Klaus Gmeiner
Klaus Gmeiner (* 11. Juni 1932 in Bregenz, Vorarlberg; † 13. März 2024 in Wien) war Regisseur des Salzburger Straßentheaters.
Leben
1932 in Bregenz geboren, kam Klaus Gmeiner 1954 in die Stadt Salzburg und besuchte am Mozarteum das Schauspielseminar. Danach war er als Dramaturg und Regisseur unter anderem am Salzburger Landestheater, am Salzburger Marionettentheater, am Schauspielhaus Graz oder am Josefstädter Theater in Wien tätig. Von 1971 bis 1996 leitete er die Literatur- und Hörspielabteilung des ORF Landesstudios Salzburg. 720 Sendungen gestaltete Gmeiner der Reihe "Du holde Kunst" gestaltet. Anfang der 1970er-Jahre hatte er diese 1945 begonnene Reihe für Lyrik und Musik - heute eine der beliebtesten Ö1-Sendungen - vor der Einstellung gerettet. Diese Sendungen bezeugen das poetisches und musikalisches Gespür dieses Regisseurs und Theatermachers.
Klaus Gmeiners begleitete von von Beginn an die Rauriser Literaturtage. Ihm ist zu verdanken, dass sämtliche Lesungen und Darbietungen der Rauriser Literaturtage für den ORF aufgezeichnet wurden.
1984 übernahm er nach dem Tod Oscar Fritz Schuhs das Salzburger Straßentheater. 2015 verabschiedete sich Klaus Gmeiner nach 31 Inszenierungen vom Straßentheater. 2016 übernahm Georg Clementi die künstlerische Leitung.
Klaus Gmeiners war auch ein Entdecker von Talenten. Während er in den 1960er-Jahren in Graz Oper und Schauspiel inszenierte, darunter auch international beachtete österreichische Erstaufführungen, fiel ihm ein Schauspielschüler auf: Peter Simonischek. Als Klaus Gmeiner 1967 als Oberspielleiter und Opernregisseur ans Stadttheater St. Gallen in der Schweiz berufen wurde, bot er Peter Simonischek dessen erstes Engagement an. Das war der Beginn einer großen Schauspieler-Karriere.
Klaus Gmeiner lebte in Salzburg und Wien.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
"Ich fühle mich als Handwerker mit einem sehr schönen Material": So beschreibt Regisseur Klaus Gmeiner seine Arbeit für das Theater. Für das Salzburger Straßentheater hat er 2009 die Komödie "Olympia" von Franz Molnar (1927) ausgewählt.
Das Stück ist die 25. Inszenierung des Vorarlbergers für die Salzburger Institution, die er 1985 von ihrem Gründer Oscar Fritz Schuh übernommen hat. Und Klaus Gmeiner wird seiner Arbeit nicht überdrüssig. "Mich hat das Straßentheater schon immer fasziniert, und mir fällt immer wieder etwas Neues ein", sagt er schmunzelnd. "Mein Beruf hat mich immer ausgefüllt und macht mich glücklich."
Klassische Komödien und Lustspiele der Weltliteratur hat er zur Grundlage seiner Arbeit für das Straßentheater gemacht. "Das Publikum will sich unterhalten, die Leute wollen lachen", nennt er die Gründe, warum er sozialkritische oder tragische Stücke für nicht geeignet hält. Er versuche, "mit Niveau Menschen fröhlich zu machen". Von großer Bedeutung ist für Klaus Gmeiner die Sprache. "Es soll gute Literatur geboten werden", sagt er und bezeichnet sich als Sprachfanatiker. Auch das aktuelle Stück hat für Klaus Gmeiner "einen fabelhaften Dialog in österreichischer Sprache".
Mit "Olympia" von Franz Molnar beendet Klaus Gmeiner heuer zudem einen persönlichen "internationalen Komödienzyklus". Als Motivation für die Wahl von "Olympia" nennt er Friedrich Torberg. "Ich habe den Schriftsteller sehr verehrt, und er hat mich seinerzeit auf das Stück aufmerksam gemacht und es als 'Klassiker unter den Komödien' bezeichnet", erzählt er. "Das Stück handelt von der Höhe und dem Fall und hat besonderen Tiefgang."
Humor und Witz nennt Gmeiner als zentrale Elemente seiner Inszenierungen. In Molnars Stück geht es auch um die Oberflächlichkeit der Aristokratie. Gmeiner sieht Bezüge zur Aktualität – etwa zum gegenwärtig starken Interesse an Monarchien. Zu Gmeiners persönlichen Höhepunkten in seinem bisherigen Wirken für das Straßentheater zählt er Inszenierungen von Stücken Stefan Zweigs. Das Theater und das Lesen bezeichnet Gmeiner seit seiner Jugend als "sein Leben".
Literatur
- Buch "Das Straßentheater kommt"
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", Eva Pittertschatscher in "Vorgestellt"
- www.sn.at, 14. März 2024: "Regisseur Klaus Gmeiner ist gestorben", ein Beitrag von Hedwig Kainberger