Kaindl Holzindustrie

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Kaindlwerk in Lungötz
Kaindlwerk in Kleßheim, Ansicht von Süden
Holzindustrie Kaindl, Werkszugang in Kleßheim, Panoramabild
Container-Terminal Salzburg von Kaindl Holzindustrie.

Die Firma Kaindl Holzindustrie ist einer der weltweit führenden Hersteller von Holz- und Laminatfußböden. Das ursprüngliche Kaindlwerk hat wesentlich zur Entwicklung der Ortsgebiets Lungötz in der heutigen Gemeinde Annaberg-Lungötz beigetragen.

Geschichte

Matthias und Maria Kaindl erwarben 1926 die Lungötzsäge in der (damals noch) Gemeinde Annaberg. Diese wurde schon 1602 in einem Urbar des Benediktinerstifts St. Peter als Säge, Schmiede und Getreidemühle genannt.

Kaindl erwarb auch noch das Tischlerhäusl, eine Tischlerwerkstätte mit angeschlossenem Elektrizitätswerk. Dieses kleine Werk wurde von Kaindl um ein Lichtstromwerk am Karbach und ein Kraftstromwerk an der Lammer erweitert. Somit wurden über 300 Glühbirnen in Lungötz von Kaindl mit Strom versorgt. Ein Jahr später konnte die Stromversorgung durch den Erwerb einer Dampfmaschine noch verstärkt werden.

Zunächst wurde mit einem Pferdezug gearbeitet. 1929 stellte man den Fuhrwerksbetrieb auf einen Lastwagen um. Die allgemeine Wirtschaftskrise traf mit dem Sturz der Holzpreise nach 1930 auch die Sägeindustrie schwer. Kaindl konnte aber seinen Betrieb auch in dieser schweren Zeit über Wasser halten und beschäftigte trotz Notzeit 25 Arbeiter.

1932 fiel das Sägewerk einem Brand zum Opfer. Der Betrieb konnte aber nach einem Jahr wieder aufgenommen werden. Das Sägewerk erhielt eine neue Vollgattersäge.

Der Anschluss an Deutschland im Jahre 1938 setzte der Holzkrise ein Ende. Für den zivilen und militärischen Aufbau wurde viel Holz benötigt.

1941 wurde das Sägewerk durch einen Fertigungsbetrieb für Türen erweitert. Diese Türen fanden vor allem Verwendung im Barackenbau und später bei der Behebung von Bombenschäden. 40 jugoslawische Kriegsgefangene wurden Kaindl als Arbeiter zugeteilt.

Nach Kriegsende stieg man auf Paneelplattenfertigung um. Im Jahre 1953 baute Kaindl in Hüttau ein weiteres Sägewerk. Sechs Jahre später wurde mit dem Bau des Spanplattenwerkes in Wals-Kleßheim begonnen.

1965 wurde das alte Sägewerk in Lungötz abgerissen und neu errichtet. Die moderne Anlage ermöglichte die Paneelplattenerzeugung per Fließband und die Erzeugung von Edelfurnieren in klimatisierten Räumen.

1967 kam es zur Errichtung eines Spanplattenwerkes im Raum Luzern in der Schweiz. Ein weiteres Werk entstand in den Siebzigerjahren in Chirk, Nordwales, in Großbritannien.

Aufgrund des Umweltschutzes geriet das Salzburger Werk zunehmend in Schwierigkeiten. Man sah aber von einem Neubau ab und erwarb stattdessen ein Werk in Sandebeck in Nordrhein-Westfalen in Deutschland, einem Ballungsraum des größten, europäischen Industriegebietes.

Durch diese große Expansion fiel das Stammwerk in Lungötz immer mehr in eine Nebenrolle. Die veraltete Anlage und die ungünstige Verkehrslage brachte die Gefahr der Schließung des Betriebes. So mussten 150 Arbeitskräfte aus der Region um ihren Arbeitsplatz bangen. Letztendlich entschloss sich die Firmenleitung aber dann doch mit einer größeren Investition den Betrieb im Lammertal zu erhalten und in Zusammenarbeit mit dem Salzburger-Werk Kronospanprodukte in Lungötz zu erzeugen.

Heute zählt Kaindl zu den weltweit führenden Herstellern von Holz- und Laminatfußböden.

Bildergalerie von der Werksanlage in Salzburg-Kleßheim

weitere Bilder

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Quellen