Salzburger Bindertanz

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Historische Salzburger Bindertanzgruppe, Bildung der Krone, Zeitungsbild von 1999
Historische Salzburger Bindertanzgruppe, Aufführung im Schlosspark von Hellbrunn, Zeitungsbild vom Jahr 1999
Aufführung bei der Stieglbrauerei in der Stadt Salzburg-Maxglan

Der Salzburger Bindertanz, auch Küfertanz genannt, ist der Zunfttanz der Fassbinder, der als Reiftanz, geflochten aus immergrünen Buchsbaumzweigen gebunden, ausgeführt wird. In Salzburg wird der Tanz von der Historischen Bindertanzgruppe Salzburg gepflegt.

Einleitung

Dieser Männertanz hat sich geschichtlich aus einer Tages­version des besonders feierlichen nächtlichen Schwerttanzes entwickelt. Das einst durch die Salzgewinnung am Dürrnberg bei Hallein und die Verwendung von eichenen Bierfässern blühende Gewerbe der Fassbinder hat heute an Bedeutung verloren. Die Tradition dieses europaweiten einzigartigen Zunfttanzes wird jedoch von der Historischen Salzburger Bindertanzgruppe aufrecht erhalten.

Geschichte

In den Städten pflegten den Reiftanz vor allem die Küfer (Fassbinder) wie z. B. der Salzburger Küfertanz oder der Münchner "Schäfflertanz". Der Salzburger Bindertanz ist einem alten Gewerbe zugeordnet, das durch die Herstellung von Bierfässern für die vielen Brauereien und der Salzkufen für den Salztransport gekennzeichnet war.

Der Legende nach entstand dieser Tanz 1517 aus Freude und Dank der Vertreibung der Pest in Salzburg. In seiner ursprünglichen Form wurde er bis 1830 aufgeführt. Dann ging die Form, die über Jahrhunderte getanzt wurde, verloren. 1924 kreierte man eine neue Tanzform in Anlehnung an den Münchner "Schäfflertanz", die auch noch heute zu besonderen Anlässen getanzt wird.

Die Küfer haben aus der Pestzeit den Spruch übernommen:

Mit Rauchen und Brennen
der Seuch' nachirennen

sowie

Heiliger St. Florian
b'hüt unser Haus, zünd's andere an

Bindertanz anno 1924

Der mittlerweile verstorbene Ehrenobmann der Historischen Bindertanzgruppe Salzburg", Stefan Pachler, beschrieb die erste Wiederaufführung des Altsalzburger Bindertanzes im Jahre 1924:

"Die Tänzer versammelten sich beim alten Kurhaus in der Rainerstraße, die Straßen bis zum Kapitelplatz waren vollgestopft mit Menschen und wir wurden überall mit Jubel empfangen. Wir mußten öfters stehen bleiben, damit unsere fünf Binder mit dem großen, umkränzten Faßwagen den Fünfertakt hämmern konnten.

Sie trugen Werkstattkleidung: Weißes Hend mit offenem Kragen, Ärmel aufgestülpt, mit Lederschurz und eine niedere, schwarze Samtkappe, so wie der Meister sie beim Kundenbesuch anhatte.

Vor uns marschierte die Maxglaner Musik mit Trommler und zwei Schwegelpfeifern in Salzburger Tracht. Weiters marschierten vor uns der Tanzmeister, der Innungsmeister mit zwei Altmeistern und der Fähnrich in der historischen Tracht aus der Rokokozeit. Böller schossen, und die Schläger am Faßwagen hämmerten, und der Tanzmeister leitete mit dem Spruch "Die Gläser geschwungen..." den Tanz ein".

Die Figuren und Requisiten des Salzburger Bindertanzes

Zwölf Figuren werden beim Altsalzburger Bindertanz aufgeführt:

Aufmarsch, Kreisbildung, Doppelschlange, Sommerhaus, Kreuz, Krone, vier kleine Kreise, Wirbelschlag, Chargieren, Kreisbildung – Reifenschwung, einfach durchtanzen, Abmarsch.

In Karl Zinnburgs Brauchtumsbuch werden hierfür noch blumige Namen wie Vierreigen und Siebenjahrtanz verwendet. An Requisiten werden 22 Tanzreifen, vier Schwing- und je zwei Reserve- und Schlussreifen, ein Faß zum Reifenschlagen, drei kleine Fäßchen, drei Pritschen, zwei Zepter und ein Reichsapfel gebraucht.

Bildergalerie

Weblink

Quellen