Grüne Nießwurz

Die Grüne Nießwurz (Helleborus viridis) zählt zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae).

Beschreibung

Die Stengel dieser Pflanze ist 2-3-blütig, die hellgrünen Blütenblätter sind aus der Ferne schlecht zusehen, aus der Nähe betrachtet aber sehr typisch. Bei dieser Art überwintern die Blätter nicht (wie bei der verwandten Christrose), sondern treiben gemeinsam mit den Blütenstängeln im zeitigen Frühjahr aus. Die Blüten besitzen einen Durchmesser von über 3,5 cm. Die Abschnitte der vielfach gefingerten Blätter sind teilweise fußförmig geteilt. Die Pflanze blüht in frischen Edelholz-Laubwäldern und warmen, aber nicht trockenen Ausprägungen von Buchenwäldern im März und April, gehört also zu den typischen Frühjahrs-Geophyten.

Vorkommen

Die Vorkommen der Edelholz-Laubwälder auf kalkhaltigen Böden befinden sich größtenteils im Flachgau, daher ist dort auch der größte Bestand, wenngleich die Pflanze auch hier nicht häufig ist. Standorte finden sich auch im Tennengau und bei Lofer. Die Pflanze ist vor allem im Süden Europas zu finden, die ursprüngliche Verbreitung bleibt im Einzelnen unklar. Seit dem Mittelalter kommt sie auch in England vor, über Mitteleuropa erstreckt sich seit Jahrhunderten das Verbreitungsgebiet im Süden bis Spanien und Norditalien. In Mitteleuropa ist sie aber insgesamt sehr selten. Wo sie vorkommt, finden sich kleine und manchmal individuenreiche Bestände.

Heilwirkung für Haustiere

Das Rhizom der Pflanze wurde früher als Medikament - in der richtigen Dosis (!) - gegen die Rotlauf der Schweine verwendet, also zum "Güllen" bzw. "Güün" der Tiere. Teilweise ist der Bestand kulturbedingt während des Mittelalters vergrößert worden. Vor allem das das Rhizom der Pflanze enthält Glycoside, nämlich das Helleborein und das Helleborin, (ein Narcoticum und Drasticum) und zudem das stark herzwirksame Hellebrin sowie weitere Alkaloide. Die gesamte Pflanze ist insgesamt äußerst giftig.

Literatur und Quellen

  • Fischer, Manfred A., Adler, Wolfgang: Oswald, Karl: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, 2005.
  • Wittmann, Helmut; Siebenbrunner, Apollonia; Pilsl, Peter; Heiselmayer, Paul: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen in: Sauteria Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987