Trinkwasserleitung auf den Gaisberg
Eine Trinkwasserleitung auf den Gaisberg ist ein Projekt, das bis 2019 noch nicht realisiert worden war.
Ausgangssituation
Die beiden Betriebe auf dem Gaisbergplateau, das sich zur Gänze im Gemeindegebiet der Stadt Salzburg befindet, müssen mit Tankwagen mit Trinkwasser versorgt werden. Das waren 2019 wöchentlich 15 000 Liter, die dort in einer UV-Anlage gereinigt werden. Karin Kohlmayr, die mit ihrem Mann Nikolaus die beiden Gasthäuster Kohlmayr's Gaisbergspitz und die Goasn Alm betreiben, sagte, dass sie jede Lieferung 195 Euro kostet sowie Kosten für die Wartung der Zisterne entstehen. Sie schildert, dass jährlich rund 1,6 Millionen Besucher auf das Gaisbergplateau kommen, von denen viele ihre Toiletten benutzen.
Das Hotel Restaurant Zistelalm unterhalb der Gaisbergspitze bezieht das Wasser von einer eigenen Quelle und einem Hochbehälter. Doch wird die Schüttung der Quelle von Jahr zu Jahr weniger. Hotelbesitzer Michael Hauser sagte, dass seit Jahren über eine Wasserleitung geredet wird.
Geplante Leitung
Im Herbst 2016 hatten sich der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und der Elsbethener Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP) vereinbart, gemeinsam eine Trinkwasserleitung bis auf das Gaisbergplateau zu errichteten. Der Salzburger Gemeinderat war damit einverstanden gewesen.
2019 zog die Stadtgemeinde Salzburg ihre Zusage der Errichtung zurück. Es seien vergabe- und beihilferechtliche Bedenken aufgetaucht sagte der jetzige Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Dazu kämen die Kosten, die von den geplanten 2,8 Millionen Euro nach der Fixierung der Trasse auf 3,2 Mill. angestiegen sind. Davon sollte die Stadt Salzburg 1,5 Mill. Euro übernehmen. Ein politischer Beschluss sei nie zustande gekommen.
Das vergaberechtliche Problem bestünde darin, dass die Stadt die Leitung gebaut, aber die Salzburg AG das Trinkwasser verkauft hätte. Die Stadt hätte sozusagen die Leitung ohne Gegenleistung der Salzburg AG geschenkt.
Nun wird Elsbethen die Leitung auf eigenem Gemeindegebiet errichten und 2,3 Mill. Euro investieren.
Geplant war eine 4,7 Kilometer lange Leitung von Fuße des Gaisbergs in Elsbethen entlang der Schwaitl Landesstraße durch die Elsbethener Ortschaften Vorderfager und Oberwinkl bis zum Gasthof Mitteregg. Baubeginn war der Sommer 2020. Eine Verlängerung bis auf das Gaisberg-Plateau wäre möglich.
Daten der Elsbethener Wasserleitung
- Leitungslänge: 4 680 Meter
- 18 Anschlusspunkte
- zwei Pumpstationen
- Gesamtkosten: 2.045.000 Euro
- Anteil Gemeinde Elsbethen: 1.836.780 Euro
- Förderung durch den Bund: 208.220
Umweltpolitischer Unsinn und im Falle eines Brandes bedenklich
Umweltpolitisch sei die Abkehr von einer Wasserleitung "Unsinn" meinte der Salzburger Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).
Mit der Wasserleitung wäre auch die Versorgung mit Löschwasser im Falle eines Brandes verbessert worden. Reinhold Ortler, Kommandant der Berufsfeuerwehr lässt keinen Zweifel daran, dass die Löschwasserversorgung auf dem Gaisberg verbessert gehörte.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 6. November 2019