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Nonnreit, Wirtshaus mit Nebengebäuden.
Nonnreit, Nun Reit, der nördlichste Ort des Fürsterzstifts Salzburg auf einer Karte des 18. Jahrhunderts.
Landesgrenzstein bei Asten (Tittmoning) bei der Nonnreiter Enge mit dem Wappen von Fürsterzbischof Franz Anton Fürst Harrach, 1721.

Nonnreit ist ein Ortsteil der Stadt Tittmoning in Bayern im historischen Rupertiwinkel in Oberbayern.

Geografie

Nonnreit ist heute ein Ortsteil der Stadt Tittmoning. Vor 1976 gehörte es zur Gemeinde Asten und wurde mit dieser nach Tittmoning eingemeindet. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war Nonnreit der nördlichste Ort des Fürsterzstifts Salzburg. Seit 1810 gehört es zusammen mit dem Rupertiwinkel zu Bayern. Das Dorf liegt sechs Kilometer nördlich des Zentrums von Tittmoning.

Geschichte

Um 715 schenkte der Bayernherzog Theodbert, der Sohn Herzogs Theodo, Grundbesitz in unteren Salzburggau an die Salzburger Kirche. Nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des 14. Jahrhunderts war das Benediktinerinnenstift Nonnberg in der Stadt Salzburg in der Gegend um Tittmoning besonders reich begütert, wo es in über 40 Orten Besitzungen hatte. Das Dorf Nonnreit belegt schon durch seinen Namen ("Rodung der Nonnen"), dass es im Auftrag von Nonnberg gegründet wurde. Als sich Salzburg im 14. Jahrhundert vom Herzogtum Bayern löste, wurde Nonnreit zum nördlichst gelegenen Ort Salzburgs. Aus dem ursprünglichen Bauernhof entwickelte sich wegen der verkehrsgünstigen Lage an der Straße von Salzburg nach Burghausen und Landshut eine Tafernwirtschaft. Fuhrleute konnten dort ihre Rösser einstellen und erhielten Kost und Unterkunft. Zum Anwesen gehörte auch eine Schmiede und eine Wagnerei, die vor allem von den durchkommenden Fuhrwerken lebten. Nonnreit bestand bis ins 20. Jahrhundert nur aus dem Wirtshaus samt den Nebengebäuden.

Das Lokal war offenbar auch als Ausflugsziel beliebt, da Ignaz Joseph von Obernberg in seinen "Reisen durch das Königreich Bayern" aus dem Jahre 1820 schwärmt:

"... ein Lustort der Einwohner von Burghausen, wohin da vorüber eine wohlgebahnte Straße von Tittmoning führt. Der Gasthof hat gegen Aufgang [Osten] einen freundlichen Wiesenplatz, wo wir öfters im Schatten der Obstbäume gelagert, den schönsten Ausblick hinauf über die, gerade herab strömende Salzach, und bis in deren romantisches Gebirgsthal genossen."

Nur einige Hundert Meter nördlich überquerte die Straße beim Weiler Plattenberg die Grenze zu Bayern. Dort wurde im 18. Jahrhundert ein bayerisches Mauthaus errichtet, das bis heute in umgebautem Zustand erhalten ist. Als das Land Salzburg 1810 an Bayern gefallen war, verschwand die Landesgrenze. Heute verläuft dort die Grenze zwischen den Landkreisen Traunstein und Altötting.

Ursprünglich endete hier das Gericht Wald an der Alz, als dessen südliche Grenzpunkte 1305 (von Osten nach Westen) die Weiler Steinthal, Hofschalling,Roidham und Purkering urkundlich genannt wurden. Im Jahr 1317 war daraus die Nordgrenze des Landes Salzburg geworden. Ein Zeugnis der "Salzburger Zeit" ist der barocke Grenzstein von 1721 am Ufer der Salzach an der "Nonnreiter Enge". Er trägt das Wappen des Kurfürstentums Bayern und auf der gegenüber liegenden Seite das Allianz-Wappen des Salzburger Fürsterzbischofs Franz Anton Fürst Harrach.

Literatur

Weblinks

Quelle