Café Hötzendorf – Café Stranzky
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Das Café Hötzendorf – Café Stranzky war ein Kaffeehaus in der Stadt Salzburg am Hagenauerplatz in den Räumen des ehemaligen Bekleidungshauses Gebrüder Gollhofer (Ecke Getreidegasse 10 - Hagenauerplatz 1).
Geschichte
Das Café Hötzendorf wurde dort Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet. Das Gebäude selbst stammt aus dem 14. Jahrhundert und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zunächst taucht als Besitzer der Name des Stadtrichters Chunrad auf (15. Jahrhundert), dann im 16. Jahrhundert Johann Sailler, der aus dem Gebäude eine Wirtsbehausung, also einen Gasthof machte, den Saillerwirt. Saillers Tochter heiratete 1652 Hans Haratinger.
Im 18. Jahrhundert taufte der neue Besitzer Georg Haratinger die Wirtsbehausung in Zum Goldenes Ainhorn um. Nach der Familie Haratinger war Adam Oechsler Besitzer, dann Franz Xaver Mangin. Julius Nelböck erwarb 1829 das Haus, das fortan Zu den drei Alliirten hieß und von Georg Zierer geführt wurde. Zusammen mit seiner Frau kaufte er das Haus, verkauft es aber schon kurz darauf 1835 an Georg Nelböck. Bei den drei Alliirten absolvierte auch die später berühmte Emma Hellenstainer[1] ihre Lehre. 1856 erwarb Louis Jung das Haus, der das Hôtel zu den drei Alliirten am 1. Jänner 1865 wieder schloss und stattdessen im Juni 1865 sein neu erbautes Hôtel de l'Europe gegenüber dem Hauptbahnhof eröffnete.[2] Zu diesem Zeitpunkt hatte das Hotel 34 Fremdenzimmer im vorderen Haus und 24 im zur Salzach stehenden Teil.[3]
Dann erwarben Anton und Maria Daghofer den salzachseitigen Gebäudeteil, den getreidegassenseitigen Hausteil mit dem Gasthaus kaufte Karl Schattenfroh. Er ließ das Wirtshaus auf und die Räume im Haus wurden zu Wohnungen umgebaut. Das Gebäude wechselte noch mehrmals den Besitzer, ehe es 1918 von Johanna, Franz und Viktor Gollhofer gekauft wurde – Haus Nr. 10.
Wie erwähnt entstand an der Seite zum Hagenauerplatz zunächst das Café Hötzendorf, benannt nach dem Österreich-ungarischen Feldmarschall Conrad von Hötzendorf (* 1852; † 1925), da im Kaffeehaus Erinnerungsstücke zu sehen waren. Dann wurde es nach seinem neuen Besitzer Ludwig Stranzky in Café Stranzky umbenannt, bis es 1923 aufgelassen wurde. Allerdings eröffneten Martina und Ludwig Stranzky dann das Café Mönchsberg im Haus Mönchsberg Nr. 27, das ein sehr beliebtes Tanzcafé wurde. In den Räumen an der Getreidegasse zog die Firma Gans A. G., ein Bettfederngeschäft, ein.
Quellen
- Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, 1995, Beitrag Walburg Schobersberger Vom Cafégewölb zum Literatencafé
- Die Getreidegasse, Seite 161
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Emma Hellenstainer
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 16. Dezember 1864, Seite 4.
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 8. Oktober 1864, Seite 4.