Gois (Flachgau)

Begriffsklärung
Dieser Artikel informiert über einen Hügel im Süden des Flachgaus
Über eine gleichlautende Ortschaft in der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim informiert der Artikel Gois (Wals-Siezenheim) sowie über die Erhebung in dieser Ortschaft der Artikel Gois (Hügel in Gois).
Im unteren Bildteil links erstreckt sich der Gois, darüber befindet sich Niederalm, darunter Grödig.

Der Gois ist eine kleine Erhebung im Südosten des Flachgaus.

Geografie

Der Berg erstreckt sich in Nordsüdrichtung etwa über einen Kilometer. Seine Westseite steigt schräg auf, seine Ostseite fällt fast senkrecht ab. Entlang seines Hügelkamms verläuft die Grenze zwischen der Marktgemeinde Grödig (im Westen) und der Gemeinde Anif in Niederalm (im Osten). Seinen höchsten Punkt hat der Gois im südlichen Teil mit rund 530 m ü. A., die Umgebung befindet sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 450 m ü. A.. Die Höhendifferenz beträgt ca. 80 Meter.

Vom Gutratsberg ist er durch einen Einschnitt getrennt, in dem die Königsseeache fließt.

Name

Das Wort "Gois" hat seine Wurzel wohl in der römischen Antike und leitet sich vom Wort "collis" = Hügel ab. Georg Rohrecker hat sich als Hobby lange mit den Kelten beschäftigt und meint, dass der Begriff sich auch von irisch-keltisch geis herleiten ließe, was Tabu bedeuten würde.[1] Weitere Bezeichnungen für diesen Hügel sind nach der "Anifer Chronik" (Seite 671) Golser Hügel, Golser Bühel oder Golsberg.

Geologie

Der Gois besteht aus Kreide und fossilreichen Mergelkalk. Geologisch gehören diese zu den Roßfeldschichten.[2]

Bis um das Jahr 1900 wurden die Kalkmergel zur Zementerzeugung des Zementwerks Leube im benachbarten Gartenau (Stadt Hallein) abgebaut.

Geschichte

In vorgeschichtlicher Zeit (vielleicht auch aus der Zeit der Kelten) befand sich auf dem Gois unbestätigten Angaben zufolge ein Opferplatz, ähnlich wie auf dem Hellbrunner Berg. Näheres ist darüber aber nicht bekannt.

Anlass zu Streit zwischen Grödig und Anif gab der Gois im 16. Jahrhundert. Am 8. Februar 1553 wandten sich die Bewohner von Grafengaden, wie Gartenau früher hieß, an den Salzburger Hofmeister Christoph Tristram. Sie beschwerten sich, dass der über den Gois verlaufende Bann und Friedzaun, der beide Orte trennte, immer wieder von Niederalmer beschädigt oder zerstört wurde, damit diese auf die Grödiger Seite zum Holzsammeln gelangten. Es kam zu einer längeren Verhandlung, in der auch die unterschiedlichen Zugehörigkeiten der beiden Orte ein Problem darstellten. Während das Niederalmer Gebiet nur dem Fürsterzbischof unterstand, war Grund und Boden in Grafengaden in der Verwaltung der Fürstpropstei Berchtesgaden, die Bewohner jedoch hatten den Salzburger Fürsterzbischof zum Vogt und Landesfürsten.

An seinem nördlichen Fuß befindet sich der Lagerfriedhof des ehemaligen Lager Grödig. Das Lager II des Lager Grödigs befand sich im Südwesten des Gois.

Weblink

  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 19. August 2023)

Bilder

  Gois (Flachgau) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise