Seit dem Zweiten Weltkrieg (Überblick)

Aus SALZBURGWIKI
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Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklung des Landes Salzburg seit dem Zweiten Weltkrieg.

Beständiger Aufschwung beginnt

Die Jahrzehnte der Zugehörigkeit zur Zweiten Republik bieten seit den von Hunger und Entbehrung gezeichneten ersten Nachkriegsjahren das Bild eines beständigen, ungehemmten Aufschwungs. Die langen Regierungszeiten der Landeshauptleute Josef Klaus (1949 - 1961), Lechner (1961 - 1977), Haslauer (1977 - 1989) und Katschthaler (1989 - 1996) garantierten die Kontinuität der Landespolitik.

Als wirtschaftliche und kulturelle Akzente in dieser Entwicklung sind die Fertigstellung der Tauernkraftwerke Kaprun, der Bau der Tauern Autobahn, die Gründung der Osterfestspiele, der Bau des Großen Festspielhauses, die Wiedererrichtung der Universität und die Erhebung des Mozarteums zur Hochschule hervorzuheben. Dank der Grenzlage kam es zur Niederlassung zahlreicher ausländischer, vor allem deutscher Firmen und Handelsgesellschaften. Damit blieb der Stadt Salzburg eine stärkere Industrialisierung erspart. In strukturschwachen Regionen wie dem Lungau und dem Pinzgau sorgten gezielte Förderungsmaßnahmen und der Ausbau der Verkehrsverbindungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen und bessere Lebensqualität.

Grünlandgürtel wird festgelegt

Die negativen Auswirkungen des "Wirtschaftswunders" und des übersteigerten Fremdenverkehrs wurden vor allem in der Stadt Salzburg rechtzeitig erkannt. Ein vorbildliches Altstadterhaltungsgesetz bewahrte den alten Stadtkern vor der Verunstaltung durch Hochhäuser und stillose Geschäftsbauten. Die grüne Bewegung, die sich in der Salzburger Bürgerliste rasch und schlagkräftig formierte, setzte die Sicherung eines breiten Grünlandgürtels im Süden der Stadt durch. Auch auf dem Land formierten sich Protestbewegungen, die 1988 den Bau der zweiten Tunnelröhren der Tauern Autobahn und damit ein Überhandnehmen des Durchzugsverkehrs verhinderten. Diese kritische Einstellung der Bevölkerung sorgt dafür, dass es auch nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Gemeinschaft zu keinem Ausverkauf kommt.

Salzburg wird "rot"

Im Jahr 2004 kam es zu einem politischen Umschwung: Die SPÖ errang erstmals bei einer Landtagswahl die Mehrheit an Stimmen und Mandaten, Mag.a[1] Gabriele Burgstaller trat als Landeshauptfrau an die Stelle von Landeshauptmann Doz. Dr. Franz Schausberger. Seither wurden eine Reihe von Großprojekten teils verwirklicht, teils in Angriff genommen.

Das Mozart-Jubiläum 2006 brachte einen Rekord an Zuschauern und Einnahmen, das Kleine Festspielhaus wurde umgestaltet und als "Haus für Mozart" neu eröffnet und das Salzburger Museum Carolino-Augusteum bezog mit der Ausstellung "Viva Mozart" seine neue Heimstätte in der Neuen Residenz. Während sich der Bau der zweiten Tunnelröhre durch den Katschberg der Vollendung nähert, werden der Ausbau des Tauern-Tunnels und die Fertigstellung des Kraftwerks Kaprun II noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Trotz des starken Anstiegs der Energiekosten gelang es der Salzburger Wirtschaft, die Exporte deutlich zu steigern und erstmals seit vielen Jahren die Zahl der Arbeitslosen zu senken. Salzburg kann sich jedenfalls auch in Zukunft auf seine gesunde Wirtschaft, auf seine große Geschichte und kulturelle Tradition stützen, denen es seine Spitzenposition im Westen Österreichs verdankt.

Einzelnachweis

  1. Bis 2006 war "Magister" (männlich) bzw. (seit 1993) "Magistra" (weiblich) der übliche akademische Grad für die meisten Studien auf Master-Niveau. "Mag." ist die gesetzliche (§55 Universitätsgesetz 2002) Abkürzung sowohl für "Magister" als auch für "Magistra", wohingegen aber auch (aus gleichstellungspolitischen Motiven) die Abkürzung "Mag.a" für "Magistra" propagiert und verwendet wird.