Chevalier Jean-Joseph Thomas
Der Chevalier Thomas war im Jahr 1810 französischer Intendant des Landes Salzburg.
Leben
Er kann gleichgesetzt werden mit Jean-Joseph Thomas (* 17..; † 18..), Ritter der Ehrenlegion.[1]
Jean-Joseph Thomas stammte aus Moustiers-Sainte-Marie, einem Bergdorf des Départements Alpes-de-Haute-Provence. Im Lauf seiner Richterlaufbahn war er Präsident des Strafgerichtshofes des Départements Basses-Alpes und Mitglied des Appellationsgerichts von Aix-en-Provence. Am 28. Jänner 1809 erhob ihn Kaiser Napoleon in den Adelsstand.
Von Juni bis September 1810 war Thomas als Nachfolger von Camille Périer Intendant, d. h. Leiter der Zivilverwaltung, des Landes Salzburg.
Thomas als Intendant
Nach der Schilderung des damaligen hohen Salzburger Beamten Josef Felner war der Chevalier Thomas "ein offener, verständiger, ruhiger Geschäftsmann, half gerne, wo er ohne Verletzung seiner Instruction helfen konnte".
Nachdem er das Land Salzburg Ende September 1810 vertragsgemäß dem bayrischen Verbündeten überlassen hatte, war er noch mit der Abwicklung französischer Forderungen gegen den Übernehmer betraut. So schloss der neue Verwalter des Landes, der bayrische Hofkommissär Carl Graf von Preysing am 13. März 1811 mit Chevalier Thomas einen Vertrag, in dem Frankreich eine Vergütungssumme von 500.000 Gulden zugestanden wurde.
Quellen
- Artikel " "Armorial des chevaliers de l'Empire" (Wappen der Ritter des Kaiserreichs) in der französischen Wikipedia.
- Hanna Hintner: Joseph Philipp Felner (1769-1850) als Staatsmann, Historiker und Mensch, Phil. Diss., Wien 1967. S. 214 und 241 f, gestützt auf Felners unveröffentlichte Schrift "Der Krieg vom Jahre 1809 und die französische Verwaltung von den Jahren 1809 und 1810 im Lande Salzburg".
Einzelnachweise
- ↑ Die Salzburger Quellen (Hintner aaO, gestützt auf Felner) nennen den Vornamen nicht. unter den "Chevaliers de l’Empire" wird allerdings keine andere Person dieses Familiennamens genannt, sodass die Gleichsetzung des Intendanten mit Chevalier Jean-Joseph Thomas zumindest plausibel ist.