Franz Schausberger
Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger (* 5. Februar 1950 in Steyr, Oberösterreich) war von 1996 bis 2004 Landeshauptmann und ist Historiker.
Leben
Dr. Franz Schausberger studierte von 1968 bis 1973 an der Universität Salzburg Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über den Philosophen Nicolai Hartmann. In den folgenden Jahren verfasste Schausberger zahlreiche historische und politikwissenschaftliche Publikationen.
Von 1994 bis 1996 war Dr. Franz Schausberger Lektor am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Linz. 1996 habilitierte er sich an der Universität Salzburg mit einer Arbeit über die Nationalsozialisten in den österreichischen Landtagen zum Universitätsdozenten für Neuere Österreichische Geschichte.

Seine politische Laufbahn führte ihn von 1979 bis 1996 in den Salzburger Landtag für die ÖVP Salzburg. Von 1989 bis 1996 war er Klubobmann. Von 1979 bis 1989 war Schausberger Landesparteisekretär der ÖVP Salzburg. 1996 wurde er zum Salzburger Landeshauptmann gewählt und hatte diese Funktion bis 2004 inne. Neben seiner Funktion als Landeshauptmann war er von 1996 bis 2004 auch Landesparteiobmann.
Während seiner Amtszeit als Landeshauptmann initiierte er unter anderem
- die Errichtung des Fußballstadions Kleßheim,
- die Errichtung des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg,
- den Umbau des Kleinen Festspielhauses in das Haus für Mozart,
- die Errichtung des Salzburg Museum in der Neuen Residenz am Mozartplatz und
- die Gründung der Paracelsus Medizinische Privatuniversität im Jahr 2002.[1]
In Verhandlungen zwischen 1997 und 2001 konnte Schausberger die finanzielle Zusicherung des Bundes für
- den Umbau des alten Borromäums für die Universität Mozarteum sowie
- die Errichtung des Uniparks Nonntal erreichen.[2]
Seit 1996 ist Dr. Franz Schausberger Mitglied des Ausschusses der Regionen der EU (AdR) und seit 2004 Vorsitzender der AdR-Kommission für Konstitutionelle Angelegenheiten und Regieren in Europa. Im Dezember 2004 gründete er die Gemeinnützige Stiftung Institut der Regionen Europas (IRE) und agiert seither als dessen Vorstand.
Dr. Schausberger ist seit 1988 in zweiter Ehe mit Mag.a Heidemaria Schausberger-Strobl verheiratet und hat drei Kinder. 2020 feierte er seinen 70. Geburtstag mit 200 Gästen im Salzburger Müllner Bräu. Ohne Schausberger, der von 1996 bis 2004 Salzburger Landeshauptmann war, wären viele Projekte wie die zweite Röhre des Tauern-Tunnels, das Museum am Mönchsberg, das Stadion in Kleßheim oder der Unipark Nonntal nicht realisiert worden, meinte Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior und ergänzte: "Du gehst als ein großer Baumeister in die Geschichte des Landes ein." Im Lauf des Abends stellte sich dann auch Bundeskanzler Sebastian Kurz als Gratulant ein. [3]
Auszeichnungen
2004 wurde Dr. Schausberger mit dem Großkreuz des Ehrenzeichens des Landes Salzburg ausgezeichnet. 2014 wurde er zum Ehrensenator der Paracelsus Medizinische Privatuniversität. 2015 erhielt er den Ring des Landes Salzburg.
Am 1. Juli 2008 wurde ihm von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westungarischen Universität in Sopron der Titel "Universitätsprofessor" verliehen.
Im Jahr 2014 folgte die Verleihung des Berufstitels "Universitätsprofessor" durch den Österreichischen Bundespräsidenten.
Anlässlich seines 70. Geburtstags überreichte Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior Schausberger im Namen von Minister Heinz Faßmann das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse.[3]
Werke
Eine Auswahl:
- "Alle an den Galgen!" Der politische "Takeoff" der Hitlerbewegung. Böhlau, Wien, 2005
- Ins Parlament, um es zu zerstören. Das parlamentarische Agi(ti)eren der Nationalsozialisten in den Landtagen von Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg nach den Landtagswahlen 1932. Böhlau, Wien, 1995
- Schausberger, Franz (Hrsg.): Engagement und Bürgersinn. Helmut Schreiner zum Gedenken. Böhlau, Wien, 2002
- Kriechbaumer, Robert (Hrsg.); Schausberger, Franz (Hrsg.): Volkspartei – Anspruch und Realität. Die Geschichte der ÖVP 1945–1995. Böhlau, Wien, 1995
- Dachs, Herbert, Hanisch, Ernst, Floimair, Roland, Schausberger, Franz (Hrsg.): Die Ära Haslauer. Böhlau, Wien, 2001
- Kriechbaumer, Robert, Schausberger, Franz (Hrsg.): Fast eine Insel der Seligen. Handlungsspielräume regionaler Finanz- und Wirtschaftspolitik am Ende des 20. Jahrhunderts am Beispiel Salzburgs. Böhlau, Wien, 2002
Weblink
Quellen
- Lebenslauf von Franz Schausberger auf der Homepage des Instituts der Regionen Europas
- Verlag Böhlau Wien, Autoren bei Böhlau
- Schausberger, Franz (Hrsg.): Im Dienste Salzburgs: zur Geschichte der Salzburger ÖVP
Einzelnachweise
- ↑ Franz Schausberger erhält Ehrensenatoren-Würde der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
- ↑ Robert Kriechbaumer: Umstritten und Prägend. Kultur- und Wissenschaftsbauten in der Stadt Salzburg 1986–2011. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2012, ISBN 978-3-205-78860-7, S. 215.
- ↑ 3,0 3,1 Salzburger Nachrichten vom 6. Februar 2020
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Alois Winkler ∙
Albert Schumacher ∙
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Wilfried Haslauer junior