Soziale Geschichte Salzburgs

Der Artikel soziale Geschichte Salzburgs soll die Entwicklung von sozialen Bereichen des Landes aufzeichnen.

Einleitung

Wie viele Artikel im SALZBURGWIKI entsteht auch dieser aus vorerst einer Momentaufnahme, einer aktuellen Situation. Wer mehr dazu und zu früheren Entwicklungen weiß, möge bitte sein Wissen hier ergänzend einbringen.

21. Jahrhundert

Im Jahr 2000 zahlten Stadt und Land über Sozialhilfe und Mietbeihilfen 15,3 Mio. Euro für den Wohnbedarf aus. Darin nicht enthalten ist der übrige Lebensunterhalt. 20,6 Mio. Euro waren es dann 2011, die an nunmehr geltender Mindestsicherung[1] und Wohnbauförderung an Mieter oder Vermieter ausbezahlt werden mussten.

Vor allem in der Stadt Salzburg und im Zentralraum um die Stadt sind die Wohnungskosten explodiert. So kostet eine Zweizimmerwohnung in Parsch mit 56 m² aus den 1970er-Jahren um 825 Euro Gesamtmiete, eine Garconniere in Lehen mit 34 qm, teilmöbliert, Baujahr 1970, um 460 Euro "warm". Größere Wohnungen für Familien sind auf dem freien Wohnungsmarkt unter 1.200 Euro kaum mehr zu haben[2].

In ganz Salzburg sind es (2014) dauerhaft bereits mehr als 10 000 Personen, die ohne Transferzahlungen de fakto ihre Wohnungen verlieren würden.

Aufgrund dieser Preisexplosion gewährt das Land Salzburg bei der Mindestsicherung einen Stadt-Zuschlag. Alleinstehende, und das ist mit 65 Prozent die überwältigende Mehrheit der Bezieher, erhalten 990 Euro Mindestsicherung, ein Vier-Personenhaushalt würde 1.985,62 Euro bekommen. Die Wohnzuschläge für die Stadt reichen von 380 Euro (Singles) bis zu 1.456 Euro für Haushaltsgrößen von zwölf oder mehr Personen.

2013

2013 lebten in der Stadt Salzburg 7 000 Menschen von der Mindestsicherung. Allein fünf Millionen Euro fließen in den Mietmarkt.

2014

Aus dem Wohnbauressort gibt es Gelder für Armutshaushalte. Die Mietbeihilfen, als Subjektförderung, erhalten am Ende an die gemeinnützigen Genossenschaften. Sie vermieten den Löwenanteil der Sozialwohnungen. Hauptnutznießer der Wohnbauförderung sind jene großen Bauunternehmen, die der Politik nahe stehen. Sie arbeiten mit Kreditlinien in Milliardenhöhe und 1,5 Prozent Fixzinssatz. Die FPÖ konnte nach jahrelangen Bemühungen im Salzburger Landtag durchsetzen, dass die Mietbeihilfe auch auf den privaten Wohnungsmarkt ausgeweitet wird.

Wohnbauressortchef Hans Mayr ist nach dem Finanzskandal 2012, das gesamte System neu aufzubauen. Zunächst muss er die wirklich Zahl der Wohnungssuchenden feststellen, da man bisher im Wohnungsamt der Stadt Salzburg seit Jahren mit einer Liste von 3 300 vorgemerkten Haushalten sowie 10 000 Vergabewohnungen arbeitet.

Seit 2011 wurden in Salzburg 791 Mietwohnungen und 179 Eigentumswohnungen errichtet.

Sozialexperten Robert Buggler sagte gegenüber dem Salzburger Fenster, die Politik müsse sich mehr steuernde Maßnahmen einfallen lassen und endlich durchzusetzen getrauen: Rückwidmungen von Bauland, eine Abgabe für die geschätzt 6 000 leerstehenden Wohnungen in der Stadt oder Mietobergrenzen des Bundes.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung gebührt zwölfmal im Jahr und beträgt 2014 für Alleinstehende bzw. Alleinerziehende 813,99 Euro und für Paare 1.220,99 Euro. Weitere Information siehe www.help.gv.at
  2. Quelle "Immobilienring.at"