Tinea trinotella

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Salzburg, Flachgau, Bürmoos, 1990.08.04

Tinea trinotella Thunberg, 1794: 95-96 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae.

Diagnose

Die drei schwarzbraunen Punkte auf cremefarbenen Untergrund im Vorderflügel kennzeichnen die Art eindeutig und machen sie in Salzburg unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

T. trinotella ist in Salzburg weit verbreitet und bereits aus allen Zonen des Landes nach Embacher et al. (2024) bekannt, mit Ausnahme der Zentralalpen (Zone IV) und des Lungaus (Zone V). Das Fehlen von Funden im Gebirge könnte auch mit der geringen bisher dokumentierten Höhenverbreitung zusammenhängen (420 bis 760 m nach Kurz & Kurz 2024). Die Tiere wurden in Salzburg auf hochstauden- und gebüschreichen Schlagflächen gefunden, leben nach Hannemann (1977) aber auch in lichten Laubwäldern, wo sie in zwei Generationen von April bis August fliegen.

Nachbarfaunen

T. trinotella ist eine weitverbreitete Art, die in allen österreichischen Bundesländern vorkommt (Huemer 2013). In Oberösterreich gibt sie Klimesch (1990) aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland, nicht aber aus dem Alpengebiet an. Gemäß GBIF (2024) gibt es aber aus dem oberösterreichischen Alpengebiet mehrere rezente Funde. Auch in Bayern wird die Art mit neueren Funden nach dem Jahr 2000 aus allen vier Naturräumen angegeben (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Nach Hannemann (1977) fliegen die Falter in der Dämmerung. Auch in Salzburg wurden die Tiere meist am Abend an künstlichen Lichtquellen gefunden. Tagsüber ruhen sie in Gebüschen, an Baumstämmen, Zäunen und dergleichen. Die Raupen leben nach Hannemann (1977) ursprünglich in Vogelnestern in einem sackartigen Gespinst, sekundär wurden sie auch an im Freien gelagerten Wollsachen nachgewiesen. Auch Gaedike (2019) meldet die Art hauptsächlich aus Nestern verschiedenster Vögel. Die Art ist in Salzburg auf Grund ihrer Verbreitung und der eher geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp ungefährdet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
  • GBIF Austria 2024. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2024.11.19].
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.19].

Einzelnachweis