutung für Salzburg, in Salzburg Archiv, Band 34, 2010, S. 455-502.