Stausee Mooserboden

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Blick auf den Stausee Mooserboden.
Die Kapruner Stauseen von Süden gesehen.
Panoramabild Mooserbodenspeicher
Im Bild unten die Stauseen Wasserfallboden (unten) und Mooserboden.

Der Stausee Mooserboden ist ein Speicher der Tauernkraftwerke Kaprun in der Pinzgauer Gemeinde Kaprun.

Beschreibung

Der Mooserboden liegt auf einer Höhe von 2 036 m ü. A. im südlichen Kapruner Tal in den Hohen Tauern. Er ist drei Kilometer lang, einen Kilometer breit und bis zu 70 m tief. Aufgestaut wird der Stausee an seiner Nordseite durch die beiden Staumauern Drossensperre (112 m hoch und 357 m lang) und Moosersperre (107 m hoch und 494 m lang), die durch die Höhenburg (2 108 m ü. A.) getrennt sind. Umgeben ist der Stausee Mooserboden im Westen von Nassen Wand und Sedlgrat sowie im Osten vom Klöckerinriedel.

Der Mooserboden ist ein Jahresspeicher und dient gemeinsam mit dem Wochenspeicher Margaritze zur Versorgung des Kraftwerks Kaprun-Oberstufe. Bei einem Stauziel von 2 036 m ü. A. und einem Absenkziel von 1 960 m ü. A. stehen 84,9 Mill. m³ Wasser zur Stromerzeugung zur Verfügung. Das entspricht einem Energieinhalt von 237 GWh.

Besucherzentrum

Das Besucherzentrum "Erlebniswelt Strom und Eis" am Mooserboden ist von Anfang Juni bis Mitte Oktober bei freiem Eintritt täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Weiters gibt es das Wirtshaus Heidnische Kirche am Nordwestrand sowie das Ehrenmal Heidnische Kirche, das den beim Bau ums Leben gekommenen Personen (161) gedenkt.

Geschichte

Zwischen 8. und 12. September 1954 begann der Aufstau. Es wurde mit 14 Millionen Kubikmeter Wasser bis Jahresende gerechnet. Im Vollstau sollen es dann 86 Millionen Kubikmeter sein. Im Dezember wurde dann im neuen Krafthaus der Oberstufe die erste Maschine in Betrieb genommen. [1]

Am 23. September 1955 fand die Gleichenfeier beim Lager Heidnische Kirche statt. Rund 3 000 Arbeiter, Angestellte und Ingenieure versammelten sich zu einer Feier, von der das offizielle Österreich keine Notiz nahm. So hielten Direktor Weskamp, Betriebsratsobmann Oberhummer, Dir. Rind der ARGE und Dir. Dipl.-Ing. Kothbauer Ansprachen. Kothbauer erinnerte in seiner Rede der 61 Toten, die seit Kriegsende beim Bau ihr Leben verloren (ungerechnet jene Menschen, die in vor Kriegsbeginn und während des Krieges ihr Leben hier verloren hatten). Am Nachmittag fand die Besichtigung der Anlage statt, am Abend folgte ein Kameradschaftsabend mit Festessen, einer Filmvorführung und einem Auftritt des Wiener Kabaretts "Das Wiener Werkl".

Das Geschehen des Tages wurde von Radio Salzburg durch Hans Heinrich Welser dokumentiert. Die Salzburger Nachrichten brachten in ihrer Ausgabe vom 24. September einen Beitrag.[2]

Bilder vom Tag der Gleichenfeier

Staumauer Ort eines Weltrekordversuchs

Am 19. Juni 2016 machten 178 Tänzer beim Line-Dance-Weltrekordversuch auf der Staumauer in 2 040 m ü. A. mit. Trotz Neben genossen die Tänzer aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Tschechien ihren Auftritt. Die Jury-Mitglieder bewerteten die exakte Schrittfolge und das vorgeschriebene Western-Outfit mit Jeans, Boots und Cowboy-Hut.

Nach dem Tanz wurde abgezählt: der bisherige Weltrekord von 250 Tänzern wurde mit 178 Teilnehmern verfehlt. Organisiert wurde der Weltrekordversuch von der Gruppe Wild West Line Dance Kaprun.

Bilder

 Stausee Mooserboden – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 7. September 1954, Seite 7
  2. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 24. September 1955, Seite 5
Tauernkraftwerke Kaprun