Heiliggeisttaube
Die Heiligengeisttaube ist eine aus Zirbenholz geschnitzte Taube und erinnert an das christliche Geheimnis der Sendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten.
Ursprung
Am siebenten Sonntag nach Ostern feiern wir mit Pfingsten das zweitgrößte Fest des katholischen Kirchenjahres. Das Geheimnis des Festes erinnert an die Sendung des Heiligen Geistes, der als Heiliggeisttaube nach wie vor seinen angestammten Platz im Herrgottswinkel oder über dem Familientisch hat. So sind uns Heiliggeisttauben aus dem Lungau vielfach vertraut, die durch den "Hengst-Hans" ihren Weg in viele Stuben des Salzburger Landes und darüber hinaus gefunden haben. Er geriet nach dem Ersten Weltkrieg in russische Kriegsgefangenschaft und erlernte dort das Schnitzen dieser Tauben.
Mit einem scharfen Küchenmesser werden die Zirbenhölzer grob zugerichtet, eingeschnitten und am Küchenherd in heißem Wasser gekocht. Nach diesem "Weichmachen" entstehen durch Einschneiden und Fächern des Holzes diese schönen Werke der Volkskunst.
Brauch
In manchen Gebieten war es Brauch, geschnitzte Tauben beim Pfingsthochamt über den Köpfen der Gläubigen an einer langen Schnur kreisen zu lassen. Auch heute noch lehrt uns der christliche Glaube, dass die menschliche Arbeit ohne den Segen "von oben" vergeblich sei. Viele mit dem Pfingsttermin verbundene Bräuche sind in unserer Zeit aber bedeutungslos geworden und leben nur noch in Erzählungen weiter.