Phyllonorycter emberizaepenella

Phyllonorycter emberizaepenella (Ornix emberizaepenella Bouché, 1834: 132-133) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Gezüchtete Exemplare sind an ihrer Vorderflügelzeichnung eindeutig zu erkennen, da bei der an denselben Nahrungspflanzen lebenden P. trifasciella (in Salzburg noch nicht gefunden) die weißen Querbinden innen viel breiter dunkel angelegt sind. Bei letzterer sind auch die Minen größer und umfassen oft das ganze Blatt.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. emberizaepenella ist in Salzburg weit verbreitet und wurde bereits in allen Landesteilen mit Ausnahme der Schieferalpen (Zone III) und des Lungaues (Zone V) nachgewiesen (Embacher et al. 2024, Kurz & Kurz 2025). Die Höhenverbreitung wurde von rund 400 bis 1050 m ü. A. dokumentiert. Die bisherigen Daten zum Lebensraum sind spärlich. Die Art wurde an Waldrändern und in Galeriewäldern an Bächen gefunden. Die Nachweise von Raupen von Juli bis Oktober deuten auf zwei Generationen im Jahr in Salzburg hin, auch wenn Imagines bisher nur für den April belegt sind. Die Puppe überwintert jedenfalls in einem dichten braunen Kokon (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Nachweise der Art fehlen in Österreich nur aus dem Burgenland (Huemer 2013). In Oberösterreich ist die Art aus allen drei Landesteilen bekannt (Klimesch 1990). Ebenso sind aus Bayern rezente Funde aus allen vier Naturräumen nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Die Art tritt in Oberösterreich mit Ausnahme einer Population am Almsee ausschließlich parthenogenetisch auf (Klimesch 1990), was auch für Salzburg vermutet werden darf, da bisher nur Weibchen bekannt sind. Die Raupen fressen in den Blättern von Gemeiner Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) und Schwarzer Heckenkirsche (Lonicera nigra) und wurden einmal auch an Schneebeere (Symphoricarpos albus) gefunden. Nach Literaturangaben nutzen sie auch noch weitere Heckenkirschen-Arten als Nahrungspflanzen. Sie erzeugen hier auffällige, blasenförmig aufgetriebene Faltenminen, die oft einen Großteil des Blattes einnehmen und dieses stark verformen. Dabei können an derselben Pflanze auch mehrere Minen auftreten und die Raupen stehen auch in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu Coleophora ahenella oder Chromatomyia lonicerae. Da sowohl Nahrungspflanzen, als auch geeignete Lebensräume in Salzburg weit verbreitet sind, kann die Art bei uns als ungefährdet angesehen werden (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Weitere Bilder
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.10].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie