Sándor Végh
Sándor Végh (* 17. Mai 1912 im siebenbürgischen Klausenburg, rumänisch Cluj-Napoca, Ungarn; † 7. Jänner 1997 in Freilassing in Bayern) war ein international tätiger Dirigent und Violinist ungarischer Abstammung.
Leben
Sándor Végh war ein Schüler des Violinvirtuosen und Komponisten Jenő Hubay und war mit dem Pianisten und Komponisten Béla Bartók befreundet. Er studierte an der Budapester Musikhochschule. 1946 verließ er Ungarn und ließ sich in Frankreich nieder. 1953 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. Mit dem Végh Quartett unternahm er Konzerttourneen arbeitete außerdem als Solist und Dirigent.
Zu den Violinen, die er spielte, gehörten die Stradivari-Geigen "Paganini", die er 1958 erwarb, und "Earl of Harrington".
Salzburgbezug
1948 dirigierte er erstmals bei den Salzburger Festspielen. 1986 dirigierte er das letzte von 38 Konzerten bei den Festspielen.
Seit Anfang der 1970er- Jahre lebte Sándor Végh in der Stadt Salzburg. Von 1978 bis zu seinem Tod 1997 war er Dirigent der Camerata Academica, deren Stil er maßgeblich prägte und das er zu Weltruhm führte.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Liefering.[1]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1927: Hubay- und Reményi-Preis des Budapester Konservatoriums
- 1982: Ehrenbürger von Cervo (Italien)
- 1982: Silbernes Ehrenzeichen des Landes Salzburg
- 1986: Chevalier de la Légion d’Honneur des Arts et des Lettres (Frankreich)
- 1987: Ehrenmitglied der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Salzburg
- 1987: Ehrendoktorwürde der Universitätrn Warwick und Exeter (Großbritannien)
- 1987: Goldene Mozart-Medaille der Stadt Salzburg
- 1987: Ehrenbecher des Landes Salzburg
- 1988: Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (Großbritannien)
- 1991: Ehrenmitglied der Mozartgemeinde Wien
- 1992: Goldene Mozart-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum
- 1992: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 1995: Ehrenbürger von Budapest
- 1997: Straßenbenennung im Salzburger Stadtteil Gneis (Sandor-Vegh-Straße)
- 2010: Benennung des Instituts für Kammermusik der Universität Mozarteum Salzburg in Sándor Végh Institut
Aufnahmen der Camerata Academica mit Sándor Végh(Auswahl)
- Bach Orchestersuiten
- Bartók Divertimento für Streichorchester Sz 113 BERG Lyrische Suite STRAWINSKY Apollon musagète
- Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. III:50-56
- Mozart Ouvertüre "La clemenza di Tito" KV 621 Symphonie C-Dur KV 551 "Jupiter" Symphonie g-Moll KV 550
- Mozart Klavierkonzerte
Quellen
- Homepage Camerata Salzburg
- Heinzel, Alexander: Végh, Sándor, in: Neue Deutsche Biographie 26, München 2016, S. 727-729 [Online-Version]
- archive.salzburgerfestspiele.at
Einzelnachweise
Vorgänger |
Chefdirigent der Camerata Academica Salzburg 1978–1997 |
Nachfolger Sir Roger Norrington |