Über Abfall im Land Salzburg
Dieser Artikel informiert über über Abfall im Land Salzburg.
Allgemeines
Im Bundesland Salzburg ist den Abfallverbänden die gemeinsame und geordnete Besorgung aller jener Aufgaben übertragen, die mit der Behandlung der Hausabfälle, der sperrigen Hausabfälle und der biogenen Abfälle verbunden sind. Die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH ist ein Entsorgungsunternehmen für den Zentralraum Salzburg und die umliegenden Gemeinden.
2024 wurden 65 000 Tonnen Salzburger Müll nach Lenzing nahe des Attersees in Oberösterreich transportiert. Dort wird Müll zu Strom und Wärme umgewandelt - konkret in einer Müllverbrennungsanlage der Reststoffverwertung Lenzing. Diese steht jeweils zur Hälfte im Eigentum der Lenzing AG und der Energie AG.
Müllverbrennungsanlagen im Land Salzburg
Eine Müllverbrennung im Bundesland war lange Zeit sehr umstritten. 2001 entschieden sich der Vorstand und die Mitgliederversammlung des Salzburger Reinhalteverbands unter dem Vorsitz des damals amtierenden Bürgermeisters der Stadt Salzburg Heinz Schaden (SPÖ) gegen eine Müllverbrennungsanlage in Siggerwiesen in Bergheim. Es wurde darauf verwiesen, dass der Standort für den Einsatz einer Müllverbrennungstechnologie aufgrund der Nähe zu Siedlungsgebieten und empfindlichen Naturräumen nach dem damaligen Stand der Technologie nicht geeignet sei.
Ab 2028 will Salzburger Unternehmen Kaindl Holzindustrie eine eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage am Werksstandort in Siezenheim-Kleßheim. Das Kraftwerk soll Strom und Wärme für die Produktion von Kaindl erzeugen und darüber hinaus Wärme für 20 000 Salzburger Haushalte über das Fernwärmenetz der Salzburg AG liefern. Damit das gelingt, braucht Kaindl auch 60 000 Tonnen an Abfall in Form von Ersatzbrennstoffen pro Jahr. Diese werden neben 257 000 Tonnen Altholz beziehungsweise Holzabfällen verheizt. Ein Umweltverträglichkeitsgutachten, das seit 1. April 2025 vorliegt, attestiert dem Projekt keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt.
Eine Tonne Müll kostet zwischen 100 und 150 Euro (Stand 2025). Langfristige Verträge gibt es zwischen dem Salzburger Reinhalteverband und der RVL für die Abnahme. 2024 waren aufgrund von Einschränkungen auf der Lokalbahnstrecke 1 670 Lkw-Lieferungen für den Mülltransport nach Oberösterreich notwendig. 26 000 Tonnen wurden auf der Schiene transportiert (452 Waggons).
"Unsere Abfälle stehen bestimmt nicht ab 2028 zur Verfügung", sagt Bernhard Auinger, Bürgermeister der Stadt Salzburg, (SPÖ) und 2025 Obmann des Salzburger Reinhalteverbands, und verweist damit auf das Kaindl-Kraftwerk, das den Müll ebenfalls benötigt. Es gehe auch um eine Abnahmegarantie und nicht nur um die örtliche Nähe zur Verbrennung, sagt Weilhartner.
Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) kann dem privaten Kaindl-Kraftwerk viel abgewinnen und tritt dafür ein, dass der Salzburger Müll künftig in Siezenheim verbrannt wird.
Quelle
- www.sn.at, 2. April 2025