Lawinenunglück auf dem Radstädter Tauern Dezember 1947
Ein Lawinenunglück ereignete sich auf dem Radstädter Tauern am 23. Dezember 1947.
Das Unglück
Die "Salzburger Volkszeitung" berichtet in ihrer Ausgabe vom 27. Dezember 1947:[1]
Am 22. Dezember, 8 Uhr früh, ging am Radstädter Tauern, beim sogenannten Breitlahngraben, zirka 1000 Meter vor dem Straßenwärterhaus Nr. 6 in Richtung Paßhöhe eine Schneelawine nieder und verschüttete die Tauernstraßenhöhe in einer Strecke von ungefähr 150 bis 200 Meter Länge mit einer Schneemasse von zwei bis vier Meter Höhe. Am gleichen Tage, um 19 Uhr, ging neuerlich eine Schneelawine nieder und erhöhte die Schneemasse noch um einige Meter. Bis zum 23. Dezember, 6 Uhr früh, verlegten ungeheure Schneemassen die Straße beim Vindobonahaus bei der Judenlahn, zwischen Moralm und Schaidberg, beim Hotel Schaidberg und beim Straßenwärterhaus Nr. 6 und Nr. 7 (Wacht). Die Verschüttung der Straße war in einer Länge von 400 bis 500 Meter Länge und bis zu fünf Meter Höhe. In der Nähe der Ahornalm ging auch eine Lawine nieder und verschüttete die Straße in einer Länge von 60 bis 80 Meter. Die Fernsprechleitung ist vollkommen zerstört.
Die Arbeiter Seitlinger, Schiefer und Matthias Macheiner waren an dieser Stelle mit Ausbesserungsarbeiten an der Fernsprechleitung zur Stelle und wurden von der Lawine überrascht und von den Schneemassen erfaßt und verschüttet. Während Seitlinger sich mit eigener Kraft aus den Schneemassen befreien konnte, mußten seine beiden Arbeitskollegen erst geborgen werden. Schiefer war noch am Leben. Der 34 Jahre alte Matthias Macheiner war bereits tot und wurde in seinen Wohn- und Geburtsort Mauterndorf übergeführt.
Die Freimachung der Straße ist durch die noch bestehende Lawinengefahr sehr erschwert und es kann mit der Aufnahme des Verkehrs erst in acht bis zehn Tagen gerechnet werden.