Bodnermühle

Die Bodnermühle war eine Mautmühle in Saalfelden.

Allgemeines

In einer Mautmühle, auch als Dietmühle (im Sinne von "Volksmühle") bezeichnet, konnten die Bauern gegen Entgelt – meist in Form von Naturalien, etwa gegen Abgabe von 25 % des Getreides – ihr Getreide vermahlen lassen.

Zur Geschichte der Bodnermühle

Alfred Rohrmoser berichtet in seinem Buch über den Gerstboden u. a. auch über die Bodnermühle (Anm.: manchmal auch Podnermühle) im Saalfeldener Ortsteil Marzon und merkt an, dass diese Mühle schon um 1550 bestanden haben dürfte. Jedenfalls besitzt lt. Rohrmoser 1592 ein Hanns Streuß das Podner Gütl sambt der alten Dietmühle, den Herrn Ötgräfischen mit Grundherrschaft zugehörig... hat zween gegn (Anm.: Mahl-Gänge), aber wenig Wasser darzue, gfreust im Wynter fasst ab, mag khaum den halben thayl im Jaar maaln..

In neuerer Zeit war die Mühle durch das verhältnismäßig warme Quellwasser bei Bedarf auch im Winter betriebsfähig.

Dass seit dem 18. Jahrhundert auf der Bodnermühle auch eine Pachsengerechtigkeit = die Erlaubnis zu gewerblicher Herstellung und dem Verkauf von Backwaren bestand, wird auch durch eine Bittschrift von Anfang des 19. Jahrhunderts bestätigt. Die Verfasserin war die Besitzerin der Bindermühle in Weißbach bei Lofer, Maria Fixstainer, Bäckerstochter und Witwe nach dem Bindermüller Georg Aigner, die ihrerseits lange Zeit in der Bodnermühle in Saalfelden beschäftigt war. Aus ihrer Bittschrift geht hervor, dass diese Mühle über ein Backrecht verfügte.

Quellen

  • SALZBURGWIKIartikel Bindermühle
  • Peter M. Kohlbacher / Christina Nöbauer, Zwischen Kochtopf und Drudenfuß, S. 46, Eigenverlag Peter M. Kohlbacher, Edition Troglodyt, Saalfelden 2018
  • Alfred Rohrmoser, Leoganger & Saalfeldener Gerstboden, ohne Seitenangabe, Verlag epubli GmbH, 2013