Henndorf am Wallersee
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung (SL) |
Fläche: | 23,51 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 53' N, 13° 10' O |
Höhe: | 551 m ü. A. |
Einwohner: | 5 025 (1. Jänner 2021) |
Bevölkerungsdichte : | 214 Einw. pro km² |
Postleitzahl(en): | 5302 |
Vorwahl: | 0 62 14 |
Gemeindekennziffer: | 50 317 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
geografische Karte der Gemeinde: | Henndorf am Wallersee auf Google Maps |
Gemeindeamt: | 5302 Henndorf am Wallersee Hauptstraße 65 |
Offizielle Website: | www.henndorf.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Rupert Eder (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 21 Mitglieder: 12 ÖVP, 3 SPÖ 2 FPÖ, 3 GRÜNE, 1 FMH |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 1 071 |
1880 | 1 095 |
1890 | 1 096 |
1900 | 1 092 |
1910 | 1 195 |
1923 | 1 150 |
1934 | 1 288 |
1939 | 1 278 |
1951 | 1 692 |
1961 | 1 827 |
1971 | 2 264 |
1981 | 2 832 |
1991 | 3 923 |
2001 | 4 647 |
2011 | 4 757 |
2020 | 4 933 |

Henndorf am Wallersee ist eine am Wallersee gelegene Gemeinde im nördlichen Flachgau.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde befindet sich im Nordosten des Flachgaus im Salzburger Seenland am Südostufer des Wallersees. Im Osten der Gemeinde erheben sich die Große Plaike (1 034 m ü. A.) und der Lehmberg (1 027 m ü. A.). Durch das Gemeindegebiet führt der Mozart-Radweg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Henndorf am Wallersee entspricht der gleichnamigen Ortschaft und umfasst die Katastralgemeinden Henndorf und Hof. Sie bestand 2001 aus folgenden Ortsteilen:
- Henndorf am Wallersee 3 742 (mit Oberdorf)
- Hof 209 (mit Altentann und Weidl)
- Fenning 190 (mit Mitterfenning und Kirchfenning)
- Enzing 58
- Hankham 86
- Hatting 16
- Ölling 127
- Wankham 67
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortsteile nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Henndorf am Wallersee grenzt an die Gemeinden Eugendorf, Seekirchen am Wallersee, Köstendorf, Neumarkt am Wallersee und Thalgau.
Religion
Henndorf am Wallersee gehörte seit 1627 zum Dekanat Köstendorf. Neben der heutigen Pfarrkirche zum hl. Vitus bestanden damals drei Filialkirchen. Während die Filialkirche St. Brigida bis heute erhalten blieb, existieren die Schlosskapelle des Guts Altentann und die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammende Ulrichskirche in Kirchfenning (Fenning) nicht mehr. Letztere wurde auf Grund ihres schlechten baulichen Zustandes 1785 gesperrt und 1816 zur Gänze abgetragen. 1864 wurde Henndorf am Wallersee zum Vikariat und 1867 zur eigenständigen Pfarre erhoben.
Geschichte

Nach einer im Ortsbereich von Henndorf gefundenen römischen Meilensäule ist zu schließen, dass die Römerstraße, die Iuvavum (Salzburg) mit Ovilava (Wels) verband, durch Henndorf führte. Der Ortsname taucht bereits in den ersten Güterverzeichnissen (Notitia Arnonis und Breves Notitiae) des späten 8. Jahrhunderts auf, zunächst unter der Bezeichnung Eondorf (ursprüngliche Bedeutung: Höhendorf).
Zu Beginn des Mittelalters wirkte der fränkischen Bischof Rupert von Worms, der Gründerheilige von der Stadt Salzburg, in der Nachbarschaft von Henndorf. Die Zeit des späten Mittelalters war durch die Herrschaft der Herren von Tann (bis Ende des 14. Jahrhunderts), damals eines der mächtigsten Salzburger Adelsgeschlechter und deren jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit dem Salzburger Erzbischof geprägt. An die durch Teilung der Grafschaft im 14. Jahrhundert entstandenen beiden Pfleggerichte erinnern heute noch die Burgruine Altentann (abgebrannt am 6. April 1680) sowie die Burgruine Lichtentann südwestlich bzw. westlich von Henndorf.
Während der französischen Besetzung in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts waren im Ort neben französischen Soldaten auch Kriegsgefangene untergebracht.
Aus der Familie Moser stammten Bürgermeister, Braumeister, Gastwirte und Hoteliers. Unter Kaspar Karl Moser (* 1850 ; † 1909) erlebte Henndorf sowohl die wirtschaftliche, als auch die gesellschaftliche Glanzzeit.
Im 20. Jahrhundert, in der Zwischenkriegszeit, machte sich Henndorf am Wallersee einen Namen als kreatives Zentrum der deutschsprachigen Literatur. Dies geht vor allem auf den Henndorfer Kreis rund um den deutschen Schriftsteller Carl Zuckmayer zurück. Auch Ödön von Horváth lebte zwischen 1933 und 1934 in dieser Gemeinde. Johannes Freumbichler, Heimatschriftsteller und Großvater Thomas Bernhards, war Henndorfer. Bernhard selbst verbrachte während seiner Kindheit viel Zeit in dieser Gemeinde am Wallersee.
Ende Mai 1917 fiel beim Spielen einigen Kindern die Pistole eines Vaters in den Hand; es löste sich ein Schuss, von dem ein fünfjähriges Mädchen im Unterleib getroffen wurde, das tags darauf im Kinderspital in Salzburg starb.
Zum 17. Mai 1951 wurde der Gemeindename mit der "24. Kundmachung der Salzburger Landesregierung vom 6. April 1951 über die Änderung der Namen mehrerer Markt- und Ortsgemeinden im Bundeslande Salzburg"[1] zu Henndorf am Wallersee erweitert.
Gegen Ende der 2010er-Jahren kämpfte die Gemeinde mit der Trinkwasserversorgung, da der einzige Betrieb in der Gemeinde, die Käserei Gebrüder Woerle GmbH, mehr 50 Prozent des Trinkwassers benötigt. Der Verbrauch der Haushalte und Betriebe stieg aber insgesamt. Deshalb hatte die Flachgauer Gemeinde eine rund zwei Millionen Euro teure Investition beschlossen.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Denkmalgeschützte Objekte in Henndorf am Wallersee
- Kapellen und Kirchen in Henndorf am Wallersee
- Kleindenkmäler und Kunstwerke in Henndorf am Wallersee
- Caspar-Moser-Bräu: Das an der Hauptstraße gelegene Gebäude gehört zu einem Bauensemble von ehemaligen Brauereigebäuden (Häuser Nr. 55 - 59) aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die Caspar Moser ab 1786 erwarb.
- Burgruine Lichtentann
- Sommervilla
- Villa Moser
- Wallersee Halle
Freizeit
- Henndorfer Eiszeit-Rundweg: Wanderweg auf den Spuren des eiszeitlichen Salzachgletschers
- Literarischer Spaziergang in Henndorf am Wallersee
- Gut Aiderbichl: Der größte österreichische Gnadenhof für Tiere in Not wurde im Jahr 2000 von Michael Aufhauser gegründet.
Museen
Musik
- Trachtenmusikkapelle Henndorf
- Mamma Mia Vocal Ensemble
- Sportplatz Henndorf am Wallersee
- Seebad Henndorf am Wallersee: Eines der größeren Strandbäder des Salzburger Alpenvorlandes, mit beheiztem Freischwimmbecken und eigener Surfzone.
- Golf & Country Club Gut Altentann in Henndorf
Vereine
Sportvereine
Volkskulturvereine
Sonstige Vereine
- Österreichischer Entwicklungshilfeclub Gruppe Wallersee
- Seniorenbund Henndorf am Wallersee
- Verein Literaturhaus Henndorf – im Freumbichlerhaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Henndorf am Wallersee liegt an der Wiener Straße (B 1), die Salzburg mit der Bundeshauptstadt Wien verbindet. Seit 30. Juli 2009 führt die B 1 auf der Umfahrung Henndorf östlich am Ortskern vorbei, davor plagten sich täglich bis zu 20 000 Kraftfahrzeuge durch den kurvigen, engen Ort. Durch den Wallersee von der Westbahn getrennt, stellt die Buslinie 130 (Straßwalchen - Salzburg) die einzige Anbindung an den öffentlichen Verkehr dar.
Straßen der Gemeinde Henndorf am Wallersee
- Hauptartikel Straßen der Gemeinde Henndorf am Wallersee
Wirtschaft
Beherbergungsunternehmen
Ansässige Unternehmen
- Käserei Woerle, eine der größten Privatkäsereien Österreichs mit (2009) 245 Bediensteten. Der Betrieb ist Österreichs Marktführer im Käseexport.
- Reststofftechnik Ebner
- Restaurant Weyringer
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
- Kinderbetreuung Henndorf
- Musik-Mittelschule Henndorf am Wallersee
- Volksschule Henndorf am Wallersee
- Bildungswerk Henndorf
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Henndorf am Wallersee
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger der Gemeinde
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Henndorf am Wallersee
Ehrenring
- Hauptartikel: Ehrenring der Gemeinde Henndorf am Wallersee
Wappen
Am 6. Mai 1954 wurde der Gemeinde Henndorf durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
Schräglinks geteilt; rechts dreimal von Schwarz und Silber schräglinks geteilt; links in Schwarz eine goldbewehrte silberne Henne mit rotem Kamm und ebensolchen Lappen.
Die Farben des Wappens und die rechte Schildhälfte wurden aus dem Wappen des im Jahr 1391 ausgestorbenen Salzburger Dienstmannengeschlechts der Herren von Tann entnommen, deren Stammburgen Altentann und Lichtentann im Gemeindegebiet lagen und das auch die Gerichtsherrschaft dort innehatte. Die Henne deutet auf den Ortsnamen hin.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Henndorf am Wallersee
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Tobias Breitschädel, Mountainbike-Sportler
- Carl Zuckmayer (* 27. Dezember 1896 in Nackenheim, Rheinhessen, Deutschland; † 18. Jänner 1977 in Visp, Schweiz), deutscher Schriftsteller und "Mitglied" des Henndorfer Kreises
- Ödön von Horváth (* 9. Dezember 1901 in Fiume, k.k. Österreich, heute Rijeka, Kroatien; † 1. Juni 1938 in Paris, Frankreich), Schriftsteller und "Mitglied" des Henndorfer Kreises
- Franz Stelzhamer (* 29. November 1802 in Großpiesenham bei Ried im Innkreis in Oberösterreich; † 14. Juli 1874 in Henndorf am Wallersee) war Mundart- und Textdichter der oberösterreichischen Landeshymne, des Hoamatgsangs
Literatur
- Mundartbuch Henndorf vazöht
- Chronik Henndorf am Wallersee
Bilder
Henndorf am Wallersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Zaisberger, Friederike, Pfeiffer, Nikolaus: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3
- Salzburger Woche, Ausgabe Flachgauer Nachrichten, 4. Oktober 2012
Einzelnachweise
- ↑ LGBl. vom 16. Mai 1951, 24. Kundmachung der Salzburger Landesregierung.
- ↑ www.sn.at, 22. November 2021
Städte und Gemeinden im Flachgau | |
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