Thannberg (Berg)

Der Thannberg ist ein besiedelter und land- und forstwirtschaftlich genutzter schattseitiger Abhang im Gebiet der Pinzgauer Marktgemeinde Taxenbach.
Lage
Er befindet sich am orografisch rechten Ufer der Salzach, südlich des Ortsteiles Högmoos, nördlich des Achenkopfes, westlich des Wolfbachtales und östlich des Schaidmoosgrabens. Auf der gegenüber liegenden Seite des Salzachtales befinden sich der Große und der Kleine Sonnberg, beide zu den Taxenbacher Sonnseitbergen zählend.
Der den Thannberg erschließende Güterweg zweigt auf Höhe der Wehranlage Högmoos rechtwinkelig von der Pinzgauer Straße (B 311) ab, quert das Wehr und führt anschließend in mehreren Kurven in Grobrichtung Süden den Thannberg hinauf. Von diesem asphaltierten Güterweg zweigen Stichstraßen zu den einzelnen Höfen, Forststraßen zur Aufschließung des Waldbestandes und Güterwege zu umliegenden Almen ab.
Geschichtliches
Bei der Gründung des Chorherrenstiftes Berchtesgaden in den Jahren 1102 bis 1103 haben die Grafen von Sulzbach, die in der Gegend um Niederhaim, dem heutigen St. Georgen im Pinzgau, einige Besitzungen hatten, dem Stift das Gut "Niederhaim" – heute Schloss Heuberg – vermacht. Der Grundbesitz, mit dem die Gründerfamilie das Stift bedachte, lag durchwegs mitten im Herrschaftsbereich des Erzbischofs von Salzburg. Ein Teil dieses Besitzes lag in Niederhaim, ein anderer in der Kreuztracht Prugg, ein weiterer in Taxenbach, und zwar vor allem in den Weilern Thannberg und March.
Thannberg war einst auch eine der zwölf Rotten der Kreuztracht Taxenbach.
Eines der Bauerngüter am Thannberg ist Wiesfleck, ein ehemaliges Knappenhaus, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
Zwei am Thannberg beheimatete Familien – Georg Möderl zu Thann am Thannberg und Adam Rieser am Thannberg – gehörten als Protestanten zu den Abtrünnigen und verließen 1732 das Land mit Weib und Kind als Opfer der Protestantenvertreibung.
Etymologisches
Wie leicht zu erraten ist, zählt der Name "Thannberg" zu jenen Siedlungsnamen, die auf die Vegetation Bezug nehmen. Neben den allgemeinen Namen für Wald – siehe Wald im Pinzgau – kommen im Bundesland Salzburg auch Bezeichnungen vor, die sich auf Baumarten beziehen. Dabei ist interessant, dass dem heutigen Waldbestand, der überwiegend aus Fichten besteht, ein Überhang aus baumbezogenen Namen, die auf Laubbäume wie Buche oder Erle sowie auf Nadelbaumarten wie die Tanne Bezug nehmen, gegenüber steht.
Das trifft auch beim Thannberg zu, dessen Name sich, wie auch Altenthann oder Lichtenthann in der Flachgauer Gemeinde Henndorf von der Tanne ableitet. Diese von den heutigen Gegebenheiten abweichende Zusammensetzung der vegetationsbezogenen Ortsbezeichnungen dokumentiert die Änderung des Baumbestandes der heimischen Wälder im Laufe der Jahrhunderte.
Quellen
- 3221 – Ost Rauris, Topographische Karte mit Wegmarkierungen, Österreichische Karte 1:25 000V, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien 2008
- Salzburgwikiartikel Schloss Heuberg, Pfleggericht Taxenbach und Wiesfleck
- Hörburger, Franz, Salzburger Ortsnamenbuch, HG Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982, S. 140
- Lahnsteiner, Josef, Unterpinzgau, S. 233, Eigenverlag, Hollersbach 1960