Barbara Csar
Barbara Csar (* 24. Dezember 1982), verheiratete Barbara Leitner, aus Großgmain ist eine Salzburger Sportfunktionärin, Fechtschiedsrichterin und ehemalige Fechtsportlerin.
Leben
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Barcelona, Tallinn, Paris, Bratislava, Bern, Leipzig. Die Liste der Reiseziele von Barbara Csar im Frühjahr und Sommer 2012 liest sich wie der Terminkalender einer viel beschäftigten Managerin. Und tatsächlich hört an den genannten Orten alles auf das Kommando der 29-jährigen Salzburgerin. Sie ist internationale Fechtschiedsrichterin. Eine der besten, wohlgemerkt, und daher kommt Ende Juli noch ein Reiseziel hinzu: London, Olympische Spiele. Nur 24 Auserwählte dürfen bei den Bewerben im Zeichen der fünf Ringe jurieren. Barbara Csar ergatterte als einzige Frau neben 28 Männern eines der begehrten Tickets.
"Fechten ist Teil meines Lebens, seit ich diesen Sport mit sieben Jahren begonnen habe". erzählt Barbara Csar. Nach zahlreichen Staats- und Landesmeistertiteln für den ASVÖ Fechtclub Salzburg (AFCS) trat der Sport aber während ihres Studiums etwas in den Hintergrund: "Ganz mit dem Fechten aufhören wollte ich auch nicht, und so wurde ich Schiedsrichterin."
Seit 2008 steht sie auf der Grand-Prix-Liste. "Für Olympia in Peking war das zu knapp, daher habe ich beschlossen: Ich ziehe das jetzt bis London 2012 durch". sagt Csar. Das bedeutete: bei vielen großen Bewerben präsent sein, sich einen Namen machen. Die in Großgmain aufgewachsene und seit fünf Jahren in Wien lebende Doppel-Magistra (Publizistik und Italienisch) ist auch in ihrem Job bei der Österreichischen Sporthilfe mit mehreren wichtigen Projekten voll ausgelastet. Sie kümmert sich dort u. a. um Mentoring und Patenschaften für Nachwuchsathleten. den Sport Business Circle sowie die Hornepage und das Magazin. Die Urlaube der letzten Jahre verbrachte sie praktisch durchwegs in Fechthallen.
Bei drei Welt- und vier Europameisterschaften sowie bei drei Juniorenweltmeisterschaften stand Barbara Csar inzwischen schon an der Planche. Absolutes Highlight war für sie die Leitung des Damen-Degenfinales bei der WM 2010 in Paris, "mit Tausenden Zuschauern im Grand Palais und Live-Übertragung im Fernsehen".
Trotz der elektronischen Trefferanzeige spielen die Schiedsrichter im Fechten eine wichtige Rolle und haben vor allem bei strittigen Entscheidungen das letzte Wort. "Die Athleten und Trainer testen einen aus" hat Barbara Csar festgestellt. "Da ist es wichtig. eine klare Linie beizubehalten."
Die Konzentration muss bei den Turnieren oft über viele Stunden aufrecht erhalten werden. Gut, wenn man da fit und noch nicht ganz aus der Übung ist. Mit der AFCS-Floretlmannschaft hat Barbara Csar in den letzten Jahren als "Teilzeitathlet in" zwei österreichische Meistertitel geholt.
Olympia in London 2012
Bei ihrem Einsatz als Kampfrichterin bei den Olympischen Spielen in London stand Barbara Csar im Halbfinale des Damen-Degenbewerbs besonders im Blickpunkt. Der von ihr geleitete Kampf zwischen Britta Heidemann (Deutschland) und Shin A Lam (Südkorea) am 30. Juli 2012 endete mit einem Sieg der deutschen Fechterin. Weil die Uhr in der letzten Sekunde des Gefechts mehrere Male zurückgestellt worden war und so schließlich der entscheidende Punkt gelang, legten die Koreaner Protest ein. Der Ausgang wurde aber ebenso bestätigt wie die regelkonforme Leitung des Gefechts durch Csar.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 5. April 2012, ein Beitrag von Gerhard Öhlinger
- Salzburger Nachrichten