Lange Nacht der Museen

Die "Lange Nacht der Museen" 2014 im Romanischen Keller.

Die Lange Nacht der Museen ist eine Aktion zahlreicher österreichischer Museen, die seit 1999 alljährlich Anfang Oktober durchgeführt wird.

Allgemeines

Bei dieser Aktion öffnen zahlreiche Museen zwischen 18 Uhr und den frühen Morgenstunden des nächsten Tages zu vergünstigten Komibitarifen ihre Tore. Sie geht auf die auf Initiative des ORF-Marketing ins Leben gerufene "ORF-Lange Nacht der Museen" in ganz Österreich und in Teilen von Slowenien, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland zurück.

Im Land Salzburg waren es 48 Museen und Galerien, die 2010 an dieser Aktion teilgenommen hatten. 2015 nahmen schon 60 Galerien und Museen teil.

Am 5. Oktober 2024 fand die Lange Nacht der Museen bereits zum 24. Mal statt, an der 46 Museen und Galerien teilnahmen. Das ORF Landesstudio Salzburg zeigte anlässlich des 100. Geburtstags des Radios eine vielseitige multimediale Ausstellung. Mittelpunkt ist das "Polyphon", mit dem 128 Gusto-Stücke der Radiogeschichte nachgehört werden konnten. Das Ticket kostete 17 Euro pro Person.

Über die "Lange Nacht der Museen" 2014

Ein Beitrag des Salzburger Journalisten Peter Krackowizer vom 6. Oktober 2014:

 
Die "Lange Nacht der Museen". Hier in der barocken Säulenhalle des Salzburger Rathauses bei der Vernissage der gebürtigen Abtenauerin Michaela Moisl-Taurer, die in Mondsee lebt und arbeitet. Die vier Damen des "saxesse" mit ihren vier Saxophonen sorgten für ausgezeichnete Musik. Die vier Damen sind Ingrid Klawora, Bettina Eder, Stefanie Freissler und Theresa Maure Disotual, die Gründerin von "saxesse".

Lange Nacht der Museen in Salzburg war auch die Nacht der langen Schlange vor dem DomQuartier

Wer sich mit dem eigenen Auto am Samstagabend, den 4. Oktober 2014, der Innenstadt Salzburg näherte, bemerkte bald, dass auch die "geheimen" Parkplatztipps bereits um 18 Uhr verparkt waren. Ein untrügliches Zeichen, dass in Salzburgs Innenstadt "etwas los" war: die lange Nacht der Museen zog die Besucher an.

Der Teufel rastete unter den Dombögen

Nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlten zahlreiche Museumsgebäude in verschiedenen Farbtönen. Helles Licht drang aus den Fenstern des Domes, die Dombögen jedoch waren in rotes Licht getaucht. Ob der Teufel von der letzten "Jedermann"-Vorstellung auf seinem Weg nach Hause hier noch rastete? Vor dem Eingang zur Alten Residenz konnte man eine lange Schlange Wartender beobachten, die das erst im Mai dieses Jahres eröffnete Domquartier besichtigen wollten. Über 70 000 Besucher zählte bereits dieser aus der Residenz, dem Nordoratorium im Dom, dem Dommuseum und dem Museum St. Peter bestehende Museumskomplex.

Für jeden Geschmack war wohl etwas dabei

Das Museum der Moderne Salzburg Rupertinum zeigte Bilder von syrischen Freiheitskämpfern, syrischen Kriegsgräuel, Konzentrationslagern in Österreich und banale Filmsequenzen. Sicherlich Kunst, nur erschloss sie sich nicht der Mehrheit der Besucher, was man aus deren raschen Durchschreiten der meist dunkeln Räume (auch bei einer Bildausstellung) schließen könnte. Die Galerie Welz zeigte Bilder des katalanischen Malers Joan Miró sowie eine Ausstellung von Bildern des Kärntners Johann Julian Taupe, der auch durch seine Ausstellung führte. Gitarrenmusik von "Merklang" aus dem "Romanischer Keller" am Waagplatz, wo auch Bilder der Südtirolerin Petra Polli zu sehen waren. Wohl kaum ein Besucher wusste jedoch, dass er sich in der "Urzelle" der Stadt Salzburg befand. Denn im Bereich dieses romanischen Kellers befand sich wahrscheinlich die mittelalterliche Pfalz, jedenfalls war der Waagplatz der ursprüngliche Ortskern des aufkeimenden Salzburgs.

"MMM" – Michaela Moisl Mondsee und ihre Werke in der Säulenhalle des Rathauses

 
In der Langeb Nacht der Museen 2014. Die Künstlerin Michaela Moisl-Taurer.

In der barocken Säulenhalle des Salzburger Rathauses, das 1407 von der Familie Keutzl erbaut wurde, stellte die gebürtige Abtenauerin Michaela Moisl-Taurer, die in Mondsee lebt und arbeitet, ihre Werke aus. Häufig ist die Kirchturm- und Häusersilhouette der Salzburger Altstadt in ihren Bildern als Motiv zu erkennen. Dazwischen kleben Ausschnitte aus den "Salzburger Nachrichten" - sie ist eben eine zeitbezogene Künstlerin, wie sie anmerkte. Und jeder Tag, an dem sie malt, ist ein schöner Tag für sie. Einen schönen Abend hatten auch die Besucher ihrer Vernissage, sorgten doch die vier Damen des "saxesse" mit ihren vier Saxophonen für ausgezeichnete Musik. Die vier Damen sind Ingrid Klawora, Bettina Eder, Stefanie Freißler und Theresa Maure Disotual, die Gründerin von "saxesse".

Die "Lange Nacht der Museen" dauerte bis ein Uhr Früh am Sonntag. Das Angebot war so umfangreich, dass es wohl noch einige weitere lange Museumsnächte braucht, um alles erleben zu können. Fast 40 000 Besucher wurden in Stadt und Land gezählt. Am beliebtesten waren die Festung Hohensalzburg mit 4 032 Besucher, auf Platz zwei folgte das DomQuartier Salzburg mit 3 943 Besuchern und auf Platz drei das Museum der Moderne Salzburg mit 3 125 Besuchern.

Quellen